Kryptowährungen kurz erklärt: Monero

Was genau ist eigentlich Monero?   Monero (XMR) ist, ebenso wie z.B. Bitcoin, eine blockchainbasierte Kryptowährung, die jedoch verstärkten Fokus auf Dezentralität und Privatsphäre bzw. Anonymität legt. Wie genau Monero es schafft diese Zieleigenschaften zu erreichen und was Monero zu […]

Rene Ackermann

Rene Ackermann

February 29, 2020 3:20 PM

Kryptowahrungen kurz erklart: Monero

Was genau ist eigentlich Monero?

 

Monero (XMR) ist, ebenso wie z.B. Bitcoin, eine blockchainbasierte Kryptowährung, die jedoch verstärkten Fokus auf Dezentralität und Privatsphäre bzw. Anonymität legt. Wie genau Monero es schafft diese Zieleigenschaften zu erreichen und was Monero zu einem besonderen Projekt macht, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Geschichte

Wie bei so vielen neuen Kryptowährungen begann die Geschichte des Monero-Coins mit einer Hardfork, also einer Abspaltung von einer bereits bestehenden Kryptowährung. Die “Mutterwährung” von Monero ist der seit 2012 existierende Bytecoin, welcher auf einer neuen Technologie basierte, die den Namen CryptoNote trägt.
CryptoNote ist ein Protokoll auf Anwendungsebene, das die im Protokoll hinter Bitcoin beschriebenen Probleme lösen soll. Heute ist das CryptoNote-Protokoll das Grundgerüst für viele Coins die sich auf die Wahrung von Anonymität und Privatsphäre spezialisiert haben – einschließlich Monero. Die Technologie von Bytecoin fand eine Gruppe von 7 Entwicklerm zunächst sehr ansprechend, die Tatsache, dass jedoch bereits 80% der je zu minenden Bytecoin bereits als Pre-mine existierten und sie die Dezentralität hier sehr in Gefahr sahen, veranlasste sie im Jahr 2014, die Blockchain zu forken und “Bitmonero” zu gründen. Das “Bit” in Bitmonero wurde später einfach gestrichen und die Kryptowhärung heißt heute nur noch “Monero” was der Plansprache Esperanto entnommen ist und so viel wie “Münze” bedeutet. Von den 7 ursprünglichen Entwicklern sind lediglich zwei öffentlich bekannt, während die restlichen fünf stets anonym bleiben wollten und weiterhin wollen.

Konsensusfindung und Skalierbarkeit

Die Konsensusfindung bei Monero funktioniert per “Proof-of-Work“. Das heißt das Netzwerk benötigt Miner, um am Laufen gehalten zu werden und um Transaktionen zu validieren. Anders als viele andere Kryptowährungen setzt Monero dabei jedoch nicht auf den bekannten Secure-Hash-Algrotihm (SHA), sondern einen Hashalgorithmus namens “CryptoNight”. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er sehr speicherintensiv ist und damit besonders für weit verbreitete General-Purpose-Hardware (also Prozessoren ud Grafikkarten in handelsüblichen PCs) geeignet ist, während sich die Entwicklung und Herstellung spezieller Mining-Hardware kaum lohnt.

Ein weiterer Bereich, den Monero versucht hat, bei Bitcoin zu verbessern, ist die Skalierbarkeit. Einfach ausgedrückt, bedeutet Skalierbarkeit nur, wie gut das Netzwerk im Verhältnis zur Nachfrage wachsen kann. Blockchainbasierte Kryptowährungen sind per Definition in ihrer Größe begrenzt.

Wenn viele Benutzer gleichzeitig versuchen, Transaktionen mit Bitcoin durchzuführen, wird die Blockchain leider mit Transaktionsdaten gefüllt. Die Transaktionen, die nicht in einen Block passen, müssen warten, bis ein Miner sie aufgenommen hat – und meist ist es so, dass diese die Transaktionen mit hohen Gebühren als erste dran nehmen. Gegen Ende 2017 kamen so Transaktionsgebühren von über 30 US$ zustande.

Monero ist auch hier anders. Es gibt keine “voreingestellte” Blockgrößenbegrenzung. Dies ermöglicht zwar mehr Transaktionsdaten in jedem Block, aber es gibt einen Nachteil – Spammer können die Blockchain mit Transaktionen füllen, die dann zu riesigen Blöcken werden würden.

Die Monero-Entwickler führten jedoch ein spezielles Belohnungssystem ein, welches auf der mittleren Größe der letzten 100 Blöcke basiert. Wenn der neue Block, an dem die Miner arbeiten, den Median der vorherigen hundert Blöcke überschreitet, wird die Blockprämie reduziert. Dies entmutigt Spam-Transaktionen, da Miner keine Blöcke abbauen, die mit einer so hohen Strafe belegt sind, wenn es für sie nicht mehr rentabel ist, dies zu tun.

