In den letzten Tagen habe ich über die krypto-freundlichsten und -feindlichsten Länder der Welt gesprochen. Deutschland kam auf beiden Listen nicht vor. In einigen Aufzählungen wird die Bundesrepublik sehr positiv in Hinblick auf die Krypto Szene erwähnt. Ist Deutschland wirklich ein Krypto Mekka oder eher doch feindlich gegenüber den Kryptowährungen eingestellt?
Top Krypto Nation: Deutschland laut “Crypto-ready Index” weit vorne
In Sachen Krypto gehört Deutschland zu den Top Nationen. Zumindest ist dies eine Erkenntnis aus dem “Crypto-ready Index”, der von dem australischen Krypto-Portal Crypto Headn in einer Studie erstellt wurde. In diesem Index werden Länder anhand ihrer Bereitschaft zur Krypto-Adaption zusammengefasst.
Der Index setzt sich dabei aus einer Kombination der folgenden Kriterien zusammen:
Insgesamt wurden dabei 199 Staaten und Territorien untersucht und anhand des Indexes in eine Rangordnung gepackt. Deutschland landet dabei auf einem exzellenten 9. Platz.
Bundesrepublik in vielen Einzelkriterien eher weiter hinten
Der Platz in den Top 10 kommt dabei eher überraschend. Schaut man sich die Einzelkriterien an, liegt Deutschland dabei fast immer eher weiter hinten. Vor allem in der Anzahl der Krypto-ATMs hängt Deutschland meilenweit hinterher. In der gesamten Bundesrepublik gibt es nur ganze 53 Krypto-Geldautomaten. Alleine in den USA sind es 17.436.
Auch in den weiteren Bewertungskriterien ist Deutschland in keiner Kategorie in den Top 10. Die einzige Ausnahme ist die Krypto Besteuerung, wo Deutschland Platz 2 belegt – allerdings zusammen mit 39 anderen Staaten. Von daher ist die Aussagekraft des “Crypto-ready Indexes” eher mit Vorsicht zu genießen.
Krypto Mekka Deutschland? – So sieht es wirklich aus!
Obwohl Deutschland noch lange kein Krypto-Paradies ist, hat das Land in den letzten Jahren bei der Krypto-Regulierung einige Fortschritte gemacht. So trat in 2020 das Gesetz zur Kryptoverwahrung in Kraft. Weiterhin ermöglich das “Gesetz zur Einführung elektronischer Wertpapiere” (eWpG) Emission von Wertpapieren ohne physische Urkunde. Das neue Fondsstandortgesetz ermöglicht institutionellen Spezialfonds, 20% ihres Kapitals in Kryptowährungen investieren.
Die Regulierungen helfen dabei vor allem institutionellen Investoren. Für die privaten Anleger ist es jeher besser, wenn der Staat sich in Deutschland aus der Krypto-Szene heraushält. Allerdings droht in Deutschland schon wieder ein neues Besteuerungsgesetz, was den Anlegern das Leben nur zu erschweren könnte.
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