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Probleme bei Ethereum 2.0: Wird Ethereum durch Proof-of-Stake am Ende zentralisiert?

Durch die Umstellung auf Proof-of-Stake könnte es Probleme bei Ethereum geben. Ist Ethereum 2.0 zu zentralisiert?

Steffen Rathmann

Steffen Rathmann

October 18, 2022 12:58 AM

Probleme bei Ethereum 2.0: Wird Ethereum durch Proof-of-Stake am Ende zentralisiert?

Am 15. September kam es zum lang erwarteten Ethereum Merge. Dabei wurde die gesamte Ethereum Blockchain auf Proof-of-Stake umgestellt. Die Umstellung wurde zu großen Teilen positiv aufgenommen, obwohl der Ether Kurs nach dem Merge leicht abfiel. Doch es könnten einige Probleme auf das Projekt Ethereum 2.0 kommen. Hat Proof-of-Stake das Ethereum Netzwerk zentralisierter gemacht?

In diesem Artikel schauen wir uns die Folgen der Umstellung auf Proof-of-Stake bei Ethereum genauer an und wollen schauen, ob es zu Problemen bei Ethereum 2.0 kommen kann. 

Bei Ethereum 2.0 handelt es sich um eine neue, moderne Version der Ethereum Blockchain, die den Proof-of-Stake Konsensmechanismus nutzt und weiterhin wesentlich effizienter und skalierbarer laufen soll. Dabei war der Ethereum Merge der wichtigste Schritt. Doch neben dem Merge ging die Entwicklung zu Ethereum 2.0 bereits seit einigen Monaten voran. 

In den letzten 1-2 Jahren wurde der Proof-of-Stake Konsensmechanismus bereits exzessiv getestet und Validatoren wurden bei Ethereum etabliert. Dabei hat die Entwicklung zu Ethereum 2.0 grob 3 Phasen:

  1. Beacon Chain: Auf der Beacon Chain wurde Proof-of-Stake erstmals etabliert und im Ethereum Netzwerk intensiv getestet. 
  2. Ethereum Merge: Der Ethereum Merge bezeichnet die Zusammenführung der Beacon Chain mit dem Ethereum Mainnet. 
  3. Shard-Chains: Mit der Einführung von Shard-Chains soll der Transaktionsload der Ethereum Blockchain stärker auf diese „Neben-Ketten“ ausgelagert werden, was Ethereum noch wesentlich skalierbarer machen soll. 

Was ist der Ethereum Merge?

Beim Ethereum Merge handelt es sich um den wichtigsten Schritt bei der Umstellung zu Ethereum 2.0. Beim Merge kam es zu einer finalen Zusammenführung der Beacon Chain, auf der der Proof-of-Stake Konsensmechanismus etabliert und getestet wurde, und dem Mainnet vom Ethereum.

Der Ethereum Merge wurde final am 15. September durchgeführt und lief an diesem Tag ohne Probleme ab. Seit diesem Tag läuft nun die Ethereum Blockchain zu 100% auf Proof-of-Stake. Nach dem Ethereum Merge sahen wir einen leichten Abfall des Ether Kurses, aber keine großen Kursbewegungen.

Was sind die Folgen vom Ethereum Merge und Proof-of-Stake?

Mit dem Ethereum Merge kam es zur kompletten Umstellung vom alten Proof-of-Work Konsensmechanismus auf den neuen Proof-of-Stake Konsensmechanismus. Damit verlässt sich die Ethereum Blockchain von nun an auf Validatoren statt auf Miner. Diese Validatoren entscheiden nun, welche Transaktionen in einen Block gehen und wie deren Reihenfolge im Block ist. 

Die Umstellung hat auf einen Schlag dafür gesorgt, dass der Energieverbrauch um 99,9% geringer als zuvor geworden ist. Proof-of-Work ist ein Konsensmechanismus, der extrem viel Strom verbraucht und Ethereum ließ ihn deshalb hinter sich. 

Allerdings ist eine weitere Folge davon, dass nun große einzelne Adressen mehr Macht im Ethereum Netzwerk haben und Transaktionen validieren können. Denn je mehr Token ein Validator hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er Transaktionen validieren kann. Große Holder von Ether Token haben damit eine große Macht und das Netzwerk wird zentralisierter. 

Wer sind die größten Staker bei Ethereum?

Mit dem Ethereum Merge und der weiteren Entwicklung zu Ethereum 2.0 haben große Staker nun mehr Kontrolle über das Netzwerk. Denn die ETH Token, die gestaket werden, sind sehr ungleich verteilt und 4 große Entitäten besitzen einen Großteil der Staking Token bei Ethereum.

