Der Bitcoin Kurs ist vor wenigen Stunden erneut über die 13.000 $ Marke geklettert. Dies gelang der Mutter aller Kryptowährungen bereits am Donnerstag, damals jedoch nur für kurze Zeit. Noch am selben Tag musste das Terrain geräumt werden. Dann ging es erstmals auf ein Tief von rund 12.780 $. Die Bullen brauchten jedoch nur eine kurze Verschnaufpause und drückten den Preis wieder nach oben und heute schließlich erneut über die wichtige 13.000 $ Marke. Ein klares Zeichen von Stärke für den Bitcoin Kurs. Unser technischer Analyst Konstantin hat heute einen detaillierteren Artikel zum Bitcoin-Chart veröffentlicht. Diesen kannst du hier nachlesen.
In diesem Artikel wenden wir uns den Fundamentaldaten zu Bitcoin zu. Wie steht es um die älteste Kryptowährung in technischer Sicht, welche Argumente sprechen für eine Investition?
Bitcoin als Zahlungsmittel
Viele Investoren wetten auf einen künftigen Einsatz Bitcoins als Zahlungsmittel. Dafür müsste allerdings das Skalierungsproblem gelöst werden. Aktuell sind rund 7 Transaktionen pro Sekunden möglich. Diese Zahl muss drastisch erhöht werden. Visa z. B. hat einen Durchsatz von 50.000 bis 60.000 Transaktionen pro Sekunde.
Eine wichtige Entwicklung bei Bitcoin seit dem Bullenlauf Ende 2017 bis Anfang 2018 ist das Lightning Netzwerk. Es handelt sich um eine Zweitschichtlösung, um dem Skalierungsproblem zu begegnen. Die Adoption und Entwicklung geht allerdings langsam voran. Im April letzten Jahres haben wir einen Artikel über die Funktionsweise von Lightning veröffentlicht. Damals gab es 4.100 Lightning-Knoten und rund 39.000 Zahlungskanäle.
Aktuell sind es rund 5.700 Knoten und rund 31.000 Kanäle. Wie man sieht, hat sich die Zahl der Kanäle sogar verringert. Eine große Nachricht diesbezüglich war die Integration der Technologie seitens Bitfinex im Dezember letzten Jahres. Es gibt auch noch mehrere Probleme, die es zu lösen gilt damit Lightning für Massenanwendung bereit ist.
Falls sich Bitcoin je als Zahlungsmittel durchsetzen sollte, was viele bezweifeln, muss sich erst zeigen, ob sich da nicht vielleicht die Lösungen der Konkurrenz durchsetzen werden. Bitcoin Cash oder Bitcoin SV sind Forks von BTC die mit größeren Blöcken mehr Transaktionen pro Sekunde erlauben. Der Weg Bitcoins ein weitverbreitetes Zahlungsmittel zu werden ist nicht zuletzt wegen der hohen Volatilität seines Preises höchst ungewiss.
Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel
Wesentlich besser sieht es mit der Eigenschaft als Wertaufbewahrungsmittel auf. Dieses Narrativ hat sich in den letzten Jahren deutlich verstärkt und in diesem Jahr durch die Coronakrise auch noch einmal signifikant. In den letzten Monaten haben große Unternehmen öffentlich gemacht, dass sie einen großen Teil ihres Kapitals in Bitcoin umgeschichtet haben, aus Überzeugung den Wert des Kapitals dadurch zu erhalten.
Die wichtigsten Nachrichten dazu im Überblick
Microstrategy, ein Softwarehersteller aus den USA, der 2019 einen Umsatz von 486 Mio. $ verzeichnen konnte, hat veröffentlicht, dass er 425 Mio. $ seines Kapitals in Bitcoin hält.
Square, ein Finanzdienstleister aus den USA mit einem Jahresumsatz von 4,7 Mrd. $ (2019) hat verlauten lassen, dass er Bitcoin im Wert von 50 Mio. $ hält.
Stone Ridge Asset, ein in den USA ansässiger Finanzdienstleister, hat angekündigt 115 Mio. $ in BTC investiert zu haben.
Das britische Finanztech-Unternehmen Mode hat bekannt gegeben 10 % seiner Bargeldreserven in Bitcoin angelegt zu haben. Das Unternehmen hat bei einem Börsengang an die London Stock Exchange rund 9,8 Mio. $ eingenommen.
Grayscale hat einen Report veröffentlicht, der zeigt, dass der Zuwachs an Kapital, das in Bitcoin fließt stark zunimmt. Das Investmentunternehmen hat bekannt gegeben, dass bislang rund 2,7 Mrd. $ in die bitcoinbezogenen Produkte investiert wurde.
block.one, das Unternehmen, welches die EOSIO Software entwickelt, hält rund 300.000 BTC, was zum aktuellen Preis rund 3,9 Mrd. $ entspricht.
PayPal hat vor kurzem bekannt gegeben, dass Nutzer Kryptowährungen auf der Plattform kaufen und verkaufen können, was einen starken Kursprung Bitcoins nach oben verursachte.
Fazit
Wo es mit Bitcoin als Zahlungsmittel hingeht, steht noch in den Sternen. Seinen Ruf als digitaler dezentraler Wertspeicher zu fungieren konnte sich jedoch klar verstärken.
Zusammengefasst halten die genannten Unternehmen insgesamt geschätzte rund 720.000 BTC (fast 4 % aller Bitcoin im Umlauf). Der Trend, dass Unternehmen in Bitcoin investieren, hat erst vor wenigen Monaten richtig begonnen und es sehr wahrscheinlich, dass noch viele Unternehmen diesem Trend folgen. Helfen tut dieser Entwicklung die massive Gelddruckerei der Notenbanken, die durch die Coronakrise nochmal einen starken Schub bekommen hat. Immer mehr Menschen bekommen Angst vor einer anstehenden Inflation, was sie dazu veranlasst nach wertbeständigen Investitionsgütern zu suchen.
Dass nun Unternehmen wie PayPal, die bereits Millionen von Nutzern haben, sich Kryptowährungen zuwenden, birgt großes Potential für die Massenannahme für die digitalen Vermögenswerte.
Fundamental gesehen stehen die Zeichen zurzeit also äußerst gut für Kryptowährungen.