Die US-Börsenaufsicht SEC geht in den letzten Wochen verstärkt gegen Auswüchse des Krypto-Handels vor. Für die Behörde sind die Krypto-Coins Wertpapiere und viele Unternehmen, die Krypto-Handel und andere Services anbieten, stehen unter Beobachtung. Von den stärkeren Regulierungen könnte neben dem Bitcoin vor allem der Litecoin profitieren. Warum ist das so?
Was macht den Litecoin unter den Altcoins so besonders?
Der Litecoin ist der erste und älteste Altcoin. Er entstand schon im Jahr 2011 und war eine kleine Kopie des Bitcoins, wollte aber schnellere Transaktionen ermöglichen. Deshalb hat der Litecoin 2 Unterschiede zum Bitcoin:
- Eine Bestätigung eines Blocks dauert beim Litecoin 2,5 Minuten. Beim Bitcoin dauert es 10 Minuten. Daher können Blöcke schneller validiert werden und Transaktionen sind schneller. Das bedeutet auch, dass der Litecoin eine maximale Anzahl von 84 Millionen hat.
- Der Mining-Algorithmus vom Litecoin ist das LTC Scrypt gegenüber dem SHA-256 beim Bitcoin. Dieses Mining ist dadurch weniger rechenintensiv als beim Bitcoin.
Dennoch hat der Litecoin starke Gemeinsamkeiten zum Bitcoin:
- der Proof-of-Work Konsensmechanismus
- das begrenzte Angebot
- dezentral organisiertes Netzwerk
- seit mehr als 10 Jahren am Markt
Das macht den Litecoin sehr ähnlich zum Bitcoin. Er unterscheidet sich stark zu anderen, „modernen“ Altcoins wie Ethereum, Cardano oder Solana.
Warum kann der Litecoin von den Regulierungen profitieren?
Der Litecoin wird oft als „digitales Silber“ in Anlehnung an „digitales Gold“ (Bezeichnung des Bitcoins) bezeichnet. Die Ähnlichkeiten zum Bitcoin sind sehr stark, obwohl man den Bitcoin alleine aufgrund seiner extrem hohen Hashrate als sicherer und aufgrund seiner geringeren Anzahl als „härter“ bezeichnen kann.
Die Regulierungen bzw. die Regulierungspläne der SEC beziehen sich sehr stark auf die Stablecoins und auf Proof-of-Stake Netzwerke. Es könnte dazu kommen, dass der Ether Token, der ADA Token oder andere Token in der Zukunft als Securities, deutsch Wertpapiere, angesehen werden. Der XRP von Ripple könnte hier ein Präzedenzfall sein. Der Bitcoin soll aber als Rohstoff angesehen werden.
Der Litecoin könnte durch seine Ähnlichkeiten zum Bitcoin weniger von starken Regulierungen betroffen sein. Eine Einordnung als Wertpapier scheint unwahrscheinlich.
Was droht Altcoins als Securities?
Der Wertpapierhandel ist in den USA stark reguliert. Bisher konnten Kryptowährungen auf dem amerikanischen Markt von fehlender Regulierung profitieren. Eine Einordnung zu den Wertpapieren könnte den Kursen vieler Projekte schaden. Die US-Regulierung gilt wohl als wichtigste Regulierung der Welt, da die Finanzmärkte vom US-Dollar und vom US-Finanzsystem dominiert werden.
Dagegen könnte der Litecoin davon kommen und sich wie echtes Silber zu echtem Gold verhalten. Im Windschatten des Bitcoins könnte er preislich profitieren. Sollte in Zukunft der Altcoin-Markt einbrechen, wäre der Litecoin wohl einer der größten Gewinner dieser Entwicklung und könnte wieder die Nummer 2 hinter dem Bitcoin werden.
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