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Quantencomputer: das Ende von Bitcoin ?

Seit Jahrzehnten arbeiten Physiker an Quantencomputern. Diese auf quantenmechanischen Prinzipien beruhenden Rechner sollen den klassischen binären Computern in gewissen Anwendungsfeldern haushoch überlegen sein. 1994, noch Jahre bevor es die ersten experimentellen Quantencomputer gab, veröffentlichte Peter Shor einen Algorithmus für Quantencomputer, […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

February 22, 2020 3:08 PM

Quantencomputer: das Ende von Bitcoin ?

Seit Jahrzehnten arbeiten Physiker an Quantencomputern. Diese auf quantenmechanischen Prinzipien beruhenden Rechner sollen den klassischen binären Computern in gewissen Anwendungsfeldern haushoch überlegen sein. 1994, noch Jahre bevor es die ersten experimentellen Quantencomputer gab, veröffentlichte Peter Shor einen Algorithmus für Quantencomputer, der Zahlen effizient in ihre Primfaktoren zerlegen kann.

Damit war die Grundlage eines neuen mächtigen Angriffs auf RSA, ein asymmetrischen Kryptosystems, das weit verbreitet ist, geschaffen. Zwar beruht die Verschlüsselung von Bitcoin nicht auf RSA, aber Quantencomputer können auch elliptische Kurvenkryptographie effizient brechen.

Wie weit ist die Entwicklung der Quantencomputer?

Die Herstellung von Quantenchips gestaltet sich äußerst schwierig. Genügend viele Qubits müssen ausreichend lange in einem stabilen Zustand gehalten werden, damit man sinnvolle Berechnungen durchführen kann. Dazu müssen sie von allen Umweltfaktoren so gut es geht abgeschirmt werden. Kleine Temperaturschwankungen oder Erschütterungen sind ein Problem. Deshalb schreitet die Entwicklung nur langsam voran. Zwar stellte IBM Anfang des Jahres den ersten kommerziellen Quantencomputer vor, aber er stellt mit seinen 20 Qubits und einer Rekordstabilität von 75 Mikrosekunden keine wirkliche Gefahr für die klassischen Kryptosysteme dar. Um Bitcoin zu brechen braucht es mindestens 1.500 Qubits.

Man rechnet mit effizienten Quantenrechnern in den nächsten 1-2 Jahrzehnten. Trotzdem sollte man die Wissenschaft nicht unterschätzen. Eine bahnbrechende Erfindung, die Qubits auf einfache Weise stabil halten kann, könnte die prognostizierte Zeit extrem verkürzen.

Was bedeutet dies für Bitcoin ?

Zwar sind kryptographische Hashfunktionen, wie der in Bitcoin verwendete SHA-256, quantencomputersicher, aber das Verschlüsselungsverfahren Secp256k1 ist wie alle ECDSA Algrotithmen mit Quantencomputern angreifbar. Sollte ein leistungsstarker Quantencomputer zur Verfügung stehen, wäre Bitcoin mit seiner heutigen Technologie wohl am Ende. Der erste Hack einer Bitcoinadresse mit einem solchen System dürfte den Preis in Richtung Null drücken. Wer setzt schon auf ein System, das leicht hackbar ist?

Lösungen

Aber keine Sorge. Es gibt bereits quantensichere Einweg-Signaturverfahren, die auch schon von manchen Projekten implementiert wurden. Zum Beispiel IOTA oder QRL verwenden sogenannte Winternitz-Signaturen. Diese dürfen nur einmal verwendet werden. Eine Signatur bei dieser Technologie lässt zwar Rückschlüsse auf den privaten Schlüssel zu um die Möglichkeiten einzugrenzen, jedoch ist das Verfahren sicher wenn jede Adresse nur einmal verwendet und somit jede Transaktion von ihr nur einmal signiert wird.

Solche Signaturverfahren würden höchstwahrscheinlich durch einen Hardfork in Bitcoin implementiert werden, wenn es ernst werden sollte. Nicht nur die Technologie um die Quantencomputer ist in Entwicklung, auch die Kryptologen schlafen nicht.

Fazit

Quantencomputer sind zwar eine reelle Gefahr für Bitcoin in seiner heutigen Form. Doch man kann davon ausgehen, dass die Entwicklung noch einige Zeit dauern wird. Und falls es dann so weit sein sollte, dass man die klassische Kryptographie mit Quantencomputern angreifen kann, stehen Lösungen dagegen parat.

 

 

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Lukas Mantinger
Artikel Von

Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

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