Zugegeben, der Titel mag etwas reißerisch wirken. Die FED will, dass ich Geld verliere? Was zunächst polemisch klingt, ist jedoch die Wahrheit. Warum die FED will, dass deine Assets an Wert verlieren, erfährst du hier.
Mit der höchsten Inflation in den USA seit mehr als 70 Jahren, sieht sich die amerikanische Notenbank FED (Federal Reserve) einer ihrer größten Herausforderungen gegenübergestellt. Die ansteigenden Preise und die daraus folgende Entwertung des Geldes belastet die Wirtschaft und privaten Haushalte zunehmend. Unter anderem aufgrund der Inflation rutschte die US-Wirtschaft erst kürzlich in eine Rezession. Um die hohe Inflation zu bremsen, muss die FED nun handeln- und tut dies rigoros.
Was unternimmt die FED gegen die Inflation?
Um die Inflation zu bremsen, erhöhte die FED kürzlich die Zinsen in einem nie gesehenen Tempo. Innerhalb kürzester Zeit erhöhte die Zentralbank die Zinsen von null auf über drei Prozent. Weitere Erhöhungen werden erwartet. Mit dieser Politik versucht die FED dem Markt Liquidität zu entziehen. Durch ein verringertes Angebot an Kapital, erhöht sich der Wert des Kapitals. Die Entwertung soll in der Theorie so gestoppt werden. Die FED-Maßnahmen beziehen sich dabei jedoch nur auf die Kerninflation, also den Teil der Inflation, welcher von der FED durch niedrige Zinsen und eine lockere Geldpolitik bewusst geschaffen wurde.
Die Inflation, welche auf höhere Energie- oder Lebensmittelkosten verursacht wurde, wird von der FED nicht beeinflusst.
Die Preise steigen- Will die FED fallende Kurse?
mehr dazu findest du in unserem gestrigen artikel
Wie sorgt die FED dafür, dass ich Geld verliere?
Durch die Erhöhung der Zinsen wird dem Markt Kapital entzogen. Die alte Formel „Cash ist trash“, gilt nicht mehr, da der Faktor „Cash“ durch die Zinsen in Höhe von derzeit 3% eine theoretische Rendite erwirtschaftet. Die Attraktivität riskanter Assets wie Kryptowährungen oder Wachstumsaktien sinkt. Folglich wird dem Aktien- und Kryptomarkt Geld entzogen. In den letzten 32 wurde dauerhaft mehr Geld aus Aktien, Fonds, Krypto- und Co entzogen, als eingezahlt wurde. Die Folge dessen sind die aktuell fallenden Kurse, welche sich über fast alle Assetklassen erstrecken. Besonders abgestraft werden dabei riskante Assets wie Kryptowährungen.
Warum will die FED fallende Kurse?
Die fallenden Kurse derzeit sind ein Produkt der Zinspolitik der FED. Was zunächst als Nebeneffekt der Inflationsbekämpfung erscheint, ist von der FED jedoch bewusst kalkuliert. Die Zentralbank erhofft sich von fallenden Aktienkursen, Kryptowährungen oder anderen Assetklassen ein schnelleres Ende der Inflation. Es ist vorstellbar, dass die Inflation schneller zurückgeht je schneller die Kurse weiter fallen. So erhofft sich die FED bei fallenden Vermögenspreisen ein schnelleres Ende der Inflation. Sollte diese durch die Maßnahme tatsächlich zurückgehen, würden im Umkehrschluss auch wieder die Kurse ansteigen.
Was soll ich jetzt tun?
Soll ich jetzt alle Assets verkaufen?
Ja, wenn du der FED auf ihrer Mission helfen willst. Nein, wenn du langfristig Vermögen aufbauen willst. Die Börsenweisheit „Never fight the FED“ scheint derzeit aktueller denn je zu sein. Die Notenbank sorgte in den vergangenen zwei Jahren für massiv steigende Kurse auf breiter Front. Mittlerweile hat sich der Wind gedreht, die FED braucht niedrige Kurse, um die Inflation zu dämpfen. Zwar ist zu erwarten, dass die nächsten Monate weiter schwierig für die Börsen werden, langfristig können die aktuellen Kurse jedoch auch Chancen bieten. So predigte schon so mancher Investor, man solle investieren wenn draußen „die Kanonen donnern und Blut in den Straßen fließt“. Die härtesten Börsenzeiten bieten meist die langfristig besten Möglichkeiten.
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