Welcher ETF macht dich reicher – Gold oder Bitcoin?

Gold-ETFs stehen für Ruhe und Stabilität. Bitcoin-ETFs schießen nach oben, wenn’s läuft. Die Frage ist: Welcher passt besser zu deinen Zielen?

Lisa Weber

Lisa Weber

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Categories: GoldBitcoin ETF

Beide machen es leicht, schwer zu lagernde Assets zu besitzen. Gold-ETFs verpacken einen jahrhundertealten Wertspeicher, Bitcoin-ETFs ein schnelles, digitales Asset. Aber: Sie lösen unterschiedliche Probleme, verhalten sich komplett anders und passen zu verschiedenen Anlegertypen.

Gold-ETFs vs. Bitcoin-ETFs – welches Problem lösen sie?

Beide nehmen dir das Verwahrungsproblem ab. Du bekommst den Kurs ins Depot, kannst einfach handeln und hast alles auf deinem gewohnten Broker-Auszug.
Klingt bequem, hat aber Kosten, Tracking-Abweichungen und gewisse Fonds-Risiken, die man kennen sollte, bevor man kauft.

Wie funktioniert ein Gold-ETF?

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XAU/USD Tageschart - TradingView

Ein Gold-ETF folgt dem Spotpreis, indem er physisches Gold bei einem Verwahrer hält. Du besitzt aber keine Barren, sondern Fondsanteile. Die Gebühren liegen meist bei 0,25–0,40 % pro Jahr. Klingt wenig, läuft aber jeden Tag mit. Plus: Handelsgebühren, Spreads, Plattformkosten. Bei langem Halten summiert sich das.
Liquidität an großen Börsen ist top, trotzdem spielt das Timing eine Rolle. Verkaufst du in einer Schwächephase, sicherst du schlechte Preise. Wird ein Fonds mal aufgelöst, kann das zu einem Verkauf zum falschen Zeitpunkt führen. Tracking-Fehler sind meist klein, können aber die Rendite leicht schmälern.

Risiken bei Gold-ETFs

Es gibt Gegenparteien- und Struktur-Risiken, die physisches Gold nicht hat. Das Metall liegt bei Verwahrern und oft Unterverwahrern – hier musst du darauf vertrauen, dass alles reibungslos läuft. Goldbarren einlösen? Für Privatanleger praktisch unmöglich. Bei großen Fonds brauchst du riesige Stückzahlen, um überhaupt physisch tauschen zu können. Für die meisten heißt das: Nur Verkauf gegen Cash.

Warum kaufen Leute Gold-ETFs?

Oft als Absicherung gegen Inflation, Währungskrisen oder schwache Aktienmärkte. Einfach zu halten und ins Portfolio einzubauen. Der Preis dafür: laufende Gebühren, Tracking-Abweichungen und die kleinen, aber realen Fondsrisiken.

Wie funktioniert ein Bitcoin-ETF?

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BTC/USD Tageschart - TradingView

Ein Bitcoin-ETF hält oder spiegelt Bitcoin, verpackt in ein Wertpapier für den Broker. Du musst dich nicht mit Wallets, Seed-Phrasen oder Blockchain-Tools herumschlagen. Die Gebühren liegen höher als bei Gold-ETFs, meist 0,75–1,25 %, da Krypto-Verwahrung und -Handel aufwendiger sind. Gehandelt wird während der Börsenzeiten wie jede Aktie.

Was treibt einen Bitcoin-ETF an?

Der Motor ist der Bitcoin-Kurs selbst – und der kann in beide Richtungen heftig schwanken. Stimmung, Liquidität, Politik – schon kleine News können große Moves auslösen. Läuft Kapital rein, geht’s schnell hoch. Bei Risikoaversion knallt’s runter. Fondsprobleme wie Prämien/Rabatte in schnellen Märkten oder kleine Tracking-Lücken können dazukommen.

Risiken bei Bitcoin-ETFs

Erwarte deutlich mehr Volatilität und stärkere Rücksetzer als bei fast allen klassischen Assets. Regulatorische Änderungen können Einfluss auf Betrieb, Index oder Zugänglichkeit haben. Wenn Market Maker in Stressphasen aussteigen, weiten sich Spreads und Ausführung wird zäh. Technisches Krypto-Wissen brauchst du zwar nicht – das Asset selbst bleibt aber extrem schwankungsanfällig.

Gebühren, Tracking-Fehler & versteckte Kosten

Gold-ETF-Gebühren wirken klein, summieren sich aber. Bitcoin-ETF-Gebühren sind höher und fressen schneller Rendite. Dazu kommen Handelskosten, Verwahrungsgebühren mancher Broker und Spreads. Tracking-Fehler bauen sich über die Jahre auf. In schnellen Märkten können Kurse kurz vom Nettoinventarwert abweichen.

Liquidität & Zugänglichkeit

Beide ETF-Typen werden an großen Börsen gehandelt und sind in den größten Fonds sehr liquide. Aber: Nicht jeder Fonds ist gleich gut handelbar – wähle möglichst die liquidesten Ticker. Gold-ETF-Anteile kannst du praktisch nicht in physisches Gold tauschen, Bitcoin-ETF-Anteile nicht in echte Coins. Wenn du mal selbst Bitcoin halten willst, ist der ETF also nicht der Weg.

Volatilität & Rücksetzer

Gold bewegt sich oft ruhig und seitwärts. Bitcoin kann in einer Woche zweistellig steigen oder fallen. Für Trader und Wachstumsfans ist das spannend, für risikoaverse Anleger eher nicht. Überleg dir vorher, zu welchem Lager du gehörst.

Steuern & Reporting

Verkäufe beider ETFs lösen Kapitalertragssteuern aus – genaue Sätze hängen von deinem Land ab. Bitcoin-ETFs können wegen der starken Schwankungen häufiger zu Gewinnen oder Verlusten führen. Prüfe deine lokalen Regeln und die Steuerklasse deines Kontos.

Korrelation & Rolle im Portfolio

Gold verhält sich oft wie eine Krisenabsicherung oder ein realer Asset-Diversifikator. Es kann helfen, wenn die Inflation hoch ist oder wenn Aktien stolpern. Bitcoin verhält sich eher wie ein hoch beta-Wachstumsvermögenswert, der mit Liquiditätszyklen und Risikobereitschaft verbunden ist. In einem diversifizierten Portfolio ist Gold normalerweise ein Stabilisator, während Bitcoin ein Renditeverstärker ist. Diese Einordnung hilft Ihnen, die Größe und die Neuausgleichsregeln zu entscheiden.

Wer sollte was wann wählen?

  • Gold-ETF: Für Vermögenserhalt, Inflationsschutz, wenig Aufwand. Gebühren und Struktur akzeptieren.
  • Bitcoin-ETF: Für hohe Gewinnchancen und Bereitschaft, große Schwankungen, News-Risiken und höhere Gebühren auszuhalten. Position klein halten und Volatilität einplanen.

Gold-ETF oder Bitcoin-ETF?

Gold-ETFs bieten eine langsame, stetige Absicherung mit klaren Kosten und überschaubaren Risiken. Bitcoin-ETFs bieten ein schnelles Asset mit hohen Gebühren und echter Volatilität, die große Gewinne bringen – oder ungeduldige Anleger abstrafen kann. Wähle das Instrument, das zu deinem Ziel passt, richte die Größe nach deiner Risikotoleranz und plane deinen Rebalancing-Ansatz, bevor du kaufst.

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Lisa Weber
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Lisa Weber

Lisa Weber ist eine erfahrene Finanzjournalistin mit einem Fokus auf digitale Währungen und Blockchain-Technologien. Sie hat einen Hintergrund in Wirtschaftswissenschaften und mehr als fünf Jahre Erfahrung in der Berichterstattung über die Finanzmärkte.

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