US-Dollar holt den Euro ein – Was sind die Folgen des Währungsbebens?

Der US-Dollar gilt seit Jahrzehnten als Weltwährung. Doch dabei verlor die Währung der USA vor einigen Jahren stark gegenüber dem Euro. Die Währung der EU galt seit Jahren als etwas wertvoller als der Dollar. Meistens war der Euro zwischen 1,10 und 1,15 US-Dollar wert. Doch jetzt fiel der Wert des Euros ab und ist nun 1:1 zum Dollar. Was sind die Auswirkungen der starken Verschiebung der Währungen?

In diesem Artikel wollen wir uns mit der neuen Parität des Euros mit dem US-Dollar beschäftigen. Wir schauen uns an, wie es mit dem Euro weitergeht und wie sich die Verschiebung auf dem Krypto-Markt auswirkt. 

Lange galt der Euro als die wertvollere Währung als der US-Dollar. Ein Euro war etwa 10-15 Prozent mehr wert als ein Dollar. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Schwankungen zwischen den beiden einflussreichen Währungen. Doch in den letzten Tagen näherte sich der Dollar Preis immer mehr dem Euro Preis an.

Nun kam es zu einem wichtigen Ereignis in der jüngeren Historie der beiden Währungen. Der Euro sank im Wert so stark ab, dass er gleich viel wert wie der Dollar ist. Beide Währungen haben eine 1:1 Parität erreicht. Dies ist das erste Mal seit dem Jahr 2002, dass der Euro nicht mehr wert ist als der US-Dollar.

Wie bewegten sich die beiden Währungen im Wert zueinander in den letzten Jahren?

Mit der breiten Einführung des Euros in der Europäischen Union im Jahr 2002 stieg der Wert der Währung in den ersten Monaten stark an und stieg über den Wert des US-Dollars. Zur Finanzkrise 2008 erreichte der Wert des Euros zum Dollar ein Maximum. Damals erhielt man für einen Euro fast 1,60 Dollar. 

In den letzten Jahren schwankte das Verhältnis der beiden Währungen immer sehr stark. Doch meistens war der Euro wertvoller als der Dollar. Gerade Anfang 2021 stieg der Wert des Euros weiter an und lag bei bis zu 1,20 US-Dollar. Doch seit Herbst 2021 sehen wir nun einen massiven Wertverfall des Euros. Inzwischen erreichte der US-Dollar den Wert des Euros.

Was sind die Gründe für den starken Dollar gegenüber dem Euro?

Die Parität von Dollar und Euro ist weniger die Folge eines stärker werdenden US-Dollars als eher die Folge eines Euros in der Krise. Ein großer Einflussfaktor ist der Konflikt in der Ukraine, was dazu führt, dass die Energiepreise und die Inflation in der Eurozone massiv steigen. Dies sorgt dafür, dass die wirtschaftlichen Aussichten in Europa schlechter werden.

Ein weiterer wichtiger Grund ist die unterschiedliche Zinspolitik in der EU und in den USA. In den USA hat die amerikanische Zentralbank FED die Leitzinsen in den letzten Monaten mehrmals um mehrere Prozentpunkte erhöht. Die europäische EZB erhöhte die Zinsen lange nicht. Erst Ende Juli kam es zu einer Anhebung um 0,50 Prozentpunkte. 

Was sind die Auswirkungen der Parität?

Die Bewegung des Euros in Richtung des Dollar sahen wir bereits verstärkt in den letzten Monaten. Die Parität ist daher nichts Besonderes, wenn wir uns die Kursbewegungen der letzten Monate anschauen und konnte vorhergesehen werden. Doch es entsteht ein nicht zu verachtender psychologischer Prozess. 

Der Märkte reagieren besonders stark auf runde Zahlen und diese psychologischen Schwellen. Oft sind diese Werte Schwellen, an denen die Märkte entscheiden, ob eine bestimmte Währung einen bullischen oder bärischen Verlauf nimmt. 

Im EU-Raum könnte der schwache Euro jedoch echte Konsequenzen haben. Durch die Inflation sind Bürger und Haushalte bereits stark gebeutelt. Ein schwacher Euro verteuert die Importe in den europäischen Wirtschaftsräumen. Werden Rohstoffe und Zwischenprodukte teurer, verteuern sich auch die Verbraucherprodukte in den EU-Ländern wie z.B. Deutschland.

Was könnten positive Effekte des schwachen Euros sein?

Der schwache Euro und der starke Dollar könnten allerdings nicht nur Nachteile haben. Denn die europäischen Volkswirtschaften, vor allem die deutsche Wirtschaft, ist stark von Exporten abhängig. Ein schwächerer Euro macht die Exporte günstiger, was die deutsche Wirtschaft insgesamt ankurbeln sollte. 

Allerdings könnten diese Vorteile dadurch abgeschwächt werden, dass es im Moment viele Lieferkettenprobleme und Sanktionen gibt. Auch dies ist eine Folge des Ukraine-Konfliktes. So könnten die Nachteile eines schwachen Euros in Deutschland und Europa eher die Vorteile überwiegen.

Für die USA scheint die neue Stärke des Dollars aber eher Vorteile zu haben. Die Importe für amerikanische Unternehmen aus dem EU-Raum werden damit günstiger. Auch für Reisende aus den USA ist der Dollar nun zunehmend mehr wert als der Euro. 

Kann der Euro gegenüber dem Dollar weiter fallen?

Der schwache Euro ist ein Alarmsignal für Europa. Der Abfall kam in den letzten Monaten zwar kommen. Doch die Signalwirkung der Parität ist nun sehr besorgniserregend. Es zeigt sich, wie die Geldpolitik in der EU sowie die Schwierigkeiten, die der Konflikt in der Ukraine mit sich bringen, den Euro-Raum immer mehr schwächen.

Eine Entwertung des Euros in den nächsten Monaten ist weiterhin möglich. Vor allem, wenn die EZB weiterhin zurückhaltend agiert, sollte der Euro weiterhin gegenüber dem Dollar abfallen. Dies hätte sehr negative Auswirkungen, vor allem für die einfachen Bürger in Deutschland und der EU.

Was könnte den Absturz verhindern?

Sollte sich der Konflikt in der Ukraine auflösen, könnte sich der Euro wieder stärker erholen. Weiterhin könnte eine Anpassung der Leitzinsen in den nächsten Wochen und Monaten helfen. Dabei muss jedoch bedacht werden, dass höhere Leitzinsen in der derzeitigen Lage leicht eine Rezession triggern kann.

Wie können Bitcoin und andere Kryptowährungen gegen den Wertverlust des Euros helfen?

Der Bitcoin und auch andere Kryptowährungen gelten traditionell als Risiko-Investments. Doch vor allem nach den starken Verlusten des Euros könnten viele Personen tatsächlich die dezentralen Währungen nutzen, um dem Wertverlust des Euros zu entkommen. Der Bitcoin könnte so wieder zu einem Inflationsschutz werden. 

Interessant sind dabei auch Stablecoins. Diese sind meistens an den US-Dollar gebunden. Dadurch können europäische Bürger ihr Vermögen gegenüber dem Dollar stabil halten und auch leicht in andere Kryptowährungen investieren. 

Lohnt sich im Moment ein Investment in Kryptowährungen?

Im Moment befinden wir uns am Krypto-Markt in einem Bärenmarkt. Laut vielen Analysten ist der Boden des Marktes allerdings im Moment schon erreicht oder ist zumindest sehr nahe. Kurzfristig sollten Anleger nicht auf hohe Renditen hoffen. Mittel- und langfristig sollten die Kryptowährungen jedoch wieder im Kurs steigen. 

Gerade in den Zeiten von Wirtschaftskrise und Inflation könnten sich Kryptowährungen wie der Bitcoin als einmalige Chance erweisen. Ein ausgeglichenes Portfolio aus Bitcoin, Alt-Coins und als Absicherung Edelmetalle wie Gold ist dabei am ehesten zu empfehlen. 

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