Der Blockreward wird nie unter 0,3 XMR fallen, was Monero zu einer disinflationären Währung macht: Die Inflation wird 2022 etwa 1% betragen und für immer sinken, aber die nominale Inflation wird bei 0,3 XMR pro Minute bleiben. Das bedeutet, dass es immer einen Anreiz für die Bergleute geben wird, Monero zu bergen und so die Blockkette sicher zu halten, mit oder ohne Gebührenmarkt.

 

Angebot und Zukunft

Anders als bei z.B. Bitcoin gibt es keine feste Obergrenze von Monero-Coins, die jemals gemint werden. Die Währung ist immer geringfügig inflationär. Laut Emmissionsplan liegt die Inflationsrate bei Monero bei ca. 0.87%.

Im Jahr 2040 wird es erstmals mehr Monero-Coins als Bitcoins geben. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels (Januar 2019) sind 16.690.661 XMR im erzeugt worden und im Umlauf.

 

Kerneigenschaften von Monero

 

Im Monero Netzwerk sind alle Nodes (Knotenpunkte) gleichrangig. Es gibt keine Art von Nodes, die mehr Einfluss oder Kontrolle über das System hat als eine andere. Jeder Teilnehmer im Monero Netzwerk ist genau soviel Wert, wie jeder andere Teilnehmer auch.

Ein großes Problem, das bei Bitcoin mittlerweile deutlich wird, ist, dass das Mining im Netzwerk heute nur noch mit speziellen Mining-Ausrüstungen rentabel ist. Diese Systeme verwenden Komponenten, die als anwendungsspezifische integrierte Schaltungschips (ASICS) bekannt sind. Da diese spezielle Hardware sehr teuer ist und es sich für Privatpersonen kaum mehr lohnt in solche ASICS zu investieren, konzentriert sich die Konsensusfindung bei Bitcoin derzeit auf einige wenige große Mining-Firmen, was in puncto Dezentralität leider wenig förderlich ist.

Monero jedoch ist anders. Der verwendete Algortihmus namens CryptoNight (Anmerkung: CryptoNight soll wohl ein Wortspiel mit dem Kryptonit, eng. “Cryptonite” aus dem Superman-Universum sein) nutzt viele fortschrittliche Funktionen, um die Produktion von ASIC-Chips, die für den Abbau von Monero geeignet wären, unrentabel zu machen. Die Besonderheiten sind für diese Einführung in die Monero-Währung etwas komplex, aber alles, was ihr wirklich wissen müsst, ist, dass Monero sowohl mit CPUs als auch mit GPUs profitabel gemint werden kann und die Währung somit auch für Privatleute gut zugänglich ist. Aus diesem Grund könnte man sagen, dass Monero grundsätzlich das Potenzial hat sogar noch dezentraler zu sein, als Bitcoin es ist.

Was die breite Öffentlichkeit oft nicht versteht, ist die Tatsache, dass eine Blockchain (wie. z.B. die des Bitcoin) nicht per se Privatsphäre und Anonymität garantiert. Ganz im Gegenteil – Die Blockchain des BTC gewährt vollständige Transparenz. Jedem Menschen mit einem Internetzugang (oder anderem Zugang zur Blockchain) ist es theoretisch möglich, jede Transaktion bis zum Genesisblock zurückzuverfolgen. Man kann sehen, auf welchem “Konto” (Adresse) welche Menge an Coins liegt, wo sie her kamen und wohin sie weiter gesendet werden. Seitdem es einigen Wissenschaftlern darüber hinaus gelungen ist, einige Adressen auf der Bitcoin-Blockchain mit realen Identitäten zu verknüpfen, ist die Privatsphäre bei Bitcoin nichtmehr wirklich gegeben. Doch auch hier schafft Monero Abhilfe. Bei Monero sind sowohl Sender und Empfänger, als auch die Transaktionsbeträge und Guthaben vollständig anonym.
Für den Fall, dass Transaktionen doch zugeordnet werden müssen, Beispielsweise bei der Spende an eine Hilfsorganisation, die man aus steuerlichen Gründen o.ä. dem Finanzamt vorlegen möchte, bietet Monero die Möglichkeit mit Hilfe eines sogenannten “View-Keys” die Transaktion dennoch einsehen zu können. Der Kontostand bleibt jedoch weiterhin privat.

