Die Auswirkungen der Geldwäsche mit Kryptowährungen
Eine der attraktivsten Eigenschaften von Kryptowährungen ist das Nichtvorhandensein einer zentralen Kontrollinstanz, und genau diese Dezentralität ist es, was die Kryptowährungen für viele so attraktiv macht. Auch die erste große Schlagzeile über Bitcoin thematisierte die Nutzung der Kryptowährung auf dem […]
Eine der attraktivsten Eigenschaften von Kryptowährungen ist das Nichtvorhandensein einer zentralen Kontrollinstanz, und genau diese Dezentralität ist es, was die Kryptowährungen für viele so attraktiv macht. Auch die erste große Schlagzeile über Bitcoin thematisierte die Nutzung der Kryptowährung auf dem Online-Marktplatz für illegale Waren, Silkroad. Der Grund für die Nutzung von Bitcoin auf Silkroad war ganz einfach die damit einhergehende Anonymität. Damals hatten die Regierungen und Regulierungsbehörden Kryptowährungen nicht auf dem Radar. Seitdem hat sich einiges geändert und nicht alles ist mehr wie es einmal war. Die Regierungen bemühen sich seit einer Weile die Kontrolle über diese neuen Technologien zu bekommen. Mittlerweile müssen sich sowohl die Privatnutzer als auch die Institutionellen an bestimmte Regulierungen halten und es scheint so, dass noch mehr Gesetze folgen werden.
AMLD5
Die Digitalisierung des Finanzsektors führt zu einer Reihe von Veränderungen, vor allem im Bezug auf den einfachen und schnellen Zugriff auf Zahlungsdienste, Kredite usw. Diese Vereinfachung gepaart mit den Kryptowährungen sorgen für ein erhöhtes Risiko von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Um diese Risikofaktoren zu reduzieren, hat sich das Europaparlament und der Rat der Europäischen Union auf die Erweiterung der bereits bestehenden Anti-Geldwäsche (englisch: AML – Anti Money Laundering) Gesetze geeinigt. Das 5. Anti-Geldwäschegesetz (AMLD5) legt fest, dass Krypto-Exchanges und Wallet-Anbieter KYC (Know Your Customer) Prozesse einführen müssen. Zuzüglich sind sie dazu angehalten, Transaktionen zu überwachen und Auffälligkeiten bei den entsprechenden Behörden zu melden. Mit dem in Kraft treten des Gesetzes haben auch die Steuerbehörden das Recht auf die Abfrage der nutzerbezogenen Daten der für sie relevanten Kryptobörsen. Am 19. Juni 2018 wurde das AMLD5 Gesetz verabschiedet und trat bereits am 9.Juli desselben Jahres in Kraft. Die Mitgliedstaaten haben bis zum 10.Januar 2020 Zeit, um die neuen Richtlinien in ihr Gesetzbuch aufzunehmen.
FATF
Die FATF (Financial Action Task Force on Money Laundering) hat vor kurzem eine Liste mit ähnlichen Empfehlungen wie AMLD5 vorgestellt. Auch dort versucht man die illegale Nutzung von Kryptowährungen einzudämmen. Eine Empfehlung zog besonders viel Aufmerksamkeit auf sich, sie bezieht sich auf die Regulierung von Transaktionen in den Krypto-Netzwerken. Wenn diese Richtlinie durchgesetzt werden könnte, müssten vor der Bestätigung einer Transaktion die Daten des Absenders und des Empfängers überprüft werden, was eine Krypto-Transaktion kaum von einer Banküberweisung unterscheiden würde.
Lässt sich sowas bei Kryptowährungen wirklich umsetzen?
Die Empfehlungen der FATF sind weit hergeholt. Abgesehen von den Auswirkungen auf die Privatsphäre und der Zensur, sind diese Einschränkungen nur schwer in ein kryptographisches Netzwerk zu implementieren. Ein Großteil der Unternehmen in der Krypto-Industrie hat jetzt schon mit finanziellen Engpässen zu kämpfen, sodass die Kosten, für die in so einem Fall nötige Konformität, die Projekte zu einem vorzeitigen Stillstand bringen könnten. Fraglich ist auch, wie das Ganze gehandhabt werden soll, wenn eine Transaktion von einem Mitgliedsstaat der EU bzw. der FATF in ein Nichtmitgliedstaat durchgeführt wird. Die ganzen neuen Gesetze und Richtlinien zur Vermeidung von Geldwäsche könnten der erste Schritt zu einer vollständigen Überwachung der Krypto-Industrie sein.
Wie schlimm sieht es aus?
In der Krypto-Community baute sich ein Konflikt zwischen denen auf, die mehr Regulierungen fordern und denen, die an der Kernphilosophie der Dezentralisierung festhalten wollen. Auch wenn es eine Weile gedauert hat, scheint es so, als ob das Lager, das für mehr Regulierungen ist, an Stärke gewinnt. Wenn man es aus der Sicht eines Start-Ups betrachtet, scheint es so, als ob der einzige Weg zum Aufbau einer Nutzerbasis bzw. zum Erreichen des Mainstreams, ein umfassender regulatorischer Handlungsrahmen ist, an welchem man sich als Unternehmer orientieren kann. Das wird noch ein großes Thema werden, nichtsdestotrotz sind die Vorschläge der FATF mehr als übertrieben.
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Abishek Dharshan
Abishek is an Entrepreneur, Digital Nomad, Student, and ICO Marketing Manager currently based in Berlin & Champaign. He is actively involved in the Blockchain space and has worked in numerous projects in the Silicon Valley since 2017. His interests revolve around Finance, Consulting, and Blockchain Research.
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