Mit dem Wachstum der globalen Handelsmärkte, ist auch die Zahl, der im Ausland arbeitenden Menschen, stetig gestiegen. Die meisten von ihnen schicken einen großen Teil ihres Einkommens als Überweisung in ihre Heimatländer zurück. Mit rund 250 Millionen Migranten auf der Welt ist die Menge der globalen Überweisungen laut der Weltbank auf eine Industrie mit einem Volumen von unfassbaren 689 Milliarden Dollar gewachsen. Von den 689 Milliarden gehen bis zu 528 Milliarden in Entwicklungsländer. Einige Länder sind stark auf Heimat Überweisungen angewiesen.
In Nepal machen Heimatüberweisungen 33 Prozent ihres 27 Mrd. Dollar Bruttoinlandsprodukts aus. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf einige Länder, da dadurch dringend benötigte Devisenreserven entstehen. Diese Form der modernen Wirtschaftsmigration ist in der Regel eine gute Sache, sowohl für das Land, das den Arbeiter empfängt, als auch für das Land, welches das Ziel der Überweisungen ist. Das Land, in dem der Arbeiter am Ende arbeitet, bekommt Arbeitskräfte, die für seine Wirtschaft dringend benötigt werden.
Im Grunde kann man sagen, dass die gesamte Golfregion von Einwanderern gebaut wurde und bis heute von ihnen geführt wird. Im Gegenzug erhalten die Länder, die die Arbeitnehmer entsenden, Geld, das für ihre Wirtschaft lebensnotwendig ist, da es in der Regel nur einen begrenzten Spielraum für Auslandsinvestitionen gibt. Viele Familien auf der ganzen Welt leben nur von dem nach Hause geschickten Geld. Wenn man das berücksichtigt, sind Überweisungen ein riesiges Geschäft und viele profitieren davon. Jeder Dollar, der von Banken als Gebühr genommen wird, ist ein Dollar weniger für die Familien der Arbeiter, die ihn am meisten brauchen. Jede billigere, alternative Form der Überweisung kann eine enorme Erleichterung für die finanzielle Situation vieler Familien auf der ganzen Welt bedeuten.
Wie funktioniert eine Überweisung?
Wenn jemand Geld an seine Lieben im Ausland schicken möchte, zum Beispiel von Vancouver nach Neu-Delhi, dann wird es zuerst bei einer lokalen Bank eingezahlt. Anschließend sendet diese lokale Bank den Überweisungsbetrag an einen Bankpartner in London. Es wird einige Tage dauern, bis Sie eine Bestätigung dieser Transaktion erhalten. Nach Erhalt der Bestätigung wird das Geld an eine Bank in Dubai geschickt, mit der die Bank aus Delhi eine Partnerschaft hat. Der gleiche Prozess des Wartens auf die Bestätigung findet statt. Schließlich wird das Geld nach Neu-Delhi weitergeleitet. In diesem System gibt es viele Zwischeninstanzen, welche alle eine Provision für ihre Arbeit wollen. Das führt dazu, dass eine solche Auslandsüberweisung sehr teuer wird und das ursprünglich versendete Geld nicht komplett dort ankommt, wo es gebraucht wird.
Nach Angaben der Weltbank berechnen rund 25% der Überweisungsinstitutionen Gebühren von mehr als 10%. So kostet in der Regel eine 100$ Überweisung in die Heimat, 10$ Gebühren. Abgesehen davon, dass Überweisungen teuer sind, sind die traditionellen Überweisungskanäle langsam. Kryptowährungen können den Bedarf an Zwischeninstanzen und die Notwendigkeit, auf Bestätigungen zu warten beseitigen – außerdem sinken die Kosten erheblich.
Der Aufstieg der Kryptowährungen
Wenn jemand mit Bitcoin oder Ethereum Geld von Vancouver nach Neu-Delhi schicken will, kann die Person die Kryptowährung von ihrer Wallet an das Wallet des Empfängers in Neu-Delhi senden. Die Überweisung würde unter Berücksichtigung der normalen Transaktionsdauer, fast sofort erfolgen. Dabei würde auch nur ein kleiner Teil des Überweisungsbetrags als Gebühr abgezogen werden. In der Vergangenheit wurden auch Transaktionen mit Bitcoin um mehr als einen Tag verzögert, aber mit neuen Verbesserungen wie dem Lightning-Netzwerk, wurde das Risiko einer Verzögerung deutlich reduziert. Einige speziell für den internen Zahlungsverkehr zwischen Banken entwickelte Lösungen, wie Ripple, wurden bereits entwickelt, konnten aber noch nicht in großem Umfang erfolgreich eingesetzt werden.
Ist Krypto die Zukunft?
Damit eine neue Technologie eine bereits bestehende ersetzt, sollte sie nicht nur so gut wie die bestehende sein, sondern deutlich besser. Angesichts der Vorteile, die Kryptowährungen gegenüber traditionellen Überweisungskanälen haben, stellt sich die Frage: Warum hat die Blockchain die Überweisungsindustrie noch nicht übernommen?
Zum einen, muss man sich vor Augen halten, dass Überweisungen ein stark regulierter Markt sind, und die Regulierungsbehörden nicht sonderlich gut auf Kryptowährungen zu sprechen sind. So wurden beispielsweise in Indien, dem Land mit dem höchsten Volumen an Überweisungen, Kryptowährungen gänzlich verboten. Banken und Privatpersonen ist es nicht gestattet, Kryptowährungen zu halten oder zu handeln. Obwohl die Banken Interesse daran gezeigt haben Kryptowährungen für die Abwicklung von Überweisungen zu verwenden, hat die RBI, die Zentralbank Indiens, diese Bemühungen ignoriert. Im Ausland lebende Inder schicken rund 80 Mrd. Dollar per Überweisung nach Indien zurück, und zahlen dafür rund 4 Mrd. Dollar Gebühren. Nehmen wir an, dass Kryptowährungen die Höhe der Gebühren auf 1 Prozent senken können. Das würde eine Einsparung von rund 3,2 Milliarden Dollar bedeuten, wenn man bedenkt, dass das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Inders 1670$ beträgt. Entspricht dieses Ersparnis von 3,2 Mrd. Dollar dem Jahreseinkommen von rund 2 Millionen Indern.
Es muss sich zeigen, ob Banken, die Blockchain zur Zahlungsabwicklung einsetzen und tatsächlich die Gebühren reduzieren, oder ob sie die gleichen Gebühren berechnen und damit nur den Zeitaufwand reduzieren. Einige Menschen haben sich aufgrund des Krypto-Verbots in Indien, dazu entschieden Überweisungen über dezentrale Exchanges vorzunehmen, um das Verbot zu umgehen. Diese Methode wird jedoch nur von wenigen Indern praktiziert.
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