 

Einher mit der gerade beschriebenen Privatsphäre, geht die Unauffindbarkeit von Monero-Coins. Diese können nicht durch eine Blockchain-Analyse oder Blockchain-Überwachung verfolgt werden.
Durch die Nutzung von sogenannten Ring Signaturen ermöglicht Monero anonyme Transaktionen, die nicht nachvollzogen werden können. Das bedeutet, dass es nicht eindeutig ist, welche Beträge ausgegeben wurden. Deshalb ist es auch äußerst unwahrscheinlich, dass Monero-Transaktionen mit einem bestimmten Benutzer verknüpft werden können

 

Bei transparenten Blockchains kann es immerwieder vorkommen, dass sogenannte “tainted Coins” also verschmutzte Münzen entstehen z.B. wenn diese Coins für ein Verbrechen, etwa dem Kauf von Drogen benutzt wurden. Diese tainted Coins könnten dann teilweise ihren Wert verlieren, da sie gegebenenfalls ncihtmehr überall akzeptiert werden würden. Da die Transaktionshistorie bei Monero nicht einsehbar ist, kann dieser Fall jedoch nicht eintreten. Alle Monero sind gleich und besitzen denselben Wert. Tainted Monero-Coins gibt es nicht und somit können einzelne Moneros auch nicht durch eine bestimmte Instanz (z.B. Exchange) oder Person blockiert werden.

 

Alle Transaktionen im Monero-Netzwerk sind mithilfe der Verwendung eines verteilten Peer-to-Peer Netzwerks kryptografisch gesichert. Es muss wie bei allen “echten Kryptowährungen” keiner aussenstehenden Partei vertraut werden, da des Netzwerk durch alle Teilnehmer und dem Konsensus-Algrotihmus gesichert wird.

 

Wichtige Begrifflichkeiten:

  • Mnemonic Seed

Der Mnemonic Seed (Passphrase) besteht bei Monero aus 25 Wörtern und dient dazu die drei anderen Schlüssel, Public Adress, View Key und Spend Key, zu generieren

  • Public Adress

Die Public Adress ist dein “Public Key”, also die Adresse, die öffentlich gemacht werden kann und an die die Monero-Coins versendet werden. Mit Hilfe der Public Adress, kann jedoch niemand ein- und ausgehende Transaktionen sowie das vorhandene Guthaben einsehen.

  • Spend Key

Der Spend Key ist im Grunde genommen der, auch bei anderen Kryptowärungen bekannte, “private Key”. Der Spend Key bemächtigt dich, deine Monero zu versenden und vollständig zu verwalten. Bewahre ihn sicher und geheim auf!

  • View Key

Der View Key ermöglicht es, Transaktionen einzusehen, etwa um (wie weiter oben erwähnt) dem Finanzamt o.ä. bestimmte Tranksaktionen zugänglich zu machen. Der View Key kann theoretisch veröffentlicht werden, da man mit ihm keinen Zugriff auf die Coins erhält. Da andere User jedoch mithilfe einer Kombination aus TxId, dem View Key und der Public Adress eure Transaktionen einsehen können und somit die Privatsphäre nichtmehr zu 100% gegeben wäre, solltet ihr dennoch behutsam damit umgehen.

  • Payment ID

Um (eigentlich anonyme) Zahlungen bei Bedarf zuordnen zu können, benötigt man die sogenannte Payment ID. Diese kann einer Zahlung optional hinzugefügt werden, um sie als Zahlung von Person XY zu identifizieren.
Als Beispiel wäre hier das Einzahlen von XMR auf einer Börse zu nennen. Damit die Exchange den Geldeingang auch dem richtigen Benutzerkonto zuordnen kann ist die Verwendung einer Payment ID zwingend notwending.

  • Ring-Signatures

Die Ringsignaturen sind ein technisches Mittel des Monero-Netzwerks um den Absender einer Transaktion zu verschleiern und um so seine Privatsphäre zu schützen. Genaueres erfahrt ihr hier, in einem anderen Artikel von uns.

  • Ring Confidential Transactions

Ring Confidetial Transactions, oft nur als RingCT abgekürzt, sind quasi eine weiterentwicklete Form der Ring Signatures, die diese um sogenannte “Confidential Transactions”, also vertrauliche Transaktionen erweitern. Mit Hilfe der RingCt ist es absolut unmöglich, den Absender, den Empfänger oder den Betrag einer Transaktion einzusehen, was Monero zu einer der anonymsten Kryptowährungen überhaupt macht.

 

Mehr über Monero erfahrt ihr auf deren Homepage: https://ww.getmonero.org/

Kryptowährungen kannst du auf Binance*, Coinbase* oder eToro* kaufen. Hier geht es zu unserem ->Starterkit.

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