Nach dem jüngsten Vorgehen der SEC gegen betrügerische ICOs ist die Kryptowelt erneut unter der Lupe der CFTC, da ein früherer CFTC – Regulator kürzlich behauptete, dass zwei der größten Kryptowährungen, Ethereum und Ripple, “nicht konforme Wertpapiere” seien, die außerhalb der US-Gerichtsbarkeit operieren.
Diese Nachricht ist eines der ersten negativen Signale, das von der CFTC seit der gemeinsamen Anhörung der SEC und der CFTC vor drei Monaten auf dem Capitol Hill kam. Die Anhörung erwies sich als positiv für Kryptowährungen, wobei der Vorsitzende des SEC, Christopher Giancarlo, betonte: “Wir sind es dieser neuen Generation schuldig, ihr Interesse an dieser neuen Technologie mit einem durchdachten Regulierungsansatz zu respektieren.”
Gensler: Wir sollten uns nicht nur auf ICO’s fokussieren
Gary Gensler, der frühere Vorsitzende der Commodity Futures Trading Commission, war von der Entscheidung der SEC nicht überzeugt. Diese konzentrierte sich hauptsächlich auf die Welt der ICOs, die zweifellos mit Betrug und Missbrauch zu tun hat. Laut Bloomberg sagte Gensler, dass Regierungsbeamte die größten Währungen nach Marktkapitalisierung genauso wie ICO’s unter die Lupe nehmen sollten.
Gensler kritisierte die Herangehensweise der SEC auf MIT Technology Review’s Business of Blockchain Konferenz am Montag.
“Die SEC und die Regulierungsbehörden müssen Klarheit schaffen … Ethereums Ether and Ripple’s XRP könnte wahrscheinlich als Wertpapiere eingestuft werden, die außerhalb der US-Gesetze operieren.”
Auf der anderen Seite hingegen versicherte Gensler der Krypto-Welt, dass andere Kryptowährungs-Veteranen wie Bitcoin, Litecoin und Bitcoin Cash wahrscheinlich nicht als Wertpapiere klassifiziert werden würden, da diese nicht in ICO’s verkauft wurden.
“Die CFTC hat gesagt, dass virtuelle Währungen, wie beispielsweise Bitcoin Handelswaren sind”, begründete Gensler, der als leitender Dozent am Massachusetts Institute of Technology arbeitet.
Mit anderen Worten gesagt: Gensler schlägt vor, dass die Ethereum und Ripple Foundation mit dem amerikanischen Wertpapiergesetz in Konflikt steht. Dies bedeutet, dass Krypto-Börsen mit Sitz in Amerika, beispielsweise Coinbase, zum einen den Handel mit Ripple nicht anbieten können und möglicherweise sogar den Handel mit Ethereum einstellen müssen. Ethereum ist auf Coinbase’s Plattform seit 2016 zum Handel verfügbar.
Diese Schlussfolgerung könnte sich nachteilig auf die Performance einiger der Top-Kryptowährungen auswirken, da viele dieser ERC-20-Token sind und stark vom Ether-Preis beeinflusst werden. Einigen Wertpapiergesetz-Anwälten und früheren Regulatoren erscheint es jedoch als unwahrscheinlich, dass die SEC sich hierzu äußert. In einem Bericht von Fortune widerlegte Phil Lookadoo, ein Anwalt spezialisiert auf Handelswaren bei Haynes und Boone, Genslers Bemerkungen.
“Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie zurückgehen und den entsprechenden Kryptowährungen Lasten auflegen werden. Es wäre sehr ungewöhnlich für eine Regulierungsbehörde in der Zeit zurückzugehen und zu sagen, “Sie hätten vor drei oder vier Jahren daran denken sollen, dass dies ein Wertpapier ist. Ein oder zwei Kryptowährungen aufgrund ihrer Entstehung auszusondern, wäre praktisch wie Gewinner und Verlierer zu wählen. Dies ist nicht im Sinne der SEC.”
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