Strategy steckt weitere 980 Mio. Dollar in Bitcoin

Strategy kaufte in nur einer Woche Bitcoin für weitere 980 Mio. Dollar und erhöhte seine Bestände damit auf über 671.000 BTC.

Gustav Reinhardt

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Strategy, ehemals MicroStrategy, hat weitere 10.645 Bitcoin für ungefähr 980,3 Millionen Dollar erworben und dabei einen Durchschnittspreis von 92.098 Dollar pro BTC bezahlt. Der Kauf fand zwischen dem 8. und 14. Dezember statt, wie in einer neuen SEC 8-K Einreichung offengelegt wurde.

Dies markiert die zweite Woche in Folge, in der Strategy mehr als 10.000 BTC zu seiner Schatzkammer hinzugefügt hat. Mit diesem jüngsten Kauf hält das Unternehmen nun erstaunliche 671.268 Bitcoin und ist damit mit Abstand der größte Unternehmensinhaber von BTC weltweit.

Eine 60 Milliarden Dollar Bitcoin-Schatzwette

Zu den aktuellen Preisen ist Strategys Bitcoin-Vermögen fast 60 Milliarden Dollar wert. Das Unternehmen hat insgesamt rund 50,3 Milliarden Dollar ausgegeben, einschließlich Gebühren und Ausgaben, bei einem durchschnittlichen Erwerbspreis von 74.972 Dollar pro Bitcoin. Das bedeutet, dass Strategy etwa 9,7 Milliarden Dollar an nicht realisierten Gewinnen hat.

Um das Ausmaß ins rechte Licht zu rücken: Strategy kontrolliert nun mehr als 3 Prozent des festen Angebots von 21 Millionen Bitcoin. Kein anderes börsennotiertes Unternehmen kommt auch nur annähernd an dieses Maß an Exposition heran, und es untermauert Saylors langjährige These, dass Bitcoin im Zentrum der Unternehmensfinanzstrategie stehen sollte.

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Wie die Strategie den letzten Kauf finanzierte

Die neuesten Übernahmen wurden vollständig durch Aktivitäten auf den Kapitalmärkten finanziert und nicht durch den operativen Cashflow. Die Strategie beschaffte Mittel durch Verkäufe ihrer Class A-Stammaktien MSTR am Markt und durch mehrere unbefristete Vorzugsaktienangebote.

Allein in der vergangenen Woche verkaufte das Unternehmen fast 4,8 Millionen MSTR-Aktien für 888,2 Millionen Dollar. Es beschaffte auch zusätzliches Kapital durch seine STRK-, STRF- und STRD-Vorzugsaktienprogramme. Selbst nach diesen Verkäufen hat die Strategie immer noch zig Milliarden Dollar zur Verfügung, die über ihre Eigenkapital- und Vorzugsaktienemissionsprogramme verfügbar sind.

Diese Angebote stehen neben dem erweiterten 42/42-Plan des Unternehmens, der darauf abzielt, bis 2027 84 Milliarden Dollar durch Eigenkapital- und Wandelinstrumente zu beschaffen, um weitere Bitcoin-Käufe zu finanzieren. Der ursprüngliche 21/21-Plan wurde verdoppelt, nachdem die Strategie ihre anfängliche Eigenkapazität ausgeschöpft hatte.

Verständnis des Vorzugsaktien-Arsenals der Strategie

Das Vorzugsaktien-Portfolio der Strategie ist darauf ausgelegt, unterschiedliche Risikobereitschaften anzusprechen. STRD ist nicht wandelbar, hat eine nicht kumulative Dividende von 10 Prozent und bietet das höchste Risiko-Rendite-Profil. STRK ist wandelbar, trägt eine nicht kumulative Dividende von 8 Prozent und ermöglicht Eigenkapitalgewinne. STRF ist nicht wandelbar mit einer kumulativen Dividende von 10 Prozent und stellt die konservativste Option dar. STRC hingegen ist eine variabel verzinste kumulative Vorzugsaktie, die durch anpassbare monatliche Dividenden nahe am Nennwert bleiben soll.

Diese gestaffelte Kapitalstruktur gibt der Strategie die Flexibilität, weiterhin Bitcoin zu kaufen, ohne sich ausschließlich auf Schulden zu verlassen.

Saylors Signale und die „Orangen Punkte“

 

Michael Saylor deutete erneut den Erwerb vor der offiziellen Meldung an. Am Wochenende aktualisierte er den Bitcoin-Tracker von Strategy mit dem Satz „Zurück zu mehr orangefarbenen Punkten“, ein Hinweis, den langjährige Follower als Signal für neue BTC-Käufe erkennen.

Nur eine Woche zuvor hatte Strategy 10.624 Bitcoin zu einem Durchschnittspreis von 90.615 USD gekauft und damit die größte Ansammlung seit Juli verzeichnet. Der jüngste Kauf übertrifft diese Zahl geringfügig und verstärkt das aggressive Tempo.

Wachsende Indexprüfung und die MSCI-Debatte

Während Strategy weiterhin Bitcoin anhäuft, nimmt die Prüfung durch Indexanbieter zu. Während der Woche forderte das Unternehmen MSCI offiziell auf, einen Vorschlag aufzugeben, der Unternehmen ausschließen würde, deren digitale Vermögenswerte mehr als 50 Prozent der Gesamtvermögenswerte ausmachen, von wichtigen Aktienindizes.

In einem detaillierten Brief an das MSCI Equity Index Committee warnte Strategy, dass eine solche Regel dazu führen würde, dass Bitcoin-Treasury-Unternehmen wiederholt in Indizes aufgenommen und daraus entfernt würden, da die Preise schwanken, was sowohl für Investoren als auch für Indexanbieter Instabilität schafft.

MSCI argumentiert, dass Unternehmen mit digitalen Vermögenswerten eher Anlagevehikeln als operativen Unternehmen ähneln. Kritiker entgegnen, dass diese Sichtweise legitime Geschäftstätigkeiten ignoriert und auf einem willkürlichen Schwellenwert basiert, der mit der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen in Unternehmensbilanzen zunehmend veraltet sein könnte.

Eine endgültige Entscheidung von MSCI wird bis zum 15. Januar erwartet, vor der Index-Neugewichtung im Februar.

Nasdaq 100-Beibehaltung bietet vorübergehende Erleichterung

Trotz der Debatte gelang es Strategy, seinen Platz im Nasdaq 100 nach der jährlichen Neugewichtung des Index zu behalten. Diese Entscheidung bietet kurzfristige Stabilität für institutionelle Investoren, die den Index verfolgen, auch wenn langfristige Fragen ungelöst bleiben.

Die breitere Bitcoin-Treasury-Landschaft

Laut Bitcoin Treasuries-Daten halten mittlerweile 192 börsennotierte Unternehmen Bitcoin. Neben Strategy gehören dazu große Namen wie MARA, Metaplanet, Riot Platforms, Coinbase, Hut 8 und CleanSpark. Viele dieser Unternehmen haben jedoch seit dem Sommer starke Kursrückgänge erlebt, wobei sich die Marktkapitalisierungs- zu Nettovermögenswert-Verhältnisse im gesamten Sektor verengt haben.

Auch Strategy ist nicht immun. Sein mNAV liegt bei etwa 0,85, was die Skepsis der Investoren gegenüber bitcoinlastigen Bilanzen in einem volatilen Marktumfeld widerspiegelt.

Marktreaktion und was es für die Zukunft bedeutet

Die Aktien von Strategy schlossen am Freitag um 3,7 Prozent niedriger bei 176,45 USD und liegen im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 41 Prozent im Minus. Bitcoin hingegen ist im Jahr 2025 bisher nur um 3,8 Prozent gefallen.

Was das wirklich bedeutet, ist einfach. Das Schicksal von Strategy ist jetzt fast vollständig mit dem langfristigen Verlauf von Bitcoin verbunden. Saylor setzt darauf, dass Größe, Überzeugung und Zugang zu Kapital letztendlich kurzfristige Volatilität und regulatorische Reibungen überwiegen werden.

Ob die Märkte diese Überzeugung weiterhin belohnen, bleibt die eigentliche Frage, die in das Jahr 2026 führt.

Gustav Reinhardt
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Gustav Reinhardt

Gustav Reinhardt ist ein erfahrener Journalist mit über 10 Jahren Erfahrung im Bereich Finanzjournalismus. Gustav verfügt über ein tiefes Verständnis von Blockchain Technologie, digitalen Vermögenswerten und den globalen wirtschaftlichen Auswirkungen von Krypto Trends. Abseits seines Berufslebens genießt Gustav es, Berlins lebendige Kulturszene zu erkunden, und ist ein begeisterter Schachspieler.

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