IOTA ist eines der aktuell bekanntesten Projekte im Kryptobereich. Gestartet ist es im Jahr 2015 als Sergey Ivancheglo alias Come-from-Beyond (CFB) seine Ausführung der Idee des Directed-Acyclic-Graph (DAG) auf Bitcointalk postete. Wenig später kam es zum ICO, bei dem rund 600.000 $ eingenommen werden konnten. Die Entwicklung selbst ging eher träge und langsam voran. Obwohl es immer wieder Ankündigungen gab, schaffte es das Projekt bis heute nicht, wirklich dezentral zu laufen.
Beim Hype Ende 2017 – IOTA war erst seit wenigen Monate auf offiziellen Kryptobörsen handelbar – stieg der Preis des Tokens trotzdem extrem stark und erreichte am 19. Dezember 2017 ein Allzeithoch von rund 5,25 $. Damals war das Projekt auf dem 7. Platz der Rangliste der größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung. Wie gewonnen so zerronnen, ging es IOTA nicht anders als den meisten Altcoins. Nach der Blase verlor der Kurs bis zu seinem Tief im März 2020 rund 98,5 % zum Allzeithoch. Mittlerweile wird die Kryptowährung bei rund 0,35 $ gehandelt und befindet sich auf Rang 31.
Fundamentale Entwicklungen
In den letzten 3 Jahren gab es immer wieder große vielversprechende Ankündigungen, die dann teilweise gänzlich wieder über den Haufen geworfen wurden. Im Juni 2018 wurde mit Qubic Smart Contract Integration angekündigt. Die Ankündigung Qubics war selbst eine Ankündigung und der Preis stieg bis zum Tag dieser Ankündigung innerhalb 1-2 Monate von unter 1 $ auf fast 2,5 $. Nach der Ankündigung ging es dann wieder steil bergab. Im Frühjahr 2020 wurde schließlich das gesamte Konzept von Qubic im Rahmen umfangreicher Änderungen aufgegeben. Nachdem man nach 4 Jahren Forschung gemerkt hat, dass der ursprüngliche Plan, das IOTA-Netzwerk dezentral zum Laufen zu bekommen nur schwer oder gar nicht realisierbar ist, wurde Mitte des Jahres 2019 mit großem Getöse ein völlig neues Konzept vorgestellt, welches das Netzwerk nicht nur dezentralisieren, sondern gleichzeitig auch das berühmt-berüchtigte DLT-Trilemma lösen sollte.
Die Hysterie den die Nachricht auslöste, brachte den Preis noch einmal auf knapp über 0,5 $ bis es dann schließlich auf das Allzeittief von 0,082 $ (März 2020) ging. Kurz bevor es erreicht wurde, gab die IOTA-Stiftung bekannt, grundlegende Änderungen am Protokoll vorzunehmen (Codename Chrysalis). Qubic wurde aufgegeben, das hochgelobte, quantensichere Signaturverfahren, das eines der Hauptargumente der Anhänger war, durch ein Standardverfahren (EdDSA) ersetzt, UTXO anstatt kontobasierter Adressierung eingeführt und weiteres. Kurz darauf kam es zu einem aufsehenerregenden Streit zwischen den Gründern CFB und David Sønstebø. CFB hat das Projekt verlassen und bastelt angeblich an der ursprünglichen Vision von IOTA weiter.
Aktueller Status
Chrysalis wurde bislang bereits 2x verschoben und soll wohl Anfang nächsten Jahres im vollen Umfang herausgegeben werden. Ebenso soll im nächsten Jahr der Koordinator abgeschaltet werden und das Netzwerk dezentral laufen. Dies hat auch Gründer David Sønstebø noch einmal bekräftigt.
Ich bin absolut zuversichtlich, dass Coordicide 2021 eintreffen wird. Sollte dies nicht der Fall sein, würde dies bedeuten, dass die Führung von IOTA vollständig implodieren müsste. Ich glaube nicht, dass das auch nur im Entferntesten möglich ist, aber wenn in einem Zweig des Multiversums, der nicht Null ist und eine extrem niedrige Amplitude aufweist, dieses Ergebnis eintritt, hätte ich kein Problem damit, die Verantwortung als Gründer zu übernehmen.
Die Vision von IOTA
IOTA hat sich seit seinen Anfängen auf das Internet der Dinge (IoT) fokussiert und möchte mit einer universelle Datentransportschicht bzw. einem Industriestandard alle IoT-Geräte verbinden. Ein ambitioniertes Unterfangen. Im Laufe der Jahre ging IOTA mit mehreren namhaften Unternehmen kurz- und längerfristige Partnerschaften ein. Erwähnenswert sind Bosch, VW, Jaguar, die Linux Foundation, die Eclipse Foundation, die japanische Regierung oder die Object Managment Group (OMG). Außerdem arbeitet IOTA mit dem Verein zur Standardisierung digitaler Daten eCl@ss zusammen.
Fazit
Obwohl IOTA in den letzten Jahren viele enttäuscht hat, steht es um das Projekt rein preistechnisch gesehen nicht allzu schlecht. Aus technischer Sicht kann es nur besser werden und in Sachen Vernetzen steht IOTA mit all seinen Partnerschaften solide da. Ob es für den Industriestandard reichen wird, ist allerdings fraglich. Die Ziele sind extrem hoch gesteckt und es gibt viel Konkurrenz. Auch die Frage, ob es überhaupt eine verteilte Datenbank für das IoT braucht, ist nach wie vor nicht eindeutig beantwortet. Nichtsdestotrotz dürften auch Teilerfolge, sollten sie eintreten, den Preis beflügeln. Sollten sie ausbleiben, besteht die Gefahr, dass sich die Partner nach anderen Lösungen umschauen.
Es muss auch erwähnt werden, dass sich der gesamte Kryptomarkt zurzeit wieder in einer bullischen Phase befindet, was auch der IOTA-Preis zu spüren bekommen sollte.
Jeder der an das Projekt glaubt, kann durch den Kauf von IOTA-Token an eventuellen Gewinnen teilhaben. Mit dem Erwerb des Tokens geht man gleichzeitig ein Verlustrisiko ein, das man Verkraften sollte (Risikomanagement). IOTA kannst du unter anderem auf Bitfinex oder auf Binance kaufen.