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Nach Insolvenz: Nuri (Bitwala) wird endgültig aufgelöst

Nach der Insolvenz im August muss Nuri (Bitwala) nun seine Pforten im Dezember dicht machen. Dies verkündete die Geschäftsführerin.

Steffen Rathmann

Steffen Rathmann

October 19, 2022 4:30 PM

Nach Insolvenz: Nuri (Bitwala) wird endgultig aufgelost

Das Unternehmen Nuri (ehemals Bitwala) hatte in der Vergangenheit große Ziele. Die Krypto-Bank, bei der es möglich war, über das Bankkonto direkt Kryptowährungen zu kaufen, muss nach der Insolvenz im August nun endgültig dicht machen. Das gab die Nuri-Geschäftsführerin Kristina Walcker-Mayer bekannt. Was sind die Gründe für die Auflösung von Nuri?

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der kommenden Auflösung von Nuri (Bitwala) und rekapitulieren, wie es beim ehemals so ambitionierten Unternehmen so weit kommen konnte.

Bei Nuri, welches vormals Bitwala hieß, handelt es sich um eine Krypto-Bank, die im Jahr 2015 gegründet wurde und ihren Sitz in der deutschen Hauptstadt Berlin hat. Das Fintech-Startup wollte dabei eine Alternative zu etablierten Geldtransfer-Services wie Western Union, Moneygram etc. bieten. Dabei konzentrierte sich die Neobank auf den Handel mit Kryptowährungen.

Mit Nuri ist es möglich, direkt vom Bankkonto aus Kryptowährungen zu erwerben und zu handeln. Es war dabei das erste deutsche Bankkonto, welches den Handel mit Bitcoin und Co. ermöglichte. Hinter dem Bankkonto von Nuri steht die solarisBank, die Bankkonten für mehrere Fintechs im deutschsprachigen Raum bereitstellt.

Die Umbenennung von Bitwala auf Nuri fand im Jahr 2021 statt. Zuletzt hatte das Unternehmen über 200 Mitarbeiter und war vor allem im deutschsprachigen Raum unter Krypto-Anlegern sehr beliebt. Allerdings bot Nuri seine Services in der gesamten Europäischen Union an. 

Warum musste Nuri Insolvenz anmelden?

Am 09. August 2022 hat das Unternehmen Nuri Insolvenz angemeldet. Dabei erklärte Nuri, dass die schwierige Lage an den Finanzmärkten als Folge der Corona-Pandemie im Zusammenhang mit den Verlusten am Kryptomarkt dazu geführt hätten, dass das Unternehmen in eine schwierige finanzielle Lage geriet. Die Anmeldung einer Insolvenz sei notwendig gewesen, um den Weitervertrieb der App und die Erfüllung von Verbindlichkeiten sicherzustellen. 

Der entscheidende Auslöser für die Insolvenz war dabei aber die Pleite des Krypto-Lending-Anbieters Celsius. Die Kunden von Nuri konnten dabei über die App den Dienst Celsius nutzen. In diesem Artikel haben wir damals direkt am Tag der Verkündung über die Insolvenz berichtet. 

Die Zusammenarbeit von Nuri mit dem Celsius wurde in der Krypto-Welt sehr lange bereits extrem kritisch gesehen. Über Nuri oder damals noch Bitwala konnten die Kunden beim Celsius Netzwerk Kredite mit Kryptowährungen aufnehmen, auf die sie Zinsen bezahlen müssen. Doch dabei haben die Anleger das vollständige Risiko bei einer Insolvenz von Celsius aufgenommen. Diese Praxis hatte viele Ähnlichkeiten mit der Wirecard Insolvenz. In diesem Artikel haben wir in Zusammenhang mit dem Wirecard Skandal bereits Nuri für die Zusammenarbeit kritisiert.

Was waren die Folgen der Insolvenz? 

In seinem Statement kündigte Nuri damals an, dass die Einlagen seiner Nutzer sicher seien. Durch die Zusammenarbeit mit der solarisBank sind diese auch gesetzlich geschützt. Denn die solarisbank AG ist Teil des Einlagensicherungsfonds, der Einlagen bis zu 100.000 Euro gesetzlich schützt. 

Dennoch wurden die Einlagen von zahlreichen Anlegern nach der Insolvenz von Celsius bei Nuri eingefroren. Nuri galt als Vermittler für Kunden, die am Earning-Programm von Celsius teilgenommen haben. Mit der Pleite von Celsius hat Nuri im Nachgang zahlreiche Konten eingefroren. 

Die wichtigsten Informationen über die Pleite von Celsius findest du in diesem Artikel auf Cryptoticker.

Was passiert jetzt mit Nuri?

Ein Anmelden der Insolvenz bedeutet nicht direkt, dass ein Unternehmen schließen muss. Es beginnt erst der Prozess der Insolvenzverwaltung. Eine Möglichkeit, dass das Unternehmen noch länger überleben könnte, war die Übernahme von Nuri durch externe Investoren. Doch in den letzten Monaten konnte sich Nuri nicht mit potenziellen Unternehmen über eine Übernahme einigen. 

Nun hat die Geschäftsführerin Kristina Walcker-Mayer verkündet, dass Nuri nun zum 18. Dezember 2022 seinen Geschäftsbetrieb einstellen werde. Damit müssen auch mehr als 100 Mitarbeiter beim Unternehmen gekündigt werden. In den letzten Monaten kam es aufgrund des schwachen Kryptomarktes schon zu Stellenkürzungen beim Fintech.

Ein Weiterbetrieb von Nuri wäre dabei nur möglich gewesen, wenn eine externe Partei 10 Millionen Euro investiert hätte. Doch dieses Investment wäre für die Investoren auch mit einem erheblichen Risiko verbunden gewesen. 

Was bedeutet die Schließung von Nuri für seine Nutzer?

In den Wochen nach der Insolvenz herrschte bei vielen Nutzern von Nuri eine gewisse Ungewissheit, was mit ihren Anlagen auf der Plattform passieren könnte. Doch bis zur Schließung im Dezember sollen die Kunden ihre Einlagen bis dahin abheben können.

Die Einlagen in Euro sind aufgrund der Zusammenarbeit mit der solarisBank sowieso bis zu einem Betrag von 100.000 Euro gesetzlich abgesichert. Doch auch die Kryptowährungen können bis zum Ende der Plattform von den Nutzern abgehoben werden.

Dabei waren die Kryptowährungen nie im Besitz von Nuri, sondern alleine im Besitz der Nutzer. Die Wallets bei Nuri sind dabei Self-Custody-Wallets. Die Pleite von Nuri betritt so nicht die Einlagen der Kunden, sondern nur das Unternehmen selbst. Allerdings müssen die Kunden, die ihre Kryptowährungen über Celsius verzinst hatten, gegenüber diesem Unternehmen ihre Ansprüche geltend machen.

Was können Kunden von Nuri jetzt tun?

Zuerst einmal ist es den Kunden wie angesprochen in den nächsten Wochen möglich, ihre Einlagen bei Nuri in Ruhe abzuheben. Doch es gibt auch eine relativ einfache Alternative zum Wechsel für die Nuri-Kunden.

Es gibt eine Vereinbarung mit der Neobank Vivid Money, die ebenfalls in Berlin ansässig ist. Die Nuri-Kunden können bei der Krypto- und Banking-App direkt einen neuen Account beantragen und in der Folge ihre Assets von Nuri auf die neue Plattform übertragen. 

Was sind die möglichen Auswirkungen der Schließung des Fintech Unternehmens?

Bitwala und später Nuri galt als extrem ambitioniertes Fintech-Unternehmen aus Deutschland. Die Idee, über ein Bankkonto direkt Kryptowährungen erwerben und handeln zu können, war ein enthusiastisches Geschäftsmodell, welches viel Anklang fand und Nuri (Bitwala) in den letzten Jahren sehr erfolgreich werden ließ. Dafür sorgten vor allem die Krypto-Bullenmärkte im Jahr 2017 und 2021.

Das Scheitern des Projektes ist ein herber Schlag, nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern auch für den Technologie-Standort Deutschland. Jedes erfolgreiche Unternehmen im Krypto-Bereich macht Deutschland für Anleger und Investoren interessanter und hilft bei der Akzeptanz der Zukunftstechnologie Blockchain.

Weiterhin sendet die Schließung wohl ein negatives Signal in den gesamten Fintech-Bereich. Dieser hat mit kämpfenden Finanzmärkten und dem Bärenmarkt bei Kryptowährungen im Moment stark zu kämpfen. Doch hier stellt Nuri in der Hinsicht eine Besonderheit dar, da es mit der Zusammenarbeit mit Celsius in der Vergangenheit eine fatale Entscheidung getroffen hat. 

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Steffen Rathmann
Artikel Von

Steffen Rathmann

Steffen ist approbierter Arzt mit Abschluss in der Humanmedizin an der Universität Rostock. Neben seines Studiums investierte er regelmäßig in den Krypto-Markt und eignete sich intensives Wissen über Technologien und Marktentwicklung an. Steffen verfasst regelmäßige Artikel für Cryptoticker über die aktuellen Entwicklungen am Markt.

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