Bitcoin Cash verzeichnete nach der gestrigen Halbierung einen dramatischen Rückgang der Hashrate, wodurch die Netzwerksicherheit auf ein Allzeittief gesunken ist. Sogar der Minenpool, der von Roger Ver, einem der Hauptvertreter hinter des Coins, betrieben wird, stoppte das Minen von BCH fast vollständig.
Halbierung katastrophal für die Sicherheit von BCH
Bitcoin Cash, einer der populärsten Forks von Bitcoin, durchlief gestern seine erste Halbierung. Dadurch sank die durchschnittlich alle 10 Minuten verrichtete Blockbelohnung von 12,5 auf 6,25 BCH (umgerechnet etwa 3.200 $ bis 1.600 $). Einige erwarteten, dass der Preis des Coins stark auf das Ereignis reagieren würde. Die Preise stiegen vor der Halbierung dann tatsächlich an und erhöhten sich seit dem 5. April um über 17 %.
Die Miner im Netzwerk reagierten jedoch sehr unterschiedlich. Fast unmittelbar, nachdem das Netzwerk Block 630.000 erzeugt hatte, gab es eine Lücke von 109 Minuten zwischen den Blöcken. Das ist das Zehnfache der im Normalfall 10-minütigen Blockzeit. Infolgedessen gingen Transaktionen im Netzwerk während dieser Zeit nicht durch.
Die Daten zeigen, dass dies eine direkte Folge des Rückgangs der Hashrate des Netzwerks war, eine Folge des geringeren Dollarverdienstes für das Mining. Den Daten von CoinWarz zufolge, fiel die Hashrate im Bitcoin-Cash-Netzwerk von vier Exahashes pro Sekunde am 8. April auf unter einen Exahash am folgenden Tag. Ein erschreckender Rückgang.
Selbst Roger Ver stoppte das Mining
Mehrere Quellen deuten darauf hin, dass die Hashrate von BCH weiter gesunken sein könnte, wenn nicht einige Miningpool mit Verlust gearbeitet hätten, um das Netzwerk am Laufen zu halten. Es wird spekuliert, dass BTC.com, der größte Miningpool im Bitcoin Cash Netzwerk des Hardware-Herstellers Bitmain, für den Großteil der Hashrate verantwortlich ist.
Heute Morgen haben Daten von Blockchair gezeigt, dass BTC.com 20 von 36 Blöcken, die seit der Halbierung produziert wurden, oder 56 % der Blöcke, abgebaut hatte. Dies setzt das Netzwerk der Gefahr eines 51 % Angriffes aus, sollte der Pool mit einem anderen Betreiber zusammenarbeiten.
Auch bei anderen großen Miningpools kam es zu drastischen Hashratenreduzierungen, die mit der neuen Dominanz von BTC.com korrelieren. Die Miningpools AntPool und Poolin verzeichneten einen Rückgang der Hashrate um 65 % bzw. 44 %. Die Daten zeigen auch, dass Bitcoin.com, einer der prominentesten Miningpools im Netzwerk, ebenfalls mit erheblichen Verlusten arbeitete.
Der Pool, der von der Bitcoin Cash Börse und der entsprechenden Bildungswebsite betrieben wird, hat in den letzten 24 Stunden einen Rückgang der Hashrate um über 92 % erlebt. Es scheint, dass es selbst seinem CEO Roger Ver, dem ehemaligen Bitcoin-Evangelisten, der zum Förderer von Bitcoin Cash wurde, schwerfällt, den Miningbetrieb nach einer solch drastischen Reduzierung der Belohnung am Laufen zu halten.
Es bleibt abzuwarten, ob die enormen Verluste bei der Hashrate anhalten werden oder, ob das Netzwerk in den kommenden Wochen eine Art Stabilisierung erleben wird. Es versteht sich von selbst, dass die Ungewissheit erhebliche Risiken für die Besitzer des BCH mitsichbringt.
Quelle: Cryptobriefling
