Bitcoin – Da steckt doch gar kein Wert dahinter!

Wir alle kennen es und mussten es oft genug hören, sobald wir über Bitcoin gesprochen haben. “Bitcoin? Daran glaube ich nicht, da steckt doch gar kein Wert dahinter!” Es ist eine der häufigsten Reaktionen, die man zu hören bekommt, wenn […]

Dennis Weidner

Dennis Weidner

January 10, 2022 7:30 PM

Bitcoin – Da steckt doch gar kein Wert dahinter!

Wir alle kennen es und mussten es oft genug hören, sobald wir über Bitcoin gesprochen haben. “Bitcoin? Daran glaube ich nicht, da steckt doch gar kein Wert dahinter!”

Es ist eine der häufigsten Reaktionen, die man zu hören bekommt, wenn man jemanden Bitcoin zum ersten Mal erklären möchte. Warum dieses Argument unsinnig ist, erfahrt ihr hier.


Welcher Wert steckt eigentlich hinter einem Euro?

Typische Aussage: “Ein Euro, den kann ich anfassen. Da weiß ich, dass ich einen Wert habe. Ich kann damit zum Bäcker und ihn gegen ein Brötchen eintauschen.”

Die Realität: Ein Euro ist eigentlich mit gar nichts gedeckt, außer Vertrauen. Darum zählt ein Euro auch zu dem so genannten Fiatgeld, laut Wikipedia “ein Objekt ohne inneren Wert, das als Tauschmittel dient”.

Während der Dollar tatsächlich früher mal mit Gold gedeckt war, ist der Euro seit seiner Entstehung jeher eigentlich nur bedruckte Baumwolle.

„Heutiges Geld ist durch keinerlei Sachwerte mehr gedeckt. Banknoten sind bedrucktes Papier – die Kenner unter Ihnen wissen, dass es sich im Fall des Euro eigentlich um Baumwolle handelt.“ – so Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank.

Eigentlich faszinierend, oder? Unser ganzes Geldsystem baut darauf auf, dass man erwarten kann, dass man jederzeit für ein Stück Baumwolle oder ein paar Zahlen auf einem Konto (die man übrigens auch nicht anfassen kann) etwas von jemandem bekommen kann – einfach nur aus Konvention. Eine riesige Version “des Kaisers neue Kleider”, wenn man so will. Und bisher funktioniert das absolut reibungslos.

Das Problem an diesem System ist natürlich nur, dass das Vertrauen zusammenbrechen kann. Und was dann passiert, sehen wir zur Zeit in Venezuela. Das Geld ist plötzlich nicht mal mehr so viel Wert, wie das Papier auf dem es gedruckt wird.


A bank was looted in the city of Merida in #Venezuela and the #money was left behind. People preferred to took the equipments.

#bitcoin #hyperinflation #BTC #VenezuelaBlackout pic.twitter.com/QCTKWGTCXW

Und wie entsteht eigentlich neues Geld? Ganz einfach – aus dem Nichts.

Praet: As a central bank, we can create money to buy assets #AskECB https://t.co/zTQuU4y1ch

Das ist natürlich sehr verlockend für verschuldete Staaten, weshalb Jens Weidmann 2012 mahnte: „In der Tat dürfte der Umstand, dass Notenbanken quasi aus dem Nichts Geld schaffen können, vielen Beobachtern als etwas Überraschendes, Seltsames, vielleicht sogar Mystisches, Traumhaftes – oder auch Alptraumhaftes – vorkommen. Denn wenn Notenbanken potenziell unbegrenzt Geld quasi aus dem Nichts schaffen können, wie kann dann sichergestellt werden, dass Geld ausreichend knapp und somit werthaltig bleibt? Ist bei der Möglichkeit, Geld mehr oder weniger frei zu schaffen, die Versuchung nicht sehr groß, dieses Instrument zu missbrauchen und sich kurzfristig zusätzliche Spielräume zu schaffen, auch wenn damit langfristiger Schaden sehr wahrscheinlich ist? … .“

Und gerade hier setzt Bitcoin an. Denn Bitcoin ist eine Währung, die auf einer unveränderlichen Geldpolitik basiert, welche immer eine Knappheit der Bitcoins garantieren wird. Es werden maximal 21 Millionen Bitcoin verteilt. Danach ist Schluss und es wird keine weitere Inflation geben. Dadurch kann es niemals zu einer vergleichbaren Wertverwässerung kommen.

Welcher Wert steckt eigentlich hinter einer Aktie?

Typische Aussage: “Bei einer Aktie, da gehört mir ein Anteil an einem Unternehmen, da weiß ich dass ich einen Wert habe!”

Die Realität: Was steckt tatsächlich hinter einer Aktie? Was kann man eigentlich mit einer Aktie machen? Eine Aktie hat meistens zweierlei Funktionen.

1. Sie gibt ein Mitbestimmungsrecht
2. Sie gibt mir ein Recht auf Dividenden

Jedoch sieht die Realität heute oft so aus, dass man bei vielen Unternehmen erst aber einer gewissen Anzahl an Aktien das Mitbestimmungsrecht erlangt. Für einen Normalverdiener fällt dieser Aspekt damit schon mal weg. Zudem gibt es von vielen Unternehmen so genannte Vorzugsaktien. Hierbei handelt es sich um Aktien ohne Stimmrecht, die dafür im Austausch idealerweise höherer Dividende versprechen.

Jedoch sind auch die Dividenden nicht immer garantiert, denn ein Unternehmen muss gar keine Dividenden auszahlen. Viele Unternehmen verzichten sogar ganz darauf.

Wenn man nun aber im schlechtesten Fall kein Mitbestimmungsrecht und keine Dividende hat, was bleibt dann übrig vom “Unternehmenswert”?

Eigentlich nur die Spekulation, dass sich das Unternehmen in der Zukunft dazu entscheiden wird, Dividende zu zahlen oder die Nachfrage nach dem Wertpapier selbst steigen wird, damit man das Wertpapier an nachfolgende Käufer für einen höheren Wert verkaufen kann, als man selbst dafür gezahlt hat.

Warum Bitcoin einen Wert hat

Welcher Wert steckt nun also hinter Bitcoin?

Zunächst: Einen Bitcoin kann man wirklich nicht anfassen. Er ist, genauso wie der Euro auf einem Bankkonto, nur eine Zahl.

Im Grunde genommen ist der Wert eines Bitcoin auf den selben Prinzipien aufgebaut, auf denen auch der Wert des Euro beruht: Auf dem Vertrauen, dass man bei jemand anderem für die Bitcoins, die man hat, etwas kaufen kann. Bitcoin hat bewiesen, dass es keinen zentralen Staat braucht, um dieses Vertrauen zu erzeugen. Im Vergleich zu einer von einem Staat ausgegebenen Währung, ist die Preisstabilität des Bitcoins auf Grund seines neuartigen Wesens natürlich weniger gegeben. Jedoch ist der Wert von staatlich ausgegebenen Währungen auf Grund der Inflation meist auch nur kurzzeitig stabil und langfristig in stetiger Bewegung.

Abgesehen vom Vertrauen hat Bitcoin jedoch einige Vorteile, die der Euro nicht hat.

+ Er ist 100% fälschungssicher
+ Er ist begrenzt in der Menge und frei von jedem politischen Einfluss
+ Er wird nach einem festgelegten Plan ausgegeben und wird somit niemals seinen Wert verwässern
+ Zur sicheren Lagerung der Coins benötigt man kein Bankkonto
+ Man kann damit anonymere Überweisungen ausführen
+ Man kann den Bitcoin innerhalb von 10 Minuten um die ganze Welt verschicken, und das für wenige Cent-Transaktionsgebühren
+ Er ist nicht beschlagnahmbar
+ Man kann keine Transaktion verbieten
+ Man kann theoretisch auch Transaktionen mit einem Wert unter <0,01€ durchführen

Kann man Bitcoin überhaupt wieder verkaufen?

Solange man nicht mehrere Millionen €-Wert an Bitcoin innerhalb weniger Stunden verkaufen möchte, ist es kein Problem seine Bitcoin zu verkaufen. Es gibt Börsen, an denen man den An- und Verkauf durchführen kann.

Was kann ich eigentlich mit Bitcoin kaufen?

Heutzutage eigentlich alles. Bitcoin selbst wird nur von den wenigsten Geschäften/Unternehmen akzeptiert. Jedoch gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten seine Bitcoin auszugeben und dem Unternehmen Euro zukommen zu lassen. Das Unternehmen bekommt dann von den Bitcoins gar nichts mit und sieht nur ganz normal, dass es eine Euro-Überweisung erhalten halt.


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Dennis Weidner

Dennis Weidner ist ein begeisterter Kryptoautor, der die neuesten Entwicklungen in der Kryptowelt einfach und verständlich erklärt. Er ist seit Jahren in der Szene aktiv und teilt seine Einsichten zu Bitcoin, DeFi und NFTs mit seiner Community.

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