Modum veröffentlicht App für den Tausch der MOD-Token
Das Schweizer Unternehmen Modum, das sich auf Temperaturaufzeichnungen von Paketsendungen spezialisiert hat, ist letztes Jahr in die Kryptoschlagzeilen geraten, da ihr ICO-Token (MOD) von der Kryptobörse Binance ohne nähere Angabe von Gründen entfernt wurde. Weitere Kryptobörsen entfernten den Token in […]
Das Schweizer Unternehmen Modum, das sich auf Temperaturaufzeichnungen von Paketsendungen spezialisiert hat, ist letztes Jahr in die Kryptoschlagzeilen geraten, da ihr ICO-Token (MOD) von der Kryptobörse Binance ohne nähere Angabe von Gründen entfernt wurde. Weitere Kryptobörsen entfernten den Token in Folge.
Das Unternehmen hatte im Jahr 2017 einen ICO absolviert, der rund 13,5 Mio. $ einspielte. Die Token (MOD) versprachen 100%-igen Dividendenanspruch. Nach dem Delisting auf Binance gab das Unternehmen bekannt, den Token wohl wegen regulatorischer Schwierigkeiten in einfacher handhabbare Firmenanteile umzuwandeln. Für 9 MOD-Token sollte es einen Firmenanteil geben.
Die Investoren wehrten sich erbittert und der Vorschlag wurde zurückgenommen mit der Ankündigung, eine neue Bewertung durchzuführen. Ende Dezember 2019 wurde den Tokenhaltern ein neuer Vorschlag unterbreitet. Man hatte dabei einen Treuhand- und Beraterdienst (BDO) zurate gezogen, um das Vertrauen der Anleger zu stärken.
Der Vorschlag lautete wie folgt: Man kann 4 MOD-Token in einen sogenannten Partizipationsschein umwandeln. Die Partizipationsscheine werden nicht tokenisiert und sind mit einer internationalen Wertpapier-Identifikationsnummer (ISIN) registriert.
In den Folgemonaten wurde eine App ausgearbeitet, die den Umwandlungsprozess der Token bewerkstelligt. Diese App wurde in den letzten Monaten getestet und vor wenigen Tagen veröffentlicht.
Die App ist für Android und iOS verfügbar. Man registriert sich dort mit Namen und Anschrift und verifiziert sich mit Reisepass oder Personalausweis. Die Registrierung ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Der Tokenhalter hat 2 Optionen. Entweder er lässt sich für jeden MOD-Token 0,24 $ ausbezahlen oder er wandelt seine MOD-Token in Partizipationsscheine um. 4 MOD-Token entsprechen einem Partizipationsschein. Zudem gibt es eine garantierte Vergütung von 0,68 $ pro Partizipationsschein. Die Partizipationsscheine werden von Modum kostenlos deponiert. Die Gelder werden für Option 1 als auch für Option 2 noch vor Ende des Jahres auf die Bankkonten der ehemaligen Tokenhalter ausgezahlt.
Wenn die Registrierung erfolgreich war, erhält man eine sogenannte Burnadresse. Wenn man seine Token dort hinschickt, sind sie für immer eingefroren, da es keinen privaten Schlüssel zu der Adresse gibt. Gleichzeitig hat man dann ein Anrecht auf die Gegenleistung. Die Umtauschperiode läuft bis zum 21. August 2020.
Was ist ein Partizipationsschein?
Nach Schweizer Recht (dort ist Modum ansässig) ist ein Partizipationsschein wie eine Aktie, nur ohne Stimmrecht, anzusehen. Der Besitzer hat Anrecht auf Dividenden oder eine Beteiligung an Bilanzgewinnen.
Schlechte Rendite für ICO-Investoren
Der MOD-Token hatte beim ICO einen nominellen Preis von 1 $. Trader hatten zwar durch den Hype die Möglichkeit, fette Gewinne einzufahren, als der Tokenpreis Anfang des Jahres 2018 einen Höchstwert von 11,76 $ erzielte, Langzeithalter gucken jedoch in die Röhre. Sie haben, falls sie die “0,24 $ pro MOD-Token” Auszahlung wählen, 76 % ihres eingesetzten Kapitals verloren und bei der Wahl der Partizipationsscheine müsste der Firmenwert um mehrere 100 % steigen, um die Gewinnschwelle zu erreichen.

Lukas Mantinger
Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.
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