Bei der Kryptowährung, die sich schon länger als die zweitgrößte nach Marktkapitalisierung bezeichnen kann, handelt es sich um die erste Blockchain, die Smart Contracts unterstützt.
Geschichte von Ethereum
Vitalik Buterin, ein russisch-kanadischer Entwickler, hat gegen Ende des Jahres 2013 ein Whitepaper verfasst, in dem Ethereum konzeptionell beschrieben wurde. Im Januar 2014 stellte er das Konzept auf der North American Bitcoin Conference in Miami vor. Im April desselben Jahres stellte Gavin Woods die Spezifikationen der virtuellen Maschine Ethereums (EVM) vor. Ein Jahr später im Juli ging das Netzwerk online. Es dauerte nicht lange bis sich Ethereum als die zweitgrößte Kryptowährung hinter Bitcoin etablierte.
2016 kam es zu einem größeren Hack wegen eines Codefehlers in einem Smart Contract (DAO-Hack), bei dem 3,6 Mio. Ether (ETH) entwendet werden konnten. Der folgende Streit in der Community führte zu einer Aufteilung der Blockketten. Bei einer wurde der Hack ungeschehen gemacht und als Ethereum (ETH) weitergeführt, die andere wurde unter dem Namen Ethereum Classic (ETC) weitergeführt. Das Team unter Vitalik Buterin entwickelte ETH weiter. Der Grund für den Streit war, dass bei einer Rückdrehung der Datenbank das “Code is Law” (Code ist Gesetz) Paradigma verletzt wurde, um die Opfer des Hacks zu entschädigen. Der Vorfall erschütterte die Szene tief und zeigte die Schwächen eines starren Konsensmodells auf. Gegen Anfang 2017 konnte sich Ethereum preislich wieder erholen und war wegen des ICO-Booms das ganze Jahr über hoch im Kurs. 2018 kam dann die Ernüchterung, der ICO Hype nahm ein Ende und der gesamte Kryptomarkt hatte mit massiven Kursverlusten zu kämpfen.
Geleitet wird das Projekt von der in der Schweiz ansässigen Ethereum Stiftung.
Technische Daten zu Ethereum
Ethereum setzt auf den Proof-of-Work Konsensmechanismus. Die Blockzeit (durchschnittliche Zeit, in der ein Block gefunden wird) liegt bei 15 Sekunden. Die Blockgröße ist dynamisch. Es wird jedoch nicht, wie bei Bitcoin, die Summe der Transaktionsdaten als Blockgröße definiert, sondern die Summe an Gas, die den Transaktionen zugeteilt wurde. Der Native Coin heißt Ether (ETH). Wegen der Nachteile von Proof-of-Work arbeitet man gerade auf Hochtouren an Alternativen, wie der Implementierung von Proof-of-Stake und Second-Layer Lösungen wie Sharding. Das revolutionäre an Ethereum ist die eine touringvollständige virtuelle Maschine (auch Sprungbefehle bzw. Schleifen), die erstmals in eine Blockchain implementiert wurde.
Wegen der Smart Contracts lassen sich benutzerdefinierte Coins einfach auf der Blockchain abbilden. Man bedient sich dazu verschiedener Standardschnittstellen. Am weit verbreitetsten ist der ERC-20 Tokenstandard.
Vorteile
Smart Contracts erlauben umfangreiche Logiken und Steuerungsprozesse auf dezentraler Basis. Damit kann ein hoher Grad an Automatisierung erreicht und ein schier unendliches Spektrum an möglichen Programmen und Prozessen umgesetzt werden. Dezentral heißt soviel wie, niemand sollte den Status der Blockchain ändern können. Das System soll Sicherheit und Transparenz bieten.
Nachteile
Es gab mehrere Zwischenfälle, bei denen durch Codefehler Millionen von Euro verloren gingen. Firmen haben Schwierigkeiten Smart Contracts bzw. Dapps zu entwickeln, bei denen im Falle eines Fehlers Guthaben verloren geht. Es ist erwiesen, dass sich Programmierfehler nie gänzlich vermeiden lassen.
Noch ist Ethereum nicht massentauglich. Die Blockchain hat zu lange Reaktionszeiten und ist schnell überlastet. Eine einzige Spiele dApp, Cryptokitties, verursachte einen Transaktionsstau, der die Transaktionskosten immens in die Höhe trieb. Auf diese Probleme wollen die Entwickler schon bald eine Antwort haben.
Erwerb und Aufbewahrung
Ethereum kann man auf allen gängigen Kryptobörsen, wie z.B. Coinbase*, Binance* oder auch bei eToro* kaufen. Da man mit der Blockchain über Webseiten interagieren kann empfiehlt es sich die Firefox bzw. Chrome Erweiterung MetaMask zu installieren. Dort kann man ein Schlüsselpaar erzeugen und auch importieren. Die Seite myetherwallet.com bietet eine Wallet, bei der man sich über MetaMask authentifizieren kann.
Haftungsausschluss
Der Autor ist selbst in Kryptowährungen investiert. Er ist kein Finanzberater und bringt lediglich seine Meinung zum Ausdruck. Jeder, der eine Investition in Kryptowährungen in Erwägung zieht, sollte sich über diese, zu den hochriskanten Anlageklassen zählenden, Vermögenswerte umfassend informieren.
Kryptowährungen kannst du auf Binance*, Coinbase* oder eToro* kaufen. Hier geht es zu unserem ->Starterkit.
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