Gründer einer Kryptobörse nimmt Zugang zu 127 Mio. € mit ins Grab

Das kanadische Nachrichtenportal “The Globe and Mail” berichtete am gestrigen Freitag, dass QuadrigaCX, einer kanadischen Kryptobörse, nach dem plötzlichen Ableben ihres Gründers und alleinigen Direktors Gerald Cotten, Kryptowährungen im Wert von 126,5 Mio. € (190 Mio. CAD) abhanden gekommen seien. […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

February 28, 2020 8:11 PM

Grunder einer Kryptoborse nimmt Zugang zu 127 Mio. € mit ins Grab

Das kanadische Nachrichtenportal “The Globe and Mail” berichtete am gestrigen Freitag, dass QuadrigaCX, einer kanadischen Kryptobörse, nach dem plötzlichen Ableben ihres Gründers und alleinigen Direktors Gerald Cotten, Kryptowährungen im Wert von 126,5 Mio. € (190 Mio. CAD) abhanden gekommen seien.

Die in Liquiditätsprobleme geratene Börse hat einen Antrag auf Gläubigerschutz gemäß dem Companies’ Creditor Arangement Act (CCAA) beim obersten Gerichtshoft in Nova Scotia eingereicht, um den drohenden Bankrott abzuwenden. Angeblich könne die Kryptobörse nur 250.000€ der ungefähr 175 Mio. € aufbringen, die rund 92.000 Benutzern geschuldet werden. Man sei nicht in der Lage, auf in Cold Wallets gehaltene 26.500 Bitcoins (~80Mio. €), 430.000 Ether (40,5 Mio €) und einige Millionen Euro in Bitcoin Cash SV zuzugreifen, hieß es in einer offiziellen Erklärung.

Dies wurde auf den Umstand zurück geführt, dass der 30 Jährige Cotten alleiniger Verwalter der private Keys zu den Cold Wallets war. Cotten soll seit 6 Jahren an Morbus Crohn gelitten haben und auf einer Indienreise plötzlich an Komplikationen gestorben sein. Er soll die Geschäfte der 2013 gegründeten Kryptobörse größtenteils allein von seinem Laptop aus gelenkt haben. Seine Frau Jennifer Robertsen betonte, dass sie die Zugangsdaten nicht kenne und alles daran gesetzt habe an die wichtigen Daten zu gelangen. So durchsuchte sie das Haus und gab sogar das hacken eines verschlüsselten USB-Sticks in Auftrag, wodurch ein paar Coins gerettet werden konnten.

 

Geschäftsführer einer anderen Kryptobörse äußern sich

Die Betreiber anderer kanadischen Kryptobörsen nannten es höchst ungewöhnlich und dubios, dass nur eine Person auf ein so großes Wertdepot zugreifen kann. Dies hätte den reisebegeisterten Cotten anfällig für Entführungen und Erpressungen gemacht, meinte der CEO der Einstein Exchange aus Vancouver, Michael Gokturk. “Das wäre ja das selbe wie mit Millionen von Dollar in Bar rumzulaufen”, fügte er hinzu.

Der Rest der geschuldeten Mittel ist an externe Zahlungsabwickler gebunden. So fror z.B. die Canadian Imperial Bank rund 17,8 Millionen Euro ein, weil die Besitzrechte unklar waren.

Das engagierte Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young inc. sagte in einem Bericht, dass die Buchhaltung entweder nicht existiere oder eine Reproduktion unmöglich wäre. Ein Verkauf von QuadrigaCX werde in Erwägung gezogen.

Auch der Binance CEO Changpeng Zhao meldete sich über Twitter zu Wort und sagte, dass es genügend Möglichkeiten gebe eine Situation wie diese zu vermeiden. So kann man private Keys aufsplitten oder Multisignature Adressen einrichten. Eine Multisignature Adresse könnte man z.B. so definieren, dass y von x möglichen Personen Transaktionen signieren können. Beispiel: 1 von 5 multisig erlaubt es 5 Parteien mit unterschiedlichen Schlüsseln auf das Guthaben zuzugreifen.

Neben Liqui und Cryptopia steht innerhalb weniger Wochen die dritte Kryptobörse vor dem aus, alle drei aus unterschiedlichen Gründen.

 

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Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

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