Der aktuelle Stand im Interview mit Bitcoin Hacker Jeff Gallas

Wir haben uns im Rahmen der C3 Cryptoconference Berlin mit Jeff Gallas, dem Founder von Fulmo, unterhalten. Das folgende Interview ist eine Transkription des Gesprächs. Hallo Jeff, schön dich bei uns zu haben. Zum Einstieg eine grundlegende Frage: Was bedeutet […]

Dennis Weidner

Dennis Weidner

Der aktuelle Stand im Interview mit Bitcoin Hacker Jeff Gallas

Wir haben uns im Rahmen der C3 Cryptoconference Berlin mit Jeff Gallas, dem Founder von Fulmo, unterhalten.

Das folgende Interview ist eine Transkription des Gesprächs.

Hallo Jeff, schön dich bei uns zu haben. Zum Einstieg eine grundlegende Frage: Was bedeutet der Begriff “Blockchain” für dich?

Blockchain ist für mich in erster Linie die dem Bitcoin zugrunde liegende Technologie, welche es uns ermöglicht hat eine freie, internationale Internetwährung zu schaffen. Digitales Gold, wenn man so will. Zudem wurde durch die Entwicklung der Blockchain in den letzten Jahren sehr viel Innovationsgeist in den letzten Jahre freigesetzt.

Inwiefern beschäftigt du dich mit Blockchain?

Also ich bin wie gesagt, primär Bitcoin-begeistert und hab mich in den letzten 2 Jahren intensiv mit dem Lightning Network beschäftigt, was eine sogenannte Second Layer Skalierungsmöglichkeit für Bitcoin darstellt. Vereinfacht gesagt ist das Lightning Network ein Aufbau auf Bitcoin, welcher ermöglicht dass viele Menschen mit hohen Geschwindigkeiten und geringen Gebühren Bitcointransaktionen tätigen können.

Wo steht das Lightning Network heute?

Das Mainnet ist vor circa einem Jahr online gegangen und wir haben ein ziemlich rasantes Wachstum gesehen. Während Anfangs nur ein paar Dutzend Channels innerhalb des Netzwerks vorhanden waren, stehen wir jetzt bei mittlerweile 25.000 Channels, wobei ein Channel im Prinzip immer eine Verbindung zwischen zwei Nutzern des Netzwerks darstellt. Auch das Gesamtvolumen beträgt mittlerweile mehrere Millionen Dollar, was für ein derartiges noch relativ experimentelles Projekt schon ziemlich beachtlich ist. Das Ökosystem hat sich stark in die Breite entwickelt, es gibt sehr viele Entwickler, die große und kleine, ernsthafte und ernstgemeinte Spielerein und Entwicklungen einbauen. Es gibt diverse Zahlungsdienstleister und Zahlungsabwickler, die bereits Lightning-Zahlungen akzeptieren. Wir haben diverse Hardware-Node Projekte wie zum Beispiel den Raspiblitz, die im Endeffekt ermöglichen, dass jeder Zuhause seinen eigenen vollwertigen Bitcoin und Lightning Node betreiben kann, beziehungsweise diesen auch noch auf andere Kryptowährungen erweitern kann wie zum Beispiel Litecoin, die auch Lightning-Network unterstützen und mit dem Bitcoin-Lightning-Network kompatibel sind. Zudem gibt es jede Menge mobile Lösungen für Handys, sowohl für Android als auch für iOS.

Muss ich denn einen Lightning Fullnode betreiben um das Lightning Network zu benutzen?

Nein, es ist eher eine philosophische Frage. Wenn man möchte kann man es so machen, wie es von den Erfindern erdacht ist, dass man einen kleinen Computer zu Hause hat und 24 Stunden am Tag einen Bitcoin/Lightning-Node laufen hat um selbst das Netzwerk zu unterstützen, aber es gibt auch so genannte Custodial Lösungen, bei denen man diese Verantwortung an Drittparteien delegieren kann.

Bitcoin kann ja bekanntlich 7 Transaktionen pro Sekunde abwickeln. Welchen Durchsatz kann denn das Lightning Network erreichen?

Im jetzigen Stadium praktisch mehrere tausend Transaktionen pro Sekunde. Theoretisch könnte das Lightning Network noch einen viel höheren Durchsatz erreichen. Aktuell ist jedoch noch nicht ein derart großer Bedarf vorhanden, als dass diese Transaktionszahlen erreicht werden würden. Mit jedem Node und jedem Channel steigt der Durchsatzwert um ungefähr 500 Transaktionen/Sekunde an, wodurch das Lightning Network eben von einem Netzwerkeffekt profitiert. Je größer das Netzwerk wird, desto mehr Channels sind vorhanden, desto schneller und günstiger wird es auch für alle Teilnehmer.

Muss man online sein um Zahlungen zu senden?

Wenn man keinen Custodial Service verwendet, dann muss man selbst online sein um Zahlungen zu senden/empfangen und zu routen. Sollte man längere Zeit nicht online sein dann wären, theoretisch, auch einige Angriffsvektoren denkbar.

Sind Transaktionen im Lightning Network kostenlos?

Wenn man sich Bitcoin als ein Girokonto vorstellt, dann wäre das Lightning Network eine Art Prepaid-Konto. Und nun muss man zunächst einmal die Bitcoin auf das Lightning-Network aufladen. Diese Transaktion muss dann nochmals auf der Blockchain bestätigt werden und sorgt eben für die Sicherheit, dass jeder Lightning-Bitcoin immer zu 100% mit Bitcoin gedeckt ist. Sobald man dann den Lightning Channel eröffnet hat und Guthaben im Lightning Channel hat besteht eigentlich keine Notwendigkeit mehr diesen Lightning Channel zu schließen. Die Transaktionen, die man dann im Lightning Network durchführt sind sehr, sehr günstig. Wir sprechen hier wirklich von Bruchteilen eines Cents. Während die kleinste Einheit bei Bitcoin der Satoshi ist, ist die kleinste Einheit im Lightning-Network 1 Mili-Satoshi und das sind auch die Bereiche in denen sich die Gebühren bewegen können.

Was sind die größten Probleme des Lightning Networks?

Nutzerfreundlichkeit, im Sinne von Massentauglichkeit ist eine Herausforderung. Momentan ist es schwierig eine 1-Klick-Lösung zu finden, wo man dann eine App hat und sofort mit Lightning loslegen kann. Das hängt natürlich auch mit dem Ökosystem zusammen, denn das Lightning Network muss natürlich auch langfristig von Börsen unterstützt werden. Das mit den Channels muss alles eher im Hintergrund ablaufen, ohne dass der Endnutzer davon viel mitbekommt. Die Nutzeroberflächen müssen schöner und einfacher werden und dann gibt es verschiedene technische Herausforderungen, die das Lightning Network auch im Hintergrund noch besser laufen lassen könnten. Zum Beispiel wäre eine größere Verfügbarkeit und Liquidität erstrebenswert. Auch das Routing der Transaktionen kann noch weiter optimiert werden. Dabei handelt es sich jedoch eher um detailliertere Änderungen. Das Basis-Konzept steht und jetzt werden eher die Feinheiten weiterentwickelt.

Und wo geht die Reise noch hin?

Wie immer – zum Mond. 🙂

Falls du mehr über das Lightning Network erfahren möchtest findest du hier einen weiterführenden Artikel.

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Dennis Weidner
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Dennis Weidner

Dennis Weidner ist ein begeisterter Kryptoautor, der die neuesten Entwicklungen in der Kryptowelt einfach und verständlich erklärt. Er ist seit Jahren in der Szene aktiv und teilt seine Einsichten zu Bitcoin, DeFi und NFTs mit seiner Community.

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