Ja, es gibt es noch: XRP, die Kryptowährung von Ripple. Zuletzt pumpte XRP enorm, weil es zwischenzeitlich einen Preisanstieg von etwa $0,3 auf $0,7 hinlegte. Doch was ist Ripple überhaupt?
Ripple selbst ist ein Unternehmen, welches Softwarelösungen an Banken verkauft. Genauer gesagt wird hierbei ein Open Source Protokoll Banken zur Verfügung gestellt, auf dem jene Softwarelösungen durchgeführt werden können. Dadurch wird es Banken möglich gemacht internationale Zahlungen in Echtzeit zu vollziehen. XRP ist dabei die dazugehörige Kryptowährung des Protokolls, welches ,im Großen und Ganzen, der Funktionsweise einer Blockchain sehr ähnelt.
Doch genau hier findet man den ersten Angriffspunkt vor, für den Ripple von einigen Krypto-Veteranen oft kritisiert wird. Denn Ripple ist offensichtlich sehr zentralisiert, was nicht unbedingt dem Zeitgeist der aktuellen DeFi-Bewegung (Decentralized Finance) entspricht. Außerdem stellt sich einerseits die Frage was im Falle eines Bankencrashs, wie im Jahr 2007, passiert. Denn dadurch würde das gesamte Netzwerk leiden, wenn einige bedeutende Teilnehmer aus diesem verschwinden würden. Zudem stellt sich generell die Frage wie relevant Banken in der Zukunft sein werden, da DeFi völlig neue Perspektiven schafft! Wenn allmögliche Finanzdienstleistungen künftig mittels dezentralen Protokollen vollzogen werden können, wie Geldverleih, Zinsgenerierung etc., wozu braucht man dann noch Banken? Außerdem stehen die Banken derzeit ohnehin, durch die Niedrigzinspolitik und des ständigen Gelddruckens, auf wackeligen Beinen.
Ist also die einseitige Kernfunktion Ripples ein aufkommendes Problem?
Zunächst muss man jedoch sagen, dass die Etablierung von DeFi in der breiten Gesellschaft noch nicht vollzogen ist. Eine Erfolgsgarantie gibt es also noch nicht. Außerdem gibt es immer noch viele Skalierungsprobleme, gerade bei Projekten, die auf Ethereum gebaut worden sind; wobei ETH 2.0 dieses Problem langfristig wahrscheinlich lösen wird.
Außerdem ist hinzuzufügen, dass der DeFi-Hype auch nicht ganz an Ripple vorbeigegangen ist. So will man, durch das neue Smart Contract Feature Hooks, auf der eigenen XRP Ledeger Plattform dafür sorgen, dass dort künftig auch Ethereum Smart Contracts ausgeführt werden können. Damit könnte es gelingen eine neue Schnittstelle in die DeFi Welt zu schaffen.
Des weiteren soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass man mit großen Banken wie der Santander Bank kooperiert. Der Einfluss, gerade im Fintech Bereich, sollte deshalb nicht unterschätzt werden. Auch dadurch könnte, während des nächsten Bullruns, viel Geld durch Retail Investoren in XRP fließen. Das Open Source Projekt wegen seiner zentralen Struktur zu belächeln, würde deshalb vielleicht etwas zu weit gehen.
Im Großen und Ganzen lässt sich also sagen, dass XRP in den letzten Tagen wieder ein Momentum hatte. Ganz ignorieren lässt sich das Open Source Projekt, vor allem deshalb nicht, weil man jetzt auch vermehrt anfängt sich mit der DeFi-Thematik zu befassen.