Wird Genesis die Gläubiger nach der Konkursanmeldung zurückzahlen?

Genesis Global Capital, ein bekannter Krypto-Kreditgeber, hat die gerichtliche Genehmigung erhalten, Milliarden von Dollar an digitalen Vermögenswerten und Bargeld an seine Gläubiger auszuschütten. Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt zur Lösung des finanziellen Debakels, das auf den Konkursantrag des Unternehmens folgte. Trotz der rechtlichen Anfechtung durch die Muttergesellschaft Digital Currency Group (DCG) wurde der Rückzahlungsplan von Genesis bestätigt, der den Gläubigern erhebliche Rückzahlungen bietet.

Wie hoch ist der Betrag und wie sieht der Rückzahlungsplan von Genesis Global aus?

In einer bahnbrechenden Entscheidung hat der US-Konkursrichter Sean Lane den Rückzahlungsplan von Genesis Global Capital nach Chapter 11 genehmigt, der es dem bankrotten Krypto-Kreditgeber ermöglicht, rund 3 Milliarden US-Dollar in bar und in Kryptowährungen an seine Gläubiger zurückzuzahlen. Diese Genehmigung erfolgte, nachdem Genesis im November 2022 die Abhebungen aufgrund des Zusammenbruchs anderer großer Kryptounternehmen gestoppt hatte.

Was waren die Argumente der Digital Currency Group?

DCG, die Muttergesellschaft von Genesis, hat den Rückzahlungsplan angefochten und argumentiert, dass die Forderungen der Gläubiger auf den niedrigeren Kryptopreisen zum Zeitpunkt des Konkursantrags von Genesis im Januar 2023 basieren sollten. In diesem Zeitraum wurde Bitcoin mit etwa 24.000 Dollar bewertet. Dies liegt deutlich unter dem aktuellen Preis von über 66.700 Dollar liegt. DCG behauptete, dass diese Diskrepanz zu einem ungerechtfertigten Gewinn für die Gläubiger von Genesis auf deren Kosten führen würde.

Wie lautete das Urteil im Fall Genesis Global?

Richter Lane wies die Einwände der DCG zurück. Er betonte, dass die DCG als Anteilseigner nach den Regeln des Chapter 11 an letzter Stelle für die Rückzahlung steht. Er stellte fest, dass der für die Verteilung zur Verfügung stehende Wert nicht ausreicht, um alle Gläubigerforderungen vollständig zu decken. Die DCG erhält somit keine Rückzahlung. Lanes 135-seitiges Urteil unterstreicht, dass die DCG als Anteilseigner um Milliarden von Dollar übervorteilt wird.

Wie viel werden die Gläubiger zurückerhalten?

Genesis schätzt, dass die Gläubiger im Rahmen des genehmigten Plans bis zu 77 % ihrer Forderungen zurückerhalten könnten. Dazu gehören auch die Kunden von Gemini Earn, einem in Zusammenarbeit mit Gemini Trust Co. betriebenen Kreditprogramm. Die Genehmigung des Plans wurde von den Gläubigern weitgehend unterstützt und bietet ein günstigeres Rückforderungsszenario, als wenn die Anfechtung durch DCG erfolgreich gewesen wäre.

Was ist mit dem Earn-Programm?

Zusätzlich zum Rückzahlungsplan genehmigte Richter Lane auch einen Vergleich mit der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James, die Genesis wegen seines Earn-Programms verklagt hatte. Dieser Vergleich stellt sicher, dass Vermögenswerte, die möglicherweise den staatlichen Behörden zustehen, stattdessen an ehemalige Earn-Kunden zurückgegeben werden. Darüber hinaus hat Genesis zuvor einen Vergleich mit der U.S. Securities and Exchange Commission geschlossen, mit dem eine weitere Beschwerde im Zusammenhang mit dem Earn-Programm beigelegt wurde.

Während Genesis die Gläubiger hauptsächlich in Kryptowährungen zurückzahlen wird, fehlt es dem Unternehmen an den notwendigen Vermögenswerten, um alle Verpflichtungen vollständig zu erfüllen. Die anhaltende Fluktuation der Kryptopreise wird weiterhin den tatsächlichen Rückzahlungsprozentsatz für die Gläubiger beeinflussen. Trotz dieser Herausforderungen ebnet die Entscheidung des Gerichts den Weg für Genesis, mit seinem Liquidationsplan fortzufahren, was einen wichtigen Schritt in Richtung einer Lösung des Insolvenzverfahrens darstellt.