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Hat der Bitcoin einen intrinsischen Wert?

Ob der Bitcoin einen intrinsischen Wert hat oder nicht, ist eine viel diskutierte Frage, für die es mehrere Antwort- und Interpretationsmöglichkeiten gibt, die ganz davon abhängen, wen man fragt. Kritiker behaupten geradezu, dass der Bitcoin, die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, […]

Jan Philipp Albrecht

Jan Philipp Albrecht

January 13, 2020 9:10 PM

Hat der Bitcoin einen intrinsischen Wert?

Ob der Bitcoin einen intrinsischen Wert hat oder nicht, ist eine viel diskutierte Frage, für die es mehrere Antwort- und Interpretationsmöglichkeiten gibt, die ganz davon abhängen, wen man fragt. Kritiker behaupten geradezu, dass der Bitcoin, die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, überhaupt keinen intrinsischen Wert (fundamental, elementar, inhärent) hat und sehen ihn nur als einen hochspekulativen Vermögenswert, dessen Preis nur davon abhängt, wie viel der Gegenüber gerade bereit ist dafür zu bezahlen.

Demgegenüber stehen die Befürworter Bitcoins, die argumentieren, dass für die Erschaffung eines Bitcoins auch Ressourcen aufgewendet werden müssen. Da wären z. B. die Mining-Aktivitäten zur Erschaffung von Coins, die Rechenleistung erfordern, für welche wiederum eine große Menge an teurem Strom und kostspieliger Hardware benötigt wird. Auch argumentieren sie, dass der Bitcoin immer mehr weltweite Akzeptanz erfährt und die steigende Zahl der Nutzer von Krypto-Assetes auch seinen Teil zum Wert des Bitcoins beiträgt.

Inhärenter Wert einer Währung 

Allgemein gesagt hat eine Währung normalerweise keinen intrinsischen bzw. inhärenten Wert. Die Herstellung der heutzutage am meisten verwendeten Währungsform, FIAT Geld / Cash, kostet kaum etwas. Ihr Wert entsteht dadurch, dass Regierungen sie für die Bezahlung von Steuern akzeptieren und sie als “gesetzliches Zahlungsmittel für alle öffentlichen und privaten Schulden” bezeichnen. In anderen Worten, der Wert der Währungen ist nur davon abgeleitet, dass sie von der Allgemeinheit als Zahlungsmittel akzeptiert wird und nicht, dass sie einen inneren Wert hat oder anderweitig nützlich sein kann.

Herstellung von Bitcoins

Die Herstellung von Bitcoins ist begrenzt und wird ausschließlich von einem kryptografischen Hashing-Algorithmus bestimmt. Die Miner stellen dem Netzwerk ihre Rechenleistung zur Verfügung, um Transaktionen zu validieren und es vor schädlichen Aktivitäten wie Double Spending und dem Rückgängigmachen von Transaktionen zu schützen. Dafür werden sie nach dem Finden eines gültigen Blocks mit Bitcoins bezahlt. Die Höhe der Schwierigkeit für das Finden eines Blocks hängt von der dem Netzwerk zur Verfügung stehenden Rechenleistung ab und wird automatisch angepasst. Wenn dem Netzwerk zu einem Zeitpunkt eine hohe Zahl an Rechenleistung bereitgestellt wird, dann adjustiert der Code die Difficulty so, dass das Finden neuer Bitcoins schwieriger wird. Andersherum funktioniert es logischerweise genau gleich, sodass die Difficulty herabgesenkt wird, wenn die dem Netzwerk eingespeiste Rechenleistung der Miner niedrig ist, wodurch neue Blocks leichter gefunden werden können. 

Zu Beginn reichten noch ein paar Computer aus, um das Bitcoin Netzwerk abzusichern, sodass die Erschaffung neuer Coins schnell und in großer Höhe vonstatten ging. Seitdem ist jedoch viel passiert und die Anzahl der am Netzwerk teilnehmenden Computer und Mininggeräte, die ihre Rechenleistung zur Verfügung stellen, ist massiv angestiegen, was sich bekanntermaßen auf die Schwierigkeit des Findens eines Blocks auswirkt. Heutzutage bleibt es fast ausschließlich professionellen Minern vorbehalten, neue Blocks zu finden und dafür den Block-Reward einzustreichen. Das Bitcoin-Protokoll schreibt es vor, dass die Belohnung für die Miner für das Finden eines gültigen Blocks (Block-Reward) alle 210.000 Blocks (ca. 4 Jahre) halbiert wird. Im Jahr der Veröffentlichung des Bitcoins lag der Block-Reward noch bei 50 Bitcoins, während es aktuell nur noch 12,5 sind, die ebenfalls in naher Zukunft auf 6,25 reduziert werden, was die Knappheit erneut ansteigen lassen und den Wert durch das bekannte Prinzip des Angebots und der Nachfrage erhöhen soll.

Die Miner sind dazu gezwungen viel Geld für Elektrizität, spezielle Hardware und deren Wartung auszugeben, um mit dem Netzwerk Schritt halten zu können. Des Weiteren müssen sie sich mit Gesetzen, lokalen Richtlinien und Kursen auf diversen Börsen auseinandersetzen. Infolgedessen werden sie ihre verdienten Bitcoin nicht für weniger verkaufen als für das, was sie an Ressourcen in das Mining investiert haben. Zusätzlich muss für sie auch ein gewisser Profit entstehen, damit sie einen Anreiz haben, um weiterhin am Netzwerk teilzunehmen.

Fazit

Die Herstellung von Bitcoins ist nicht kostenlos und erfordert im Gegensatz zu FIAT-Währungen, die von Zentralbanken endlos gedruckt werden können, vorab einen großen Einsatz von Ressourcen. Auch wird der Bitcoin weltweit immer beliebter und häufiger akzeptiert. Eine große Zahl an Unternehmen versteht mit der Zeit die Vorteile und das Potenzial der “Leitwährung der Krypto-Welt”, sodass sie beginnen ihn als Zahlungsmittel für Güter und Dienstleistungen zu akzeptieren. Man kann also sagen, dass Bitcoin in diesem Fall einen Wert hat, der zumindest höher als der der traditionellen Währungen ist. 

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