Im letzten Monate wurden 13,5 Millionen ETH gestaket. Mehr als 60% der ETH Token sind dabei im Besitz von Lido Finance, Coinbase, Kraken und Binance. Diese großen Entitäten haben somit eine extrem hohe Wahrscheinlichkeit, die Transaktionen zu validieren, und dementsprechend ein potenziell großes Mitspracherecht im Ethereum Netzwerk.

Wird Ethereum 2.0 zentralisierter werden?

Die genannten Zahlen machen vielen Investoren bei Ethereum etwas sorgen. Denn Dezentralität ist eines der wichtigsten Merkmale bei einer Blockchain. Die hohen Anteile der Staking Coins bei 4 großen Entitäten könnten die Dezentralität bedrohen. Das würde Ethereum auch im Wettbewerb mit modernen Blockchains wie Cardano oder Solana schaden.

Blockchain-Netzwerke sind vor allem deshalb so beliebt, da sie dezentral funktionieren sollen und dass es zu keiner zentralen Machtkonzentration kommt. Ursprünglich soll Proof-of-Stake Ethereum 2.0 moderner und auch unabhängiger machen. So bestanden in den letzten Jahren auch Sorgen, dass mit Proof-of-Work große Mining-Farmen mehr Kontrolle über das Netzwerk erhalten könntenn. Doch nun könnten die großen Staker diese Kontrolle ausüben.

Was sind die Argumente gegen eine starke Zentralisierung bei Ethereum 2.0?

Das Thema der starken Zentralisierung beim Staking wird allgemein wahrgenommen. Doch die Gefahr könnte dabei geringer sein, als viele Kritiker annehmen. So sprach Caleb Sheridan, der Co-Founder vom Eden Netzwerk, davon, dass es zwar zu einer großen Konzentration von Staking Token bei Ethereum gekommen ist. Allerdings seien diese Staking Token nur eine keiner Anteil aller im Netzwerk befindlichen Ether Token.

So könnten die anderen Parteien in der Theorie noch viel mehr Token staken als die genannten großen Firmen und somit ihren Einfluss auf das Ethereum Netzwerk sehr einfach minimieren. Die 14 Millionen Staking Token sind nur 12% eines Angebots an 112 Millionen Ether Token, die derzeit im Umlauf sind. 

Wie will Ethereum 2.0 das Problem in Zukunft lösen?

Die Sorge über eine zu starke Zentralisierung bei Ethereum 2.0 bleibt im Moment bestehen. Doch es sollte in der Zukunft Möglichkeiten geben, wie man dieser Zentralisierung und Kontrolle vorbeugen kann. 

Zum einen ist es schon möglich, dass schädlich agierende Validatoren im Netzwerk bekämpft werden können. So wurden in den letzten Wochen bereits mehr als 215 Validatoren bestraft und ihrer ETH Token entzogen. 

Weiterhin können Plattformen wie Coinbase in der Zukunft ihre Dominanz beim Staking einfacher verlieren, wenn gestakete Ether Token vom Netzwerk abgehoben werden können. Dies soll dabei mit dem kommenden Shanghai Update bei Ethereum Realität werden.

Wird Ethereum 2.0 ein Erfolg?

Anhand des Problems einer möglichen Zentralisierung beim Staking sehen wir, dass sich Ethereum nach dem Merge noch um viele aufkommenden Probleme kümmern muss. Der komplette Umstieg auf Ethereum 2.0 war mit dem Ethereum Merge noch nicht abgeschlossen. In den nächsten Monaten werden noch viele Updates folgen, die Ethereum 2.0 für die Zukunft optimieren soll. 

Der Erfolg von Ethereum 2.0 wird also in der Zukunft davon abhängen, wie sich Ethereum auch nach dem Merge technisch weiterentwickeln kann und wie Ethereum die Bereiche Dezentralität, Sicherheit und Skalierbarkeit optimieren kann. 

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Steffen Rathmann
Artikel Von

Steffen Rathmann

Steffen ist approbierter Arzt mit Abschluss in der Humanmedizin an der Universität Rostock. Neben seines Studiums investierte er regelmäßig in den Krypto-Markt und eignete sich intensives Wissen über Technologien und Marktentwicklung an. Steffen verfasst regelmäßige Artikel für Cryptoticker über die aktuellen Entwicklungen am Markt.

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