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Neuartiger Angriff könnte Bitcoin in die Knie zwingen

Immer wieder werden wissenschaftliche Studien veröffentlicht, die Angriffe auf Kryptowährungen beschreiben, so z. B. vor einigen Monaten ein theoretischer Angriff auf das Lightning Netzwerk oder ein Angriff auf die Privatsphäre von Monero. Reale Angriffe, die auf diesen Methoden basieren, konnten […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

December 9, 2020 3:34 AM

Neuartiger Angriff konnte Bitcoin in die Knie zwingen

Immer wieder werden wissenschaftliche Studien veröffentlicht, die Angriffe auf Kryptowährungen beschreiben, so z. B. vor einigen Monaten ein theoretischer Angriff auf das Lightning Netzwerk oder ein Angriff auf die Privatsphäre von Monero. Reale Angriffe, die auf diesen Methoden basieren, konnten jedoch noch keine entdeckt bzw. nachgewiesen werden. In der jüngsten Studie ist der Konsensmechanismus Proof of Work (PoW) und damit Bitcoin selbst im Fokus der Forscher vom Cornell Tech und dem Technion, einem israelitischen Technologieinstitut.

Der Angriff nennt sich BDoS für “Blockchain denial of service” in Anlehnung an den klassischen DoS (denial of service) Angriff. Für den Angriff braucht man lediglich 21 % der Hashleistung des Bitcoin Netzwerkes und nicht 51 % wie aktuell notwendig. Dies reduziert die Sicherheit empfindlich. Ziel des Angriffs ist der Belohnungsmechanismus der Blockchain. Miner bekommen für jeden Block, den sie finden eine sogenannte Blockbelohnung, wobei es sich meist um neu generierte Coins der nativen Kryptowährung handelt. Mit dieser Belohnung finanzieren sie Hardware, Strom und ihren Gewinn, welcher durch den Wettbewerb klein gehalten wird.

Beim Angriff wird ein Beweis erbracht, dass die anderen Miner im Netzwerk im Nachteil sind. Ist der dadurch simulierte Verlust für die Miner hoch genug, sollten alle rationalen Miner mit dem Minen aufhören. Geschieht dies, kann auch der Angreifer aufhören zu minen. Ziel des Angriffes ist es also nicht eine PoW Blockchain auszubeuten auf Kosten anderer, sondern das Netzwerk zum Stillstand zu bringen. Hier auch die Analogie zur DoS Attacke, welche eine Lahmlegung des angegriffenen Servers zum Ziel hat.

Die Studie hebt hervor, dass die Verwundbarkeit gegenüber eines BDoS Angriffes mit der sinkenden Profitabilität eines PoW-Netzwerkes zunimmt. Im Idealfall minen alle Miner an der Rentabilitätsgrenze, da die Gewinne ausgereizt werden. So ist auch die Bitcoin-Blockchain mehr und mehr der Gefahr eines erfolgreichen Angriffes dieser Art ausgesetzt. Die Untersuchung konzentriert sich speziell auf Bitcoin, ähnliche Angriffe nach demselben Prinzips sind auch für andere PoW-Blockchains wie Ethereum wahrscheinlich möglich.

Die Forschergruppe arbeitet nach wie vor an dem Projekt, da noch viele Fragen unbeantwortet sind. So z. B. die Frage über die Kosten eines solchen Angriffs oder wie man seinen Erfolg abschwächen bzw. verhindern kann. Gespannt warten wir auf weitere Veröffentlichungen seitens der Forschergruppe.

Lukas Mantinger
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Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

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