Seit einer Weile sind viele Experten der Überzeugung, dass die Blockchain und Krypto ein potenzieller Störfaktor für das Geschäftsmodell von Visa sei und auch die Zahlungsindustrie an diesen neuen Technologien nicht vorbeikommt. Völlig überraschend hat Visa nun eine Jobanzeige auf Smartrecruiters.com online gestellt, in welcher nach einem Technical Product Manager gesucht wird. Überraschen ist das, weil der Visa CEO Alfred Kelly zitiert wurde, dass die Kryptowährungen keine Konkurrenz für sein Unternehmen im Zahlungssektor sein werden und sie dafür erst einmal den Weg von einem Handelsgut zu einem Zahlungsinstrument schaffen müssen.
Das Stellenangebot
Die Stelleanzeige ist die erste des Unternehmens in diesem Bereich und sie zeigt, dass Visa die Gefahr, die von den Kryptowährungen ausgeht, vernommen hat. Die Kernaussage der Anzeige ist, dass Visa jemanden sucht, der sich exzellent mit Krypto und Finanzen auskennt, sodass er mit dem Research Team an der Entwicklung von neuen Produkten arbeiten kann. Einfach gesagt wird nach einem technischen Produktmanager für die Visa Fintech Abteilung im Hauptsitz in Palo Alto, im Silicon Valley, gesucht. Auf das Gehalt wird nicht eingegangen, aber von dem Satz:“ Der Mitarbeiter wird… Bericht an den Head of Crypto der Visa Fintech Group erstatten“, lässt sich ableiten, dass man das angebotene Gehalt kaum ablehnen kann.
Die Akquirierung von Earthport
Auch wenn sich die Haltung des Unternehmens bzw. des CEOs, dass Krypto keine Konkurrenz sei, nach außen hin nicht geändert hat, setzt Visa seit geraumer Zeit auch auf die neuen Technologien. Im Jahr 2018 kaufte Visa ein Unternehmen namens Earthport, das auch Partner von Ripple ist. Earthport ist ein 1997 gegründetes, in London ansässiges Unternehmen. Es ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen, das grenzüberschreitende Zahlungen für Banken und Finanzinstitute anbietet. Eathports Partnerschaft mit Ripple zielt auf die Implementierung des Ripple Protokolls in das unternehmenseigene Zahlungsnetzwerk ab, um die internationalen Zahlungsabläufe zu verbessern. Visa kaufte das Unternehmen damals zum vierfachen Preis der eigentlichen Unternehmensbewertung, wenn man nach den Schlusskursen der Aktie ging, was schon damals Spekulationen auslöste.
Direkte Konkurrenz
Visa wurde kritisiert, ihre dominante Stellung im Zahlungsmarkt auszunutzen, um exorbitante Transaktionsgebühren zu berechnen. Es kam zu einem Rechtsstreit in Europa, dem eine Obergrenze für die Gebühren folgte. Dadurch wurde das Unternehmen aber nicht dazu gebracht, die Transaktionsgebühren in anderen Regionen zu reduzieren. Das ist einer der Punkte, bei dem viele den Einsatz der Krypto-Technologie sehen, denn da gibt es i.d.R. keine zentrale Instanz, die Einfluss auf die Transaktionsgebühren nehmen kann. Das amerikanische Unternehmen Kroger (ca. 120 Mrd. $ Umsatz) bezeichnete Visas Vorgehen als räuberische Preisgestaltung und nahm dies gleichzeitig zum Anlass, um ab dem 3. April keine Visa Karten mehr in den Smith’s Food & Drug Stores zu akzeptieren. Als er diese Nachrichten hörte, reagierte der Morgan Creek Digital Gründer Anthony Pompliano prompt und empfahl dem Unternehmen in einem Tweet, das Bitcoin Lightning Netzwerk für die Zahlungsabwicklung zu verwenden. Die Gerüchteküche brodelte und es wird vermutet, dass es zur Kommunikation zwischen Kroger und Pompliano gekommen ist, da ein weiterer Tweet von Pompliano folgte, in dem er schrieb:“ Sieht aus als ob sich da etwas tut, stay tuned“.
Blockchain nicht nur bei Visa beliebt
Einige Analysten sagten schon vor Monaten den Einstieg der Wallstreet und den Fintech Unternehmen in die Krypto-Welt im Jahr 2019 voraus. Die von Visa ausgeschriebene Stellenanzeige ist nur eines von vielen Krypto-bezogenen Ereignissen in letzter Zeit. Beispielsweise stellte JP Morgan seinen eigenen Stablecoin für Transaktionen zwischen institutionellen Konten vor und Fidelity Investments eröffnete seinen Digital Asset Service (FDAS). Für die gesamte Krypto-Welt sind solche Einstiege in den Markt ein gutes Zeichen, weil damit klar wird, dass auch die großen Finanzgiganten nicht an Kryptowährungen und Blockchain vorbeikommen. Noch besser ist es, wenn die Haltung des Unternehmens gegenüber den Kryptowährungen sich vom negativen ins positive ändert und sie begreifen, dass sie keine andere Wahl haben, als sich damit zu beschäftigen.
Kryptowährungen kannst du auf Binance*, Coinbase* oder eToro* kaufen. Hier geht es zu unserem ->Starterkit.
Folge uns auf Twitter, Instagram, Facebook, Steemit und tritt unserem Telegram News Kanal oder Newsletter bei.
Du würdest diesen Artikel gerne kommentieren? Dann tritt einfach unserer Telegram Diskussions-Gruppe bei.
*Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du über diesen Link etwas kaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler. Damit kannst du uns unterstützen, der Preis verändert sich dabei für dich nicht.