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Hardware-Wallet Review: Das Coolwallet S

Kann sich das Hardware-Walelt "Coolwallet S" in Sachen Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit ebenso von der Konkurrenz absetzen, wie mit seinem Design?

Rene Ackermann

Rene Ackermann

February 23, 2020 3:23 PM

Hardware-Wallet Review: Das Coolwallet S

CoolBitX – Coolwallet S

In Sachen Style und Design setzt das von der, in Taiwan ansässigen, Firma “CoolBitX” hergestellte Hardware-Wallet “Coolwallet S” ganz klar neue Maßstäbe im Vergleich zu den Platzhirschen “Ledger Nano S” und “TREZOR” (One/ Model T). Als erstes und bisher einziges Hardware Wallet in Scheckkartengröße mit E-Ink Display kann das  Coolwallet S ganz klar im Punkt Mobilität punkten. Namhafte Personen wie z.B. Litecoin Gründer Charlie Lee, bewerben das Coolwallet S als “das beste Wallet, das ich je genutzt habe, da es die Punkte Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit ideal miteinander kombiniert.” Ob dies der Wahrheit entspricht und ob das Coolwallet S auch in Sachen Ausstattung und Funktionsweise mit den gängigen Konkurrenzmodellen mithalten kann, soll im folgenden Review dargestellt werden.

Hersteller: CoolBitX

Unterstützte Kryptowährungen: Bitcoin, Litecoin, Ethereum, Ripple, Bitcoin Cash, ERC20 Token, USD-Tether, Binance Coin BNB, Cortex Coin, JOYSO, JAYZ, WETH und Zper Token.

Unterstützte Plattformen: Android (ab 6.0), IOS (ab 9.1)

Schnittstellen: NFC, Bluetooth

Bildschirm: E-Paper Display

Lieferumfang: Coolwallet S, USB- Kabel, Ladegerät, Aufkleber, Recovery Zettel

Eingabemöglichkeiten: Funktionsbutton

Akku: 3V, 15mAh

Akkulaufzeit: ca. 2 Wochen bei normaler Nutzung (~ 2 Transaktionen pro Tag) und ca. 3 Monate im Stand-By-Modus

Open Source: Nein

Sicherheitstechnik: Fälschungssicheres Secure-Element mit EAL5+ Zertifizierung

FIDO U2F Authentifizierung: Nein

Gewicht: 5g

Maße: 86x54x0,8mm

Weitere Vorteile: Biegsam, wasserdicht

UNPACKING UND ERSTER EINDRUCK

Das Coolwallet S kommt in einer schicken Verpackungsbox, welche von einer weiteren Kartonhülle umgeben ist. Zieht man die Box aus der Hülle lässt sich diese nach oben aufklappen und das Coolwallet S, sowie ein kurzer Begrüßungstext, welcher in die Innenseite der Box gedruckt ist, kommen zum Vorschein.

Verpackung 1

Verpackung 2

In goldenen Lettern gedruckt, lautet die Begrüßungsbotschaft des CoolBitX CEO Michael Ou wie folgt:

“Die Erfindung der Blockchain-Technologie bietet eine große Chance, die Welt zu verändern und unser Leben zu verbessern. Wir fühlen uns dafür verantwortlich, das Wachstum dieser Technologie zu schützen und voranzutreiben und bieten aus diesem Grund unsere innovativen Lösungen an. Die Zukunft ruft und wir würden gerne dieses Abenteuer mit Ihnen zusammen bestreiten”

Der gesamte Lieferumfang des CoolBitX – Coolwallet S

Zum beiliegenden Lieferumfang gehören neben der Coolwallet S-Scheckkarte auch ein Ladegerät und das dazugehörige Micro-USB-Kabel, eine Recovery Card um die 12 bzw. 24 Wiederherstellungs-Worte zu notieren sowie ein Aufkleber mit dem Logo. Leider liegt keine Bedienungsanleitung bei, was mich etwas verwundert hat. Eventuell wurde diese nur bei meinem Gerät vergessen beizufügen, aber auch auf der offiziellen Homepage ist nicht von einer Anleitung die Rede. Allerdings gibt es die Anleitung immerhin auf der Homepage zum Download (Achtung: Nur in Englisch).

Das Wallet

Das, zunächst noch in eine Schutzfolie eingepackte, Coolwallet S fühlt sich beim ersten in die Hand nehmen so an wie es aussieht – wie eine Kreditkarte. Es ist flexibel und leicht biegsam aber dennoch stabil. Neben der aufgedruckten Seriennummer des Wallets, sowie dem E-Paper Display, befinden sich noch ein Funktionsbutton, sowie zwei Lade-Pins auf der Vorderseite des Geräts. Das Logo und der Spruch “Der Ultimative Bitcoin-Safe” zieren die Rückseite.

Vorderseite

Rückseite

DIE ERSTE EINRICHTUNG

Um das Coolwallet S einzurichten muss man sich zunächst die dazugehörige App auf sein Smartphone runterladen und installieren. Die App “CoolBitX Crypto” gibt es sowohl für Android als auch IOS. Um auf Nummer sicher zu gehen und um nicht aus Versehen eine Fake-App zu installieren, solltet man den QR-Code auf der Webseite* benutzen.
Da sich das Coolwallet S automatisch nach 30 Sekunden Inaktivität ausschaltet, ist es für die erste Einrichtungssequenz notwendig, die Wallet-Scheckkarte in die dazugehörige Ladestation zu stecken und während des gesamten Einrichtungs-vorgangs laden zu lassen.

Die Karte in der Ladestation

Um den Pairing-Vorgang zu starten muss nun die “CoolBitX Crypto”-App auf dem Smartphone geöffnet werden. Nachdem man der App die Berechtigungen erteilt hat auf Bluetooth zuzugreifen um dieses einzuschalten, sollte auch relativ zügig die Seriennummer des in der unmittelbaren Nähe befindlichen Coolwallet S angezeigt werden. Mit einem Tastendruck auf “Connect” wird der Pairingvorgang gestartet.

Ein Druck auf “Connect” startet den Vorgang

Hier muss die 6-stellige Pin eingegeben werden

Auf dem Display des Coolwallet S wird nun ein sechstelliger PIN-Code angezeigt, welcher in einer PUSH-Benachrichtigung in der App eingegeben werden muss um das Pairing abzuschließen. (Hinweis: Falls euch keine PUSH-Benachrichtigung angezeigt wird, müsst ihr dies eventuell erst in den Einstellungen eures Smartphones autorisieren.)
Der nächste Schritt ist davon abhängig, welche Firmware das entsprechende Coolwallet S aufgespielt hat. Falls diese (wie bei meinem Test-Wallet) veraltet sein sollte, so wird man zunächst dazu aufgefordert ein Firmware-Update zu machen.
Dieser Vorgang dauert, laut Hinweis in der App, zwischen 2 und 10 Minuten. In meinem Fall waren es ca. 5 Minuten.

Update

Nachdem das Update vollständig aufgespielt ist, muss man Smartphone und Coolwallet S nochmals durch Druck auf “Connect” miteinander verbinden. Man wird nun aufgefordert den Funktionsbutton auf dem Wallet zu drücken, nachdem man dies getan hat, ist der Parining-Vorgang vollständig abgeschlossen und die beiden Geräte sind miteinander verbunden.

Wie bei der Einrichtung von Hardware-Wallets üblich, wird man nun zunächst gefragt, ob man seinen Walletseed neu erstellen oder mittels Recovery-Seed wiederherstellen möchte. Ich wähle “Create” um einen neuen Seed zu erstellen.

“Create” um einen neuen Seed zu generieren

Besonders gut am Coolwallet S gefällt mir hierbei die Auswahlmöglichkeiten, die einem nun geboten werden. Man wird vor die Wahl gestellt ob man, den neuen Seed entweder direkt auf der App oder direkt auf der Karte generieren möchte. Letzteres bietet natürlich eine höhere Sicherheit, weswegen ich diese Auswahl treffe.
Jedoch kann man nicht nur das Gerät zum Generieren, sondern auch die zu generierende Länge wählen. Mit Hilfe eines Schiebereglers kann man zwischen der gängigen 12-Wort Variante oder der noch sichereren 24-Wort-Variante auswählen.
Ich entscheide mich natürlich auch hier für die Sicherheitsvariante. Anders als bei den meisten anderen (Hardware-)Wallets, werden vom Coolwallet S keine Wörter, sondern fünfstellige Zahlenkombinationen generiert. Dies tut der Sicherheit aber sicherlich keinen Abbruch – eher im Gegenteil.

Die Zahlenkombinationen werden nun Schritt für Schritt im E-Paper Display angezeigt und müssen, nachdem sie notiert wurden, per Tastendruck bestätigt werden. Um auf Nummer Sicher zu gehen, dass alle Zahlen korrekt notiert wurden, müssen diese anschließend aufsummiert werden und die Summe in der App eingetippt und bestätigt werden. Sollte dies erfolgreich geschehen sein, gelangt man in das User-Interface der Wallet-App.

Das Coolwallet S und die App im Einsatz

Eine Übersicht über das Design der App

Das Design der Smartphone App (in diesem Fall Android) ist schlicht und übersichtlich. Unter dem Reiter “Wallet” werden direkt die unterstützten Kryptowährungen und deren dazugehörigen aktuellen Handelspreise in der ausgewählten Fiat-Währung angezeigt. Neben den “Big Five” Bitcoin, Litecoin, XRP, Bcash und Ethereum werden auch alle ERC-20 Token sowie BNB, Tether und einige kleinere Coins unterstützt (Siehe Produktdaten). Über den Button “Buy Crypto” bekommt man zudem die Möglichkeit direkt über die Partnerseite “coinmama.com” neue Kryptowährungen dazuzukaufen. Eine Gesamtanzeige für den aktuellen Gegenwert in € (oder einer anderen Fiat-Währung) ist ebenfalls vorhanden.

Wenn man Kryptowährungen auf seinem Coolwallet S empfangen möchte, wechselt man auf den “Receive”-Reiter (deutsch: Empfangen). Hier wird die Empfangsadresse (Public-Key) des Wallets nun sowohl alphanumerisch, als auch als QR-Code dargestellt. Mithilfe eines “Teilen”-Buttons lässt sich diese anschließend per Messenger oder Email versenden. Da es aus Sicherheitsgründen nicht ratsam ist, eine Adresse mehrmals zu verwenden bietet die App auch die Möglichkeit weitere Adressen hinzuzufügen. Hierzu muss lediglich auf “Add” gedrückt werden um eine neue Empfangsadresse zu generieren. In der rechten oberen Ecke lässt sich zudem die Kryptowährung auswählen, die man Empfangen möchte. Die entsprechenden Funds werden in der App nach dem Absenden auch direkt nach der ersten Confirmation angezeigt.

Der Reiter “Receive” – Empfangen

Um Coins aus dem Coolwallet S zu versenden, wählt man den Reiter “Send” aus, welcher jedoch auch über eine weitere Funktion, nämlich den direkten Umtausch einer Kryptowährung in eine Andere, über die Partnerplattform “Changelly*“.
Doch zunächst zum eigentlichen Versenden einer Kryptowährung (hier am Beispiel BTC):
Send Die Wallet-App von CoolBitX zeigt auch hier wieder, dass sie wohldurchdacht ist und kaum Wünsche offen lässt. Sie bietet neben den grundlegenden Features “senden” “von” “an” noch einige weitere Extras. Zum einen gibt es die Möglichkeit, die Adresse mittels QR-Code einzuscannen, etwa, wenn man einem Freund Bitcoin senden möchte und dieser mit seiner Smartphone-App einen QR-Code seiner Empfangsadresse generiert. Zum anderen, ist auch hier ein Partnerdienst (MetaCert Protocol) direkt mit integriert, welcher die Adresse, an die man seine BTC senden möchte überprüft und verifiziert und gegebenenfalls eine Warnung ausspricht, sollte es sich um eine unverifizierte Adresse handeln.
Ein weiteres Extra, das die App bietet, ist die manuelle Regelung, der zu Verwendenden Transaktionsgebühren. Je nachdem ob die Transaktion nun eher dringend ist oder nicht, lässt sich diese per Schieberegler mit einem Finger ganz einfach anpassen. Die Möglichkeit, den Sendebetrag sowohl in BTC als auch in Fiat anzugeben runden in Verbindung mit dem “MAX”-Button (=Alle verfügbaren BTC auf einmal senden) die vielseitigen Funktionen der App ab.
Wie für Hardware-Wallets üblich müssen ausgehende Transaktionen natürlich noch auf dem Display der Karte überprüft und per Druck auf den Funktionsbutton bestätigt werden.

Die andere, bereits erwähnte Funktion ist die, des direkten “In-App-Umtauschs” einer Kryptowährung in eine andere. Die Exchange-Plattform “Changelly*” macht dies möglich. Die Funktionsweise ist hierbei jedoch auf die fünf unterstützten Coins (BTC, BCH, ETH, XRP, LTC) beschränkt.

Direkter In-App-Umtausch durch Changelly

Der Reiter “History” verbirgt, wie der Name schon vermuten lässt, die Transaktionshistorie aller ein- und ausgehenden Transaktionen. Leider gibt es keine Möglichkeit diese z.B. in eine CSV-Datei zu exportieren. Dies ist leider ein kleiner Negativpunkt, den man dem Coolwallet S beziehungsweise der App ankreiden kann.

Die Transaktionshistorie

Die Einstellungsmöglichkeiten der CoolbitX-App bergen auch einige weitere Features von denen ich die wichtigsten hier kurz erwähnen will.
Zum einen ist es möglich, die Anzeige einiger Coins im Hauptmenü zu deaktivieren. Unter der Einstellung “Coin display” lassen sich die “Zusatzcoins” mithilfe kleiner Schieberegler ausblenden.

Einige Altcoins können deaktiviert werden

Eine weiter nützliche Funktion ist die Sperre mittels Fingerabdruck. Diese bietet einen weiteren Sicherheitsfaktor zur Absicherung eures Krypto-Porfolios.
Neben den beiden genannten Funktionen bietet die App noch mehr oder weniger Standardfunktionen, wie Firmware-Updates, eine Reset Funktion oder das Gerätemanagement für gepaarte Geräte.

Fazit

Das CoolbitX Coolwallet S ist ohne Zweifel ein sehr gutes Hardware-Wallet, das für viele eine echte Alternative zu Ledger, TREZOR und Co. sein kann und sein wird. Es findet in jeder Geldbörse oder Tasche platz, ist einerseits flexibel und biegsam, andererseits aber robust und wasserdicht. Im Fall, dass man beispielsweise in einen Swimmingpool geschubst wird und man sein Coolwallet S einstecken hat, muss man sich um dieses definitiv keine Sorgen machen.
Die Tatsache, dass für die Einrichtung und Nutzung des Coolwallet S kein PC/Notebook sondern lediglich ein Smartphone notwendig ist, kann Fluch und Segen zugleich sein. Zwar ist ein Smartphone meist weniger sicher als ein (entsprechend abgesicherter) PC und man muss der Tatsache, dass Transaktionen kabellos über verschlüsseltes Bluetooth abgewickelt werden, genau so vertrauen, wie der nicht open-source zur Verfügung gestellten Software inkl. Secure-Element.  Tut man dies jedoch, so ist die Nutzung mittels Smartphone für viele Menschen sicherlich eine große Erleichterung, da gerade Personen, welche nicht wirklich Technik-affin sind, sich mit dem Smartphone oft leichter tun, da dieses bei den meisten Menschen ein gängiger Alltagsgegenstand ist. Da auch die Zahlung mit dem Smartphone (z.B. in China über WePay) stetig zunimmt, kann das Coolwallet S durchaus als zukunftssicheres Wallet für die Sicherung und Nutzung von Kryptowährungen angesehen werden.

Falls euch das Review vom Coowallet S überzeugt hat, könnt ihr es direkt hier im Shop* bestellen.

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