Analyse: Warum hassen so viele Menschen Bitcoin ?

Kryptowährungen sind ein Thema, dem man anscheinend nicht neutral gegenüber stehen kann. Schon seit Beginn von Bitcoin gibt es leidenschaftliche “Bitcoin-Fans” und leidenschaftliche “Bitcoin-Hater”.

Das Interessante daran ist jedoch, dass diese Abneigung oft von Außenstehenden kommt, die sich selbst noch nie mit Kryptowährungen beschäftigt haben. Denn natürlich gibt es einige Sachen, die man an Kryptowährungen bemängeln kann:

Doch in vielen Fällen findet die Diskussion nicht auf dieser Ebene statt, sondern basiert lediglich auf inkorrekten Annahmen, fehlendem Verständnis und Unwissenheit – oder und das eher selten – Neid.

Woher kommt der Bitcoin Hass?

Das Problem mit Kryptowährungen ist, dass diese den intellektuellen Mittelstand relativ wenig ansprechen.

Es benötigt eine gewisse Grundbildung, um den Nutzen von Kryptowährungen nachvollziehen zu können. Man muss Kryptowährungen in einem gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang einordnen können, um ihren Nutzen und Wert begreifen zu können. Denn wird man mit Kryptowährungen zu einem Zeitpunkt konfrontiert, an dem man sich noch nie eingehender über die Themen “Mindestreserve-Bankwesen”, “Hyperinflation” oder “Bankenkrise” und “Geldentstehung” beschäftigt hat, wird es sehr schwer die Vorteile Bitcoins zu verstehen. Ohne wirtschaftliches Hintergrundwissen läuft hier also nicht viel. Dazu kommt dann auch noch der technologische Aspekt. Für viele Neulinge ist es extrem schwierig nachzuvollziehen, wie Bitcoin überhaupt technologisch funktioniert. Und auch hier wird es schwer ohne passendes Hintergrundwissen die Technologie einschätzen zu können.

Den Nutzen hinter den Kryptowährungen zu sehen erfordert Zeit, und viele Menschen sind nicht bereit diese Zeit aufzuwenden. Wer dies jedoch tut erkennt oftmals das enorme Potential. Dies führt dazu, dass Kryptowährungen sehr viele stark gebildete Menschen anzieht, da diese sich die Zeit genommen haben, um sich mit den Kryptowährungen tiefer zu beschäftigen.

Oftmals beschäftigen sich diese Leute dann auf technologischer Ebene mit den Kryptowährungen oder entwickeln diese weiter oder starten ein Unternehmen in diesem Bereich.

Auf der anderen Seite der Skala stehen Menschen, die über weniger Hintergrundwissen verfügen, Kryptowährungen jedoch auf Grund der Wertsteigerung attraktiv finden. Diese sehen Kryptowährungen meist als ihr goldenes Ticket, aus ihren bisherigen Leben heraus, an. Das sind dann Leute, die der festen Überzeugung sind, dass 1 XRP in 5 Jahren tatsächlich 20.000 € oder mehr wert sein wird.

Zudem locken Kryptowährungen auf Grund ihres pseudonymen Charakters immer wieder zwielichtige Gestalten an, die meinen einen schnellen Reibach an den preisfixierten, tendenziell ungebildeteren Kryptoanhängern machen zu können. Und viel zu oft gelingt ihnen dies auch. Gewinnversprechen, egal wie dumm und absurd sie auch klingen, scheinen immer wieder zu funktionieren. Diese zwielichtigen Gestalten (“Abzocker”) sind meistens zuvor in anderen zwielichtigen oder moralisch fragwürdigen Geschäftsfeldern unterwegs gewesen. So ist das Vermischen von Network-Marketing mit Bitcoin sehr beliebt. Bestes Beispiel ist das “Bitclub Network”, siehe auch ab 03:40 min in folgendem Beitrag:

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Dies wirft natürlich ein sehr schlechtes Licht auf Kryptowährungen, die sowieso schon auf Grund ihrer anrüchigen Natur (“Mit Bitcoin kann man doch Drogen kaufen!”) von außenstehende Menschen skeptisch gesehen werden. Denn durch diese Vermischung wird der falsche Eindruck erweckt, dass Bitcoin auch eine Masche oder ein ähnliches System sein muss, um Leute um ihr Geld zu bringen. Bitcoin an sich hat jedoch absolut nichts mit Network Marketing zu tun. Bitcoin wird einfach nur als Vorwand-Produkt benutzt, da es für viele Menschen schwer nachzuvollziehen ist und kaum hinterfragt wird.

Den intellektuellen Mittelstand interessieren hingegen Kryptowährungen relativ wenig. Diese Personenschicht hat weder die Lust sich mit den wirtschaftlichen und technologischen Aspekten hinter Kryptowährungen zu beschäftigen, noch Interesse am finanziellen Anreiz, um ihrem bisheriges Leben entfliehen zu wollen.

Wird diesen Personen dann von Kryptowährungen erzählt, entscheidet dann oftmals vor allem die Person, die einen Kryptowährungen vorstellt darüber, wie diese den Kryptowährungen gegenüber eingestellt werden. Werden sie von jemanden an Bitcoin herangeführt, den sie selbst als weniger intelligent bezeichnen würden, der vielleicht auch gerade in so Systemen wie Bitconnect beteiligt ist und munter darin sein Geld investiert, dann werden sie den Kryptowährungen erstmal negativ gegenüber eingestellt sein und diese als Betrug und Blase brandmarken. Sehr oft sieht man jedoch auch eine Trotzreaktion, falls die vermeintlich dümmere Person erfolgreich ihr Kapital vermehren konnte: “Wenn sogar der damit Geld verdienen kann, dann kann ich das auch!”

Wird man hingegen von Personen an die Welt der Kryptowährungen herangeführt, die man selbst als intelligent einschätzt werden meist Gegenfragen gestellt wie: “Was steckt denn hinter Kryptowährungen dahinter? Das ist ja nicht staatlich gedeckt? Da habe ich ja nichts zum anfassen, oder?” Sollten die Fragen befriedigend beantwortet werden, so wird Bitcoin in der Regel als “interessant” bezeichnet und diskutiert ob der Zug nicht schon abgefahren ist. Eine negative Prägung bleibt dann meist aus.

Fazit

Unreflektierte Investoren, die Kryptowährungen nur aus finanziellen Anreizen kaufen, rücken sie zusammen mit dem Vorurteil von Bitcoin als “Drogengeld” in ein schlechtes Licht. Oftmals wird Bitcoin auf Grund seiner Komplexität mit zwielichtigen Geschäftspraktiken vermischt, was der ganzen Sache noch mehr schadet.

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