Einem Tag nach dem Erscheinen des Artikels von Fortune, in dem der CEO von Ripple, Brad Garlinghouse, von einer baldigen Klage von der SEC gegen das Unternehmen sprach, wurde diese offiziell von der Finanzmarktaufsicht eingereicht.
SEC charges Ripple and two executives with conducting $1.3 billion unregistered securities offering https://t.co/3VP23RpSyV
SEC beschuldigt Ripple und zwei Führungskräfte, eine unregistrierte Wertpapierausgabe im Wert von 1,3 Milliarden Dollar durchgeführt zu haben.
Mit den Führungskräften sind CEO Brad Garlinghouse und Vorstandsvorsitzender Christian A. Larsen gemeint. In der 71 seitigen Anklageschrift werden dem Unternehmen schwere Vorwürfe gemacht. Diese gehen von Großverkäufen von XRP über Insiderhandel bis hin zu Marktmanipulation seitens Ripple Labs. Das Unternehmen soll in den letzten 7 Jahren XRP im Wert von fast 1,4 Mrd. $ verkauft haben.
Die SEC sieht XRP im Gegensatz zu Ripple Labs als Wertpapier, das registriert hätte werden müssen, und nicht als Währung. Dies begründet sie mit massiven Gewinnversprechen des Unternehmens an seine Investoren und mit dem Besitz großer Mengen des Tokens, der immer wieder abgestoßen oder zur Manipulation des Marktes verwendet wurde. Des Weiteren meinte die SEC, dass XRP nicht wirklich einen Anwendungsfall hätte und das ganze Geschäftsmodell von Ripple Labs auf den Anstieg und Verkauf dieser Token basiere. Die Ankündigung großer Partnerschaften (Banken / Moneygram usw.) hätten also keine Einkommen generiert oder den Token zum Einsatz gebracht, sondern nur dem Anstieg des Tokenpreises gedient.
Ein weiterer brisanter Punkt (50 B) ist, dass obwohl Ripple Labs offiziell XRP immer als Währung sah, deren Anwälte schon lange davor gewarnt hätten, dass es sich um ein Wertpapier handeln könnte, Ripple Labs aber trotzdem untätig blieb, was die dafür nötige Registrierung oder Einigung mit der SEC betrifft.
Kryptobörsen und Fonds reagieren
Die wenigsten Kryptobörsen haben eine Lizenz für den Handel von Wertpapieren. Es besteht für sie also die Gefahr rechtliche Probleme zu bekommen, sollte XRP als Wertpapier definiert werden. Durch die Anklage der SEC sind valide Gründe dafür gegeben. Die ersten Kryptobörsen haben bereits angefangen XRP aus ihrem Angebot zu nehmen, um sicher zu gehen. Darunter die Börsen Beaxy, OSL und CrossTower. Auch Kryptofonds verkaufen ihre XRP-Position wie z. B. Bitwise. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich dieser Trend in den nächsten Tagen und Wochen fortsetzen wird.
Wie geht es mit XRP weiter?
Der Prozess könnte ein jahrelanges Tauziehen vor Gericht auslösen, falls man keine Einigung mit der SEC findet, was andere Unternehmen wie z. B. block.one so gemacht haben. Dabei geht eine Strafzahlung an die SEC und das Thema ist vom Tisch.
Die Kryptogemeinde, die XRP gegenüber eher kritisch eingestellt ist, könnte die sozialen Medien mit Negativnachrichten überschwemmen und sogenannte Shitstorms über das Projekt ergehen lassen, was die kurz bis mittelfristige Marktstimmung erheblich beeinflussen könnte. Halter, die sich den ganzen Stress nicht antun möchten, sollten vielleicht über einen eventuellen Verkauf ihrer XRP nachdenken und warten bis mehr Klarheit herrscht.
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