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Wie eine Technologie die Welt verändern wird – Blockchain in Afrika (Teil II / III)

Im ersten Teil dieses dreiteiligen Artikels „Wie eine Technologie die Welt verändern wird – Blockchain in Afrika“ hast du über meine Intention diesen Artikel zu schreiben, erfahren, und was eine der elementaren Problematiken des Kontinents ist. Der zweite Teil wird […]

Juri Maibaum

Juri Maibaum

May 18, 2020 7:38 AM

Wie eine Technologie die Welt verandern wird – Blockchain in Afrika (Teil II / III)

Im ersten Teil dieses dreiteiligen Artikels „Wie eine Technologie die Welt verändern wird – Blockchain in Afrika“ hast du über meine Intention diesen Artikel zu schreiben, erfahren, und was eine der elementaren Problematiken des Kontinents ist. Der zweite Teil wird sich vor allem einer neuen Generation und einem Lösungsansatz für ein altbekanntes Problem widmen.

Eine neue Generation

Ich bin auf einer Uber-Fahrt in Nairobi, Kenia. Uber ist eine neue und sehr wichtige Einkommensquelle für sehr viele Kenianer. Und nicht nur das: Jedes kenianische Kind erlernt bereits in der Schule das Programmieren, unabhängig davon, ob es nun auf eine private oder auf eine öffentliche Schule geht. In Kibera, dem größten Slum Afrikas, unterhalte ich mich mit Waisenkindern im Alter von etwa 14 Jahren. „Könnt ihr programmieren?“, frage ich sie. Ob Python oder JavaScript, alles kein Problem, sagt man mir. Kenia ist auch das Land, in dem der mobile Zahlungsdienst Mpesa erfunden wurde, eine mobile Variante von Zahlungsmöglichkeiten, die einen kompletten Einbruch der Simbabwischen Volkswirtschaft während der jüngsten Hyperinflation verhinderte.

In der deutschen Botschaft treffe ich Dr. Bastian Blankenberg, den CTO von „Utu“, einem Start-up, welches durch seinen Trust-API personalisierte Empfehlungen für vertrauenswürdige Dienstanbieter auf Freigabeplattformen anbietet. Er kommt ursprünglich aus Hamburg, lebt aber nun mit seiner Ehefrau und seinem Kind in Nairobi. Das Start-up hat er in Nairobi aufgebaut, auch weil hier hervorragende Programmierer leben.

Aber auch Nigeria oder Ruanda sind bekannt für eine hervorragende Programmierszene.

Doch das ist nicht der einzige, vielversprechende Entwicklungsbereich.

Bitcoin-Seminare in Afrika

In Botswana und Sambia werden einige Bitcoin-Seminare für die Bevölkerung angeboten, aber auch in Simbabwe sehnt man sich nach der Hyperinflation in jüngster Geschichte, nach einem stabileren Geld. Auch Bitcoin wird hier als plausible Alternative angesehen. Zudem stieg das Handelsvolumen, in Ländern wie Ghana und Nigeria, von Kryptowährungen in Peer-to-Peer-Netzwerken um 20 % (stand 06.05.2020). Dies hat auch damit zu tun, dass Entwicklungen wie etwa PayPal, die in der westlichen Welt selbstverständlich sind, übersprungen werden und man direkt auf die neuen Technologien setzt. Paradoxerweise könnte gerade China hier für Afrika als Vorbild dienen. Denn als es weltweit schon seit Jahren Kreditkarten gab, übersprangen chinesische Bauern diese Entwicklung und setzten gleich auf mobile Zahlungswege wie WeChat. Auch China galt einmal als unsicheres und bankrottes Land; das hat sich heute geändert, denn China ist bekanntlich eine Weltmacht geworden, weil man unter anderem auch auf neue Innovationen und Technologien gesetzt hat.

Wichtig ist jedoch auch, dass es Kryptowährungen schaffen, schwankungssicherer zu werden. Sogenannte Stablecoins könnten hier die Lösung sein, die konstant an einen Wert gebunden werden können und dessen preislicher Gegenwert gleich bleibt. Ein Stablecoin, der beispielsweise an den Euro gebunden ist, wird nie mehr oder weniger wert sein als ein Euro. Natürlich wäre es vor allem im Interesse dieser Länder, weniger an ausländische, dafür aber an heimische Währungen oder sogar an Rohstoffe oder Kryptowährungen gebunden zu sein. Was es am Ende wird, und ob Stablecoins tatsächlich eine Zukunft haben, muss man abwarten. Sicher ist jedoch, dass jene das Potenzial mitsichbringen, einige afrikanische Länder endlich autonom und sicher gegen ausländische Finanzkrisen zu machen.

Die Hoffnung in Kryptowährungen besteht auch darin, dass durch die Qualifikation, in Form von der Fähigkeit des Programmierens, junge Afrikaner für internationale Unternehmen arbeiten können, gleichzeitig aber in ihrer Heimat weiterleben und in Kryptowährungen ausbezahlt werden können. So kann stabiles und gutes Geld in die betroffenen Länder fließen, ohne, dass es zentrale, ausländische Institutionen in andere Regionen der Welt leiten.

Überall auf meiner Reise durch Afrika, treffe ich öfters Menschen, die sich mit neuen Technologien und Kryptowährungen auseinandersetzen. Die neue Generation wird die Generation der Programmierer sein und Kryptowährungen und Blockchain sind dort mehr als nur eine Technologie, sie sind die realen Hoffnungen vieler Menschen auf ein besseres Leben.

Blockchain gegen Korruption und Ausbeutung

Ein großes Problem, mit dem Afrika seit Jahren konfrontiert ist, ist Korruption. Spenden, aber auch Entwicklungsgelder usw. verschwinden oft im Nirgendwo. Häufig ist der Grund hierfür, dass das Geld über mehrere Mittelsmänner weitergeleitet wird. Dieses Problem könnte mit der Etablierung von Kryptowährungen Geschichte sein, da nun Transaktionen direkt von einer Adresse an die nächste geschickt werden können. Geldüberweisungen aus dem Ausland können ebenfalls viel leichter durchgeführt werden, da keine gänzlich überhöhten Transaktionsgebühren zu zahlen sind und keine speziellen Formulare bei der Bank für die Auslandsüberweisung auszufüllen sind.

Zusätzlich könnte man durch die Blockchain gegen Ausbeutung vorbeugen, indem man anstelle von Transaktionshistorien, Lieferhistorien in Form von QR-Codes auf Produkten platziert. Dadurch kann der Kunde leichter und schneller feststellen, ob er durch den Kauf Ausbeutung, wie etwa Kinderarbeit, unterstützt. Der Verbraucher könnte durch eine Blockchain den Weg des Produkts zurückverfolgen und abwägen, ob er jenes Produkt kaufen will, oder doch zu einem anderen greifen möchte.

Auf der anderen Seite ermöglichen Kryptowährungen, wie in den vorherigen Beispielen erwähnt, mehr Wohlstand. So sind viele Menschen schlichtweg nicht mehr dazu gezwungen, eine Arbeit unter menschenverachtenden Bedingungen und gegen schlechte Bezahlung auszuführen. Die Anreize solch eine Arbeit auszuführen, nur, um mehr oder weniger überlebensfähig zu sein, wird für die aller meisten Menschen nicht mehr existent sein.

Zwar werden Ausbeutungen wahrscheinlich immer existieren, die Blockchain-Technologie könnte diese jedoch erschweren und reduzieren.

Ich hoffe, dir hat der zweite Teil des Dreiteilers „Wie eine Technologie die Welt verändern wird – Blockchain in Afrika“ gefallen. Im letzten Teil dieser Serie erfährst du, wie groß und bedeutend der Einfluss von DeFi (Decentralized Finance) in Afrika sein könnte.

Juri Maibaum
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