Am Samstag, den 1. Juni verkündete Block.One, das Unternehmen, das die EOSIO Software entwickelt, in Washington D.C. ein ambitioniertes Projekt mit dem Namen Voice. Wie das Handelsblatt formulierte handelt es sich um nichts Geringeres als den Frontalangriff auf Social Media Giganten wie Facebook, Twitter oder Youtube.
Das in Hongkong ansässige Startup, das während des einjährigen Rekord-ICOs 2017-2018 rund 3,8 Mrd. Euro eingenommen hat, steht Unternehmen gegenüber, deren Marktwert sich auf 500 Mrd. Euro beläuft. Ob David gegen Goliath eine Chance haben wird, muss sich erst zeigen. Der Investor Peter Thiel, der bereits in Paypal und Facebook erfolgreich investiert hat, ist zuversichtlich. Auch der deutsche Investor Christian Angermayer, der sich mit der Gabe das Potential von neuen Technologien früh zu erkennen, ein Vermögen angehäuft hat, ist überzeugt, dass Voice den Markt aufmischen wird.
Der Geschäftsführer von Block.One, Brendan Blumen, meinte, dass das System der aktuellen Sozialen Medien krank sei. Die Nutzer würden ausgebeutet, ihre Daten zu Geld gemacht und ihre Meinung mit Bots manipuliert. Voice solle das ändern. Der Nutzer bekomme für den Mehrwert, den er für die Plattform liefere, eine angemessene Belohnung, nicht der Aktionär, der Anteile am Unternehmen hält.
Block.One und EOS
Natürlich ist Block.One nicht auf ein Himmelfahrtskommando aus, sondern hat ein paar Trümpfe im Ärmel. Voice baut auf der EOS Blockchain und ist somit zensurresistent. Der Leiter der technologischen Abteilung, Daniel Larimer, konnte schon mit der Social Media Plattform Steem Erfahrungen sammeln. Etwas Revolutionäres wird ein spezielles KYC (Identifizierung) System sein, das es nur Menschen ermöglichen soll Konten anzulegen, Bots sind ausgeschlossen. Ein neuer Token, Voice-Token genannt, der die Plattform antreibt, soll speziell für Influencer einen hohen Anreiz darstellen. Diese sollen dann ihre Follower von Youtube, Twitter oder Facebook auf die Plattform bringen.
Nach Informationen aus anonymer Quelle, die Coindesk zugespielt wurden, will Block.One das Produkt mit einer aggressiven Marketingkampagne bewerben. Dafür soll ein Großteil des Kapitals der Firma eingesetzt werden.
“Wenn die Zeit reif ist, wird unser Marketing alles in den Schatten stellen, was Krypto jemals gesehen hat. Aber bevor man werben kann, braucht es eine Strategie, um Nutzer zu gewinnen und Dienste, um sie zu halten.”
Angeblich soll im Sommer der Vertrieb starten. Anmelden kann man sich bereits jetzt auf der Homepage von Voice, um über die Betaversion informiert zu werden.
Flip: Wann wird Voice starten? Ungefähr
Daniel Larimer: Es wird eine schrittweise Einführung, die diesen Sommer startet.
Fazit
Mit Sicherheit gehört Voice zu den Highlightes in der Kryptowelt für 2019 und womöglich weit darüber hinaus. Jeder ist darauf gespannt, wie genau das KYC System funktionieren wird. Klar ist, dass mit so einem System neue Tore aufgestoßen werden. Blockchain und Rechtsanspruch. Physische tokenisierte Güter haben somit erstmals einen rechtmäßigen Besitzer. Dezentrale Wahlen, ja sogar dezentrale Gesetzesbeschlüsse oder Abstimmungen über Bauprojekte in einer Gemeinschaft wären möglich.
Viele sehen im KYC ein Problem, weil sie ihre Daten nicht preisgeben oder anonym bleiben wollen. Laut Blumer soll es zusätzlich zu einem KYC Konto ein optionales anonymes geben, das an ersteres geknüpft ist.
“Wir glauben, die Vorteile werden die Nachteile drastisch überwiegen und die Massen werden das schnell an zwei Stellen merken: Nutzererfahrung und Mehrwert.“
Sollte Voice halten, was es verspricht könnte EOS von Delegated Proof of Stake zu Delegated Proof of Identity wechseln. Damit hätte jeder Teilnehmer eine Stimme und somit unabhängig von Hardware (Nodes), Hashleistung oder Guthaben gleich viel Einfluss. Ein höherer Grad an Dezentralität im Machtsegment ist somit nicht mehr möglich. Das war auch Satoshi Nakamotos Absicht beim Verfassen des Whitepapers. Am Anfang waren Miner, Nodesoftware und Wallet ein Programm.
Block.One hat aus marketingtechnischen Gründen noch nicht allzu viel Details bekannt gegeben. Es wird spannend, welche Schachzüge das Unternehmen als nächstes plant. Eines ist sicher, man wird noch davon hören und das nicht nur in der Kryptowelt.
Haftungsausschluss
Der Autor ist selbst in Kryptowährungen investiert. Er ist kein Finanzberater und bringt lediglich seine Meinung zum Ausdruck. Jeder, der eine Investition in Kryptowährungen in Erwägung zieht, sollte sich über diese, zu den hochriskanten Anlageklassen zählenden, Vermögenswerte umfassend informieren.
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