Der Bärenmarkt der vergangenen Wochen zehrt nach wie vor an den Gemütern der Anleger. Nachdem der Aktienmarkt einen seiner schlechtesten Starts in ein Börsenjahr aller Zeiten hatte, folgte der Kryptocrash. Während sich die Schwergewichte auf den Märkten einigermaßen halten konnten, verloren einige Aktien und Altcoins über 70 Prozent an Kurswert. Vergangene Handelswoche konnten die Aktienmärkte ein Comeback feiern. Die beste Woche seit November 2020 steht dem Dow Jones zu Buche. Ist dies nur eine Bullenfalle oder könnten nun auch Kryptos folgen?
Gründe für den Ausverkauf
Der Ausverkauf startete Anfang des Jahres, als Russland in die Ukraine einmarschierte. Das Voranschreiten des Krieges, sowie immer neue Eskalationsstufen belasteten den Markt. Unter anderem aufgrund des Krieges stiegen die Preise für Energie und Nahrungsmittel extrem an, was zu einer Inflationsrate von acht Prozent führte. Die hohe Inflation belastet die Kurse von Kryptowährungen und Aktien nach wie vor.
Vor allem sorgen sich Anleger jedoch über die Antwort der Zentralbanken auf die Inflation. Diese haben den hohen Preisen den Kampf angesagt, und wollen mit Zinssteigerungen antworten. Vor allem Tech-Werte und riskante Anlagen wie Kryptowährungen leiden unter dieser Entwicklung besonders.
Zudem sind Chinas Häfen, die mitunter größten und wichtigsten der Welt (Shanghai und Shenzhen) aufgrund der Null-Covid-Politik seit Wochen geschlossen. Die Folge sind zerstörte Lieferketten und darauffolgenden Lieferengpässe. Eine weitere Belastung für die Märkte.
Daten wie enttäuschende Zahlen der Konsumgüterhändler Walmart und Target unterstützten die allgemeine Entwicklung nach unten. Auch die Inflations- und Arbeitsmarktdaten in den USA waren enttäuschend.
Aus all diesen Entwicklungen folgend steht nun eine Rezession vor der Türe, wie Kryptowährungen darauf reagieren könnten, liest du hier.
Erholung der Aktien- Bullenfalle?
Nach wochenlang fallenden Kursen zeigte der Aktienmarkt die letzten Tage ein Lebenszeichen. Am Freitag stand nach Börsenschluss die beste Handelswoche seit November 2020 zu Buche. Dabei konnten sich vor allem zuvor besonders stark gefallene Werte erholen. Da in letzter Zeit Kryptowerte mit den Kursen von Tech-Aktien korrelierten, könnte nun geschlussfolgert werden, dass bald auch Kryptowährungen wieder steigen müssten. Die Erholung könnte jedoch auch eine „Bullenfalle“ oder „Bärenmarktrally“ sein. Eine kurze Erholung, inmitten eines allgemeinen Verkaufszyklus. Eine anschließende Kurskorrektur nach unten ist dann wieder möglich.
Bärenmarkt
Wann endet der Bärenmarkt?
Derzeit befindet sich der Markt nach wie vor im Bärenmodus. Vor allem auf breiter Front ist dieser erst im Kommen. Zwar sehen viele Anleger seit Monaten rote Zahlen, da vor allem Kryptos und Technologie verkauft wurde, die Korrektur der BlueChips begann jedoch erst vor wenigen Wochen. Indizes wie der S&P500 oder der Dow Jones sind qua Definition noch gar nicht in einem Bärenmarkt. Bei Kryptos sieht dies anders aus.
Jedoch dürfte auch der Krypto-Winter erst enden, wenn sich der Aktienmarkt, vor allem der Tech-Index Nasdaq, erholt haben.
Dies dürfte jedoch erst der Fall sein, wenn die Inflation im Griff ist und keine weiteren Zinsschritte zu erwarten sind. Die Voraussetzung für eine Erholung ist jedoch, dass zu diesem Zeitpunkt keine Rezession eingetreten ist. Dies könnte die Märkte erneut belasten.
Gibt es Hoffnung?
Auch wenn derzeit dunkle Wolken über den Märkten schweben, es ist Licht am Ende des Horizonts zu erkennen. Zum einen sind große Teile der Risiken bereits im Markt eingepreist. So sind die Zinsschritte schon länger bekannt. Auch mit einer Rezession wird an den Märkten bereits gerechnet. Zudem wurden viele Aktien zu stark verkauft. So notierte die Coinbase-Aktie nach einem gewaltigen Ausverkauf bereits nahe am Cashbestand des Unternehmens. Der Markt erkannte dies jedoch und kaufte die Aktie wieder zu. Irrationaltitäten wie diese könnten auf ein baldiges Ende des Bärenmarktes hoffen lassen.
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