Das vergangene Jahr (2018) startete mit der Fortsetzung der krassen Preissteigerungen des Kryptomarktes, aber endete mit einem massiven Einbruch und einem nicht zu stoppenden Bärenmarkt. Trotzdem werden immer noch Milliarden in den Kryptomarkt investiert, obwohl die Preise zum Teil massiv gesunken sind und die mediale Berichterstattung schon mehr als einmal, alle Kryptowährungen für tot und erledigt erklärt hat.
Blockchain- und Kryptounternehmen gelang es im vergangenen Oktober 2018 etwa 3,9 Milliarden Dollar an neuem Wagniskapital aufzunehmen und viele Investoren sehen immer noch einen langfristigen Wachstumsmarkt und erwarten, dass die aktuelle Bärenstimmung bald vorbei ist. Sie sind davon überzeugt, dass das schlimmste vorüber ist und sehen Kryptos als tragfähige Investitionsmöglichkeit für die Zukunft. Analysten prognostizieren, dass in diesem Jahr (2019) einige große Namen der Wall Street und der Finanzindustrie in den Krypto Markt einsteigen werden. Die jüngste Prognose kommt von Fidelity Investments.
FDAS
Fidelity Investments, ein Finanzunternehmen mit Sitz in Boston, hat kürzlich einen kryptobasierten Dienst namens Fidelity Digital Asset Service (FDAS) teilweise eingeführt. Die von Fidelity angebotenen Dienstleistungen sind derzeit auf die Verwahrung und die Ausführung von Bitcoin Trades beschränkt. Das Unternehmen hat klargestellt, dass es Ethereum ebenfalls in sein Portfolio aufnehmen möchte, aber aufgrund des bevorstehenden Forks im Ethereum-Netzwerk zögerlich ist. Diese Änderungen im Netzwerk könnten einige störende Auswirkungen auf Ