Die kanadische Krypto-Börse QuadrigaCX gab bekannt, dass Kryptoassets im Wert von 136 Millionen US-Dollar auf elektronischen Konten blockiert sind. Die einzige Person, die Zugang zu den Geldern gehabt hatte, war der kürzlich verstorbene Gründer Gerald Cotten, so berichtete das Wallstreet Journal.
Ist das Geld wirklich verschwunden?
Zwei unabhängige Instanzen untersuchten das Thema und ließen verlauten, dass man aus der Transaktionshistorie von QuadrigaCX möglicherweise eine Auszahlung anstelle einer Blockierung der Gelder erkennen kann. Sie sind der Meinung, die Coins wären auf andere Kryptobörsen gesendet worden, was dort aber mit ihnen passiert ist, könnten sie nicht sagen. QuadrigaCX wurde im Dezember 2013 von Gerald Cotten gegründet und war eigentlich eine der größten und beliebtesten Exchanges in Kanada.
Die Kryptobörse informierte am 15.01.2019 auf ihrer Webseite, dass der erst 30 Jahre alte Gründer, Gerald Cotten, am 09.12.2018 wegen gesundheitlichen Problemen in Zusammenhang mit Morbus Crohn in einem indischen Krankenhaus verstorben sei. Durch sein Ableben ging die Kontrolle über das Unternehmen an seine Frau, Jennifer Robertson, und an die anderen Teilhaber. Zwei Wochen nach dem Vorfall beantragte die Witwe Gläubigerschutz bei einem Gericht in Neuschottland.
Erst vor ein paar Tagen hatte das indische Fortis Escorts Krankenhaus, den Tod des Gründers der Kryptobörse bestätigt und den Bericht über seinen Aufenthalt veröffentlicht. Aus dem Bericht geht hervor, dass Cotten am 08.12.2018 um 21:45 (16:15 UTC) begleitet von seiner Frau in das Krankenhaus eingeliefert wurde. Er beklagte sich über Übelkeit, Erbrechen, wässrigen Stuhl, Bauchschmerzen und Fieber. Die Ärzte diagnostizierten einen septischen Schock, eine Bauchfellentzündung und innere Verschlüsse. Am darauffolgenden Tag hatte er einen Herzstillstand, konnte aber wieder reanimiert werden. Als er dann am selben Tag gegen 18:30 Uhr (13:00 UTC) einen weiteren Herzstillstand erlitt, konnten die Ärzte ihm nicht mehr helfen. Es war zwar bekannt, dass er unter Morbus Crohn und einem Reizdarm-Syndrom litt, diese Krankheiten verursachen aber selten tödliche Komplikationen.
Die Exchange erklärte, dass die Kunden auf ihren Konten Guthaben in Höhe von 250 Millionen kanadische Dollar haben sollen, von denen nur ungefähr 70 Millionen C$ FIAT Währungen sind. Die restlichen 180 Millionen C$ befinden sich in einem Krypto-Wallet auf dem Laptop des toten CEO, zu welchem nur er Zugang gehabt haben soll, so heißt es in dem Insolvenzantrag. Man wolle sich Zugang zu den Geldern auf dem Wallet verschaffen, um den Kunden ihr Guthaben zurückzugeben.
Nach aktuellem Stand gibt es im Kryptomarkt keine Regulierungen oder vorgeschriebene Prozedere, die man in solch einem Falle durchlaufen kann, wenn eine einzelne Person die Gelder der Kunden auf einem Laptop unzugänglich für andere aufbewahrt und diese dann verstirbt.
James Edwards, der sich auf die Nachforschungen von Ereignissen im Kryptomarkt spezialisiert hat, schreibt auf seiner Webseite Zerononcense, dass es keine Hinweise auf die Existenz eines QuadrigaCX Cold-Wallet gibt. Er erklärte das so, dass die Krypto-Exchange die Gelder von einem Teil ihrer Kunden verwendet hat, um die Auszahlungen der anderen Kunden durchzuführen. Für ihn scheint es nicht so, als ob die Quadriga Wallets tatsächlich unzugänglich sind. Die Anzahl an Bitcoin, welche sich auf den Wallets der Exchanges befinden, sei deutlich geringer als die, welche die Ehefrau des Verstorbenen dem Gericht am 31.01.2019 vorgelegt hat.
Edwards erklärte
Keine der von den Kunden angegebene Auszahlungsadresse führt zu einem Wallet, das man als eine Art “Reserve-Wallet“ bezeichnen könnte. Es gab zwar mal Adressen auf denen hohe Summen aufbewahrt worden sind, aber selbst auf diesen sind die verschwundenen Krypto-Assets nicht mehr zu finden.
Abschließend führte er aus, dass QuadrigaCX die angeblich verschwundenen Gelder gar nicht hatte, sondern lediglich die Gelder der Kunden so hin und her schob, dass die Auszahlungen der Kunden bedient werden konnten. Wegen dieser fehlenden Liquidität sein auch vereinzelt Probleme bei der Abhebung von Kundengeldern aufgetreten.
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