Krypto kriegt ’ne Entschuldigung: Die SEC ändert endlich ihren Kurs

SEC-Kommissarin Hester Peirce, oft als „Crypto Mom“ bezeichnet, schlug beim Coin Center Dinner in dieser Woche einen seltenen versöhnlichen Ton an. In einer offenen Rede entschuldigte sie sich für die historisch harte Haltung der Behörde gegenüber digitalen Vermögenswerten und gab zu, dass es ihr nicht gelungen sei, ihre Kollegen früher zu einem offeneren Ansatz zu bewegen. Peirce forderte die Krypto-Community auf, diesen Moment wachsender regulatorischer Klarheit zu nutzen, um Innovationen zu schaffen, die echten Mehrwert bieten, was viele als Wendepunkt in der Beziehung der SEC zur Branche sehen.

Ein Wendepunkt für die Krypto-Regulierung

Beim Coin Center Dinner am Donnerstag erkannte SEC-Kommissarin Hester Peirce – weithin bekannt als „Crypto Mom“ – die vergangenen Fehltritte der Behörde in ihrem Ansatz zur Kryptowährung an. Sie bedauerte, dass die SEC während eines Großteils ihrer Amtszeit eher zu Kritik und Durchsetzung als zu Unterstützung geneigt hatte. Peirce sagte dem Publikum, sie hoffe, dass diese neue Phase, die durch regulatorische Klarheit gekennzeichnet sei, Innovatoren dazu befähigen würde, Werkzeuge zu entwickeln, die Sicherheit, Schutz und Wohlstand fördern.

Von Regulierung durch Durchsetzung zu Offenheit

Der Wandel erfolgt nach Jahren der Reibung zwischen der Kryptoindustrie und der SEC. Unter dem ehemaligen Vorsitzenden Gary Gensler verfolgte die Behörde eine strikte Auslegung, indem sie oft die meisten Kryptowährungen als Wertpapiere einstufte und stark auf Durchsetzungsmaßnahmen setzte. Peirce widersetzte sich konsequent diesem Modell der „Regulierung durch Durchsetzung“. Jetzt, mit der Ernennung von Paul Atkins zum SEC-Vorsitzenden, hat die Kommission umgeschwenkt. Im vergangenen Jahr wurde eine von Peirce geleitete Krypto-Taskforce ins Leben gerufen, mehrere Fälle gegen Kryptounternehmen wurden fallen gelassen und „Project Crypto“ wurde eingeführt, um die Regeln für digitale Vermögenswerte zu modernisieren.

Fokus auf NFTs

Ein Hauptaugenmerk lag auf nicht-fungiblen Token. Frühere Verwaltungen brachten Untersuchungen und Durchsetzungsmaßnahmen gegen NFT-Sammlungen, was Unsicherheit für Schöpfer und Plattformen schuf. In ihrer Rede lockerte Peirce die Stimmung, indem sie eine satirische NFT-Sammlung namens „the Dog’s Breakfast“ vorschlug. Diese würde Karikaturen von Personen in der Kryptogemeinschaft – sowohl Kritiker als auch Befürworter – umfassen. Darunter war „CryptoMom“ mit einem „leicht verwirrten Ausdruck“ und „Lost-in-Law“, ein Anwalt in Turnschuhen, der immer noch ein ungelesenes Wertpapiergesetzbuch umklammert hält.

Über die SEC hinausblicken

Peirce deutete auch auf ihre persönliche Zukunft hin und sagte, sie plane, nach ihrem Ausscheiden aus der SEC mit der Imkerei zu beginnen. Die Bemerkung war sowohl humorvoll als auch symbolisch und stellte den Stachel der Bienen dem schärferen Biss ihrer Online-Kritiker gegenüber. „Honig ist köstlich und nahrhaft“, sagte sie, „und Bienen stechen mit weniger Freude als die meisten meiner Twitter-Kommentatoren.“

Was bedeutet das für die Branche?

Peirces Entschuldigung und ihre Aufrufe zu „schnellem Fortschritt“ deuten darauf hin, dass die SEC bereit ist, ihre Beziehung zum Kryptosektor neu zu gestalten. Die Kombination aus regulatorischer Klarheit, eingestellten Durchsetzungsfällen und Modernisierungsbemühungen könnte die Tür für bedeutende Innovationen im Bereich digitaler Vermögenswerte öffnen. Ob die Branche diese Gelegenheit vollständig nutzt, bleibt abzuwarten, aber vorerst verschiebt sich der Ton der Regulierungsbehörden von Konfrontation zu Zusammenarbeit.