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Großes EOS Update: Wo steht das Projekt an seinem 2. Geburtstag?

Gestern hat das EOS-Mainnet seinen 2. Geburtstag gefeiert. Am 1. Juni 2018 ging die Blockchain mit dem ein oder anderen Start-Problemchen live. Letztes Jahr am 1. Juni kam dann die große Ankündigung des Social Media Netzwerks auf Blockchain, Voice. Am […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

June 3, 2020 8:47 PM

Großes EOS Update: Wo steht das Projekt an seinem 2. Geburtstag?

Gestern hat das EOS-Mainnet seinen 2. Geburtstag gefeiert. Am 1. Juni 2018 ging die Blockchain mit dem ein oder anderen Start-Problemchen live. Letztes Jahr am 1. Juni kam dann die große Ankündigung des Social Media Netzwerks auf Blockchain, Voice. Am Ende entpuppte sich dieses jedoch als Enttäuschung. Daniel Larimer, CTO bei block.one, meinte, man werde noch 2019 die Betaversion lancieren. Es zog sich jedoch alles wegen regulatorischer Schwierigkeiten hin. Der 2. Geburtstag wird eher weniger spektakulär gefeiert, trotzdem hat sich bei der aktuell schnellsten Blockchain viel getan.

block.one startet Voting

Vor wenigen Tagen hat das Unternehmen, welches die Knotensoftware für die EOSIO Blockchains entwickelt, begonnen auf dem EOS Mainnet Blockproduzenten zu wählen. Block.one hat beim Start der Blockchain 100 Mio. EOS mitbekommen. Diese haben sich mittlerweile auf rund 86 Mio. reduziert. Es werden laufend Coins für block.one freigegeben. 10 Mio. im Jahr, sodass nach 10 Jahren alle freigegeben sind. Jedoch kann das Unternehmen mit allen Coins voten, nicht nur mit den bereits freigegebenen.

Block.one wählt für Blockproduzenten, die gewisse Kriterien erfüllen. So muss der Blockproduzent den Ort, an dem er sich befindet, veröffentlichen, die Schnittstellen unabhängig zur Verfügung stellen und softwaremäßig auf dem neuesten Stand sein.

Block.one hat 56 Blockproduzenten ausgewählt, für die, vorerst rotierend (immer 10), mit 10 Mio. EOS gewählt wird. Laut einer Twitterdiskussion zwischen CEO von block.one und dem Influencer Colin Talks Crypto, will block.one sein Wahlverhalten laufend verfeinern und die Stimmkraft sukzessive erhöhen.

What happened here, @BrendanBlumer?@block_one_ just voted for Huobi, Bitfinex, OkEx. Most, if not all of these exchanges vote with user funds without explicitly opting-in.

I thought this was going to be non-negotiable criteria? https://t.co/Crzavg4UqH

Überarbeitetes Ressourcenmodell

Nach dem Eidos Vorfall gegen Ende des letzten Jahres, bei dem die Blockchain an ihr Limit kam, hat Daniel Larimer einen Vorschlag zum Ändern des Ressourcenmodells gemacht.

Momentan hat jeder EOS-Halter einen Anteil an der Gesamtkapazität der Blockchain, und zwar die Anzahl seiner gestakten Coins im Verhältnis zu allen gestakten EOS. Der eingebaute Ressourcenmietdienst REX sollte Angebot und Nachfrage so regeln, dass die Tokenhalter, die ihre Coins nicht brauchen, sie gegen Zinsen verleihen. Sodass am Ende nur Coins gestakt sind, die wirklich Ressourcen in Anspruch nehmen.

Dies hat jedoch nicht geklappt wie angenommen. Viele EOS-Halter haben ihre Coins gestakt und Nutzen die Blockchain nicht, wahrscheinlich weil sie das Konzept von REX nicht ganz verstanden haben oder EOS einfach nur lange Zeit halten wollen, ohne sich darum zu kümmern. Die Leistung ist durch die gestakten Coins zwar reserviert, wird jedoch nicht genutzt.

We have published the code for a better resource model and are waiting for community to get with the program.

Auf Twitter hat Daniel Larimer angedeutet, dass demnächst der Code für ein Ressourcenmodell veröffentlicht wird, das er, wahrscheinlich damals, vorgeschlagen hat. Dabei werden alle Ressourcen von REX geliehen. Man kann seine eigenen Coins nicht mehr für Leistung staken, sondern leiht sie zwangsläufig, für einen bestimmten Zeitraum, aus dem REX-Pool. Alle EOS im REX-Pool repräsentieren die gesamte Rechenleistung im Netz. Der Preis der Ressourcen wird über einen Bancor-Algorithmus automatisch bestimmt. Je mehr Coins für Ressourcen aus dem Pool reserviert sind, desto teurer ist es, weitere Ressourcen zu leihen. Die Gebühren für die Ressourcen fließen zurück in den Pool und werden anteilsmäßig unter den Verleihern aufgeteilt.

Auf diese Weise verdienen die, die EOS in den Ressourcenpool geben und die Blockchain nicht nutzen dazu. Die, die Coins haben und die Blockchain nutzen, bleiben im Schnitt auf null und die, die nur die Blockchain nutzen, zahlen. Die Kapazität der Blockchain ist auf diese Weise optimal genutzt. Jetzt muss man nämlich aktiv werden, wenn man die Blockchain nutzen will.

Nachdem der Code veröffentlicht wurde, muss er noch umfangreich getestet, von der Community akzeptiert und ins Mainnet implementiert werden. Die Kosten für die Nutzung von EOS dürfte so signifikant sinken. Die Gebühren sind besser vorhersagbar und so ist das Planen für Businesses wesentlich einfacher.

Weitere Entwicklungen des letzten Jahres

  • EOS 2.0 macht mit seiner verbesserten virtuellen Maschine einen großen Sprung in der Ausführungsgeschwindigkeit von Code. In der Spitze wurden über 1.300 Operationen pro Sekunde vom Netzwerk verarbeitet.
  • EOS Worker Proposal wurde eingeführt.
  • Die Kryptobörsen haben begonnen EOS an die Halter auszuzahlen, welche ihre Coins auf der Börse lagern.

Die EOS-Gemeinde war im 2. Lebensjahr von EOS besonders stark in Diskussionen verstrickt. Bei Stimmenkauf, Exchangevoting und Kartellbildung der Blockproduzenten schieden sich die Geister.

Stimmenkauf wurde mittlerweile offiziell. Proxys schütten teilweise Belohnungen an EOS-Halter aus, welche ihre Coins zu ihnen delegieren. Exchangevoting wurde transparenter und die Bedeutung von Kryptobörsen im Ökosystem wurde der Community klarer.

Fazit

Für seine 2 Jahre Lebenszeit hat sich bei EOS sowohl in technischer Hinsicht als auch in der Regierbarkeit viel getan. Zwar hinkt das Projekt seinen Konkurrenten, die Anzahl der Entwickler und die Marktkapitalisierung betreffend, hinterher, jedoch hatte man Zeit, Probleme zu diskutieren, die Ethereum mit der Umstellung auf Proof-of-Stake noch vor sich hat.

EOS hat als die fortschrittlichste delegated-Proof-of-Stake Blockchain eine solide Position unter den größten Kryptowährungen. Die Zukunft wird zeigen, wo es mit dem Projekt hingeht.

Lukas Mantinger
Artikel Von

Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

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