Wer ist Satoshi Nakamoto?
Die Frage, wer hinter der Erfindung der Kryptowährung Bitcoin steckt, ist wohl eines der größten Rätsel unserer Zeit und wird womöglich niemals aufgelöst werden.
Ist er Japaner, Amerikaner oder doch ein anderer Landsmann? Ist er vielleicht gar kein “Er” sondern eine “Sie” oder gar ein Kollektiv von Personen? Auch die US-Amerikanischen Geheimdienste NSA und CIA werden immer wieder in den diversen Verschwörungstheorien mit der Erfindung der Kryptowährung in Verbindung gebracht. Seit der Veröffentlichung des Bitcoin Whitepapers im Oktober 2008 und besonders seit seiner letzten bekannten Nachricht an die “Außenwelt” im April 2011, ranken sich die verschiedensten Spekulationen und Mythen um die Identität dieses Pseudonyms.
“Ich werde mich jetzt anderen Dingen widmen. Es ist alles in guten Händen bei Gavin & Co.”
– Satoshi Nakamotos letzte bekannte Email.
Die “üblichen Verdächtigen”
Dieser Artikel soll euch den engsten Kreis der “üblichen Verdächtigen” näher bringen.
1.Nick Szabo
Er gilt als DER Top-Favorit auf die Rolle des Bitcoin-Erfinders. Zwar bestreitet er seit jeher Satoshi Nakamoto zu sein, jedoch gibt es einige Indizien die dem widersprechen. Zunächst verfügt Nick Szabo als begabter Computerwissenschaftler sicherlich über das nötige Know-How um der Schöpfer des Whitpapers sein zu können. 1996 veröffentlichte das Computer-Genie bereits seine Gedanken zu sogenannten “Smart Contracts” welche heute in vielen Blockchain-Systemen (allen voran bei Ethereum) eine wichtige Rolle spielen. Besonders verdächtig macht ihn jedoch ein bereits 1998 (also bereits zehn Jahre vor der Veröffentlichung des Konzeptpapiers zum “Bitcoin”) von ihm erdachtes Modell namens “Bit Gold”, welches in seinen Grundzügen dem Bitcoin überaus ähnlich ist. Szabo beschrieb ebenfalls eine digitale, auf Kryptographie basierende Währung , die dezentral verwaltet ist. Er wollte mit dieser Erfindung dazu beitragen, dass Überweisungen ohne Mittelsmann, also eine Bank, abgewickelt werden können, um Veruntreuungen von Geldern entgegenzuwirken.
Ein weiterer Faktor ist der, dass Nick Szabo im Gegensatz zu anderen Mitgliedern der “Cypherpunk”-Bewegung [Ein Kollektiv von Kryptographen und (Computer-) Aktivisten, welches sich bereits seit den 1980er Jahren in Email-Listen und Internetforen organisierte] selbst nie direkten Kontakt mit Satoshi Nakamoto hatte… vielleicht weil er nur schlecht mit sich selbst schreiben konnte?!? Andere (ebenfalls verdächtige) Cypherpunks wie Hal Finney oder Wei Dai standen während der Entwicklungsphase und nach Veröffentlichung des Whitepapers in regem Austausch mit Nakamoto.
Viele Leute kreiden Szabo darüber hinaus sein langes Schweigen zum Bitcoin als verdächtiges Verhalten an. Er äußerte sich lange Zeit überhaupt nicht zu einer Erfindung, die ziemlich offensichtlich auf eben seinem Modell, seinem Gedankengut, aufgebaut ist. Erst nach dem Verschwinden Nakamotos im Jahr 2011 begann Nick damit ausführlicher in seinen Schriften und Texten zu erwähnen.
Den letzten und für viele Menschen stichhaltigste Hinweis lieferte Szabo mit eben jenen Veröffentlichungen und Schriften. Eine Gruppe von Linguisten der Aston University verglichen über 40 von ihm verfasste akademische Texte mit dem Bitcoin Whitepaper im Hinblick auf linguistische Ähnlichkeiten. Die Forscher kamen zum Ergebnis, dass die Übereinstimmungen in den Schreibstilen zwischen Satoshi Nakamoto und Nick Szabo frappierend sind. Sie gehen davon aus, dass Szabo vermutlich große Teile des (oder gar das gesamte) Bitcoin Whitepapers verfasst hat.
2. Hal Finney
Bei Harold Thomas Finney II (kurz “Hal”) handelt es sich um einen Cypherpunk, Softwareentwickler, den ersten Empfänger einer Bitcoin Transaktion und den – neben Satoshi- einzigen bekannten und namentlich erwähnten Entwickler des Bitcoin. Viele Theorien behaupten es handle sich bei Finney und Nakamoto um ein und dieselbe Person. Er selbst bestritt dies bis zu seinem, durch die Krankheit ALS verursachten, Tod im Jahr 2014 jedoch energisch. Das Finney zum Zeitpunkt der Entwicklung des Bitcoin in der Nachbarschaft eines gewissen “Dorian Prentice Satoshi Nakamoto” lebte, ist für einige Menschen ein deutlicher Hinweis auf sein Alter Ego, für andere nur ein dummer Zufall.
Dass Hal Finney als Einzelperson Satoshi Nakamoto ist, beziehungsweise war, darf jedoch – meiner Meinung nach – energisch bestritten werden, seine Beiträge zum Bitcoin werden jedoch für immer sein Vermächtnis bleiben und sind ihm hoch anzurechnen.
3. Dorian Prentice Satoshi Nakamoto
Nachdem das US-Amerikanische Wochenblatt Newsweek den Japano- Amerikaner im Juni 2014 vermeintlich als den Erfinder des Bitcoin enttarnte, gilt dieser bis heute für einige (wenige) Menschen als das “Gesicht des Bitcoin”. Der Rentner und Aushilfslehrer Nakamoto, beteuerte jedoch stets, er habe überhaupt nichts mit Kryptowährungen am Hut und es müsse sich um eine Verwechslung handeln. Da er in der Folgezeit oft von Journalisten belagert wurde, leitete er schlussendlich sogar rechtliche Schritte gegen die Veröffentlichung der Newsweek ein. Dass er wirklich für das Whitepaper des Bitcoin verantwortlich ist, gilt mittlerweile als äußerst unwahrscheinlich.
4. Craig Steven Wright
Der Australier und heutige Antreiber des Altcoins Bitcoin-Cash gilt als alles andere als bescheiden und so verwunderte seine im Jahr 2016 aufgestellte Behauptung, er sei Satoshi Nakamoto, nur die Wenigsten. Für die Presse war diese Aussage dennoch ein gefundenes Fressen und Wright konnte auf sich aufmerksam machen. Da viele Leute Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit hatten, verlangten sie einen Beweis des Australiers, um seine Behauptung zu untermauern. Als Beweis führte Craig Wright dann schlussendlich einige alte Blogbeiträge von 2013 an, die sich später jedoch nachweislich als Fälschung herausstellten, da sie zurückdatiert wurden. Seitdem glauben nur noch die wenigsten an den Wahrheitsgehalt in seiner Behauptung, er sei Satoshi Nakamoto.
5. Amerikanischer Geheimdienst NSA und das MIT
Während der Recherche zum wahren Satoshi Nakamoto begegnet man auch immer wieder der (Verschwörungs-) Theorie, dass es sich dabei um ein Team aus Kryptographen des Geheimdienstes der National Security Agency (NSA) in Verbindung mit Experten der Universität des Massachussetts Institute of Technology (MIT) handelt. Bereits 1996 veröffentlichten diese ein Konzeptpapier über ein anonymes, auf Krpytographie basierendes digitales Geld (“How to make a Mint: The cryptography of anonymous Electronic Cash”).
Da die Bitcoin-Blockchain vollständig transparent ist vermuten viele dass die amerikanische Regierung so mehr Kontrolle und Einblick in die Finanzen ihrer Bürger erhalten wollte. Verdächtig erscheint dabei, dass eben knapp über ein Jahrzehnt nach der Veröffentlichung des NSA/MIT-Whitepapers der Bitcoin von einem Pseudonym erschaffen und an einen amerikanischen Programmierer (Gavin Andresen) weitergegeben wurde, der dann schlussendlich sogar mit dem Establishment zusammenarbeitete und Vorträge im CIA- Hauptquartier in Langley, VA hielt.
Fazit
Schlussendlich bleibt nur die Frage übrig, warum sich Satoshi Nakamoto nicht zu erkennen gibt, beziehungsweise gab. Warum wehrt er oder sie sich so gegen den Ruhm? Dafür könnte es vielfältige Gründe geben. Alleine seine enorme Menge an Bitcoin, im Wert mehrerer Milliarden US-Dollar könnten ihn zu einem Angriffsziel für Verbrecher machen. Eventuell interessiert er sich auch gar nicht für Geld oder Ruhm und wollte der Menschheit nur zu einer besseren Welt verhelfen. Auf jeden Fall hat die Erfindung des Bitcoin enormes Potenzial um die Welt zu verändern und wer uns diese Veränderung letztendlich bescherte, wird womöglich niemals aufgelöst werden.
Da Sicherheit das wichtigste ist, interessiert dich vielleicht auch „Wie sichere ich meine Kryptos“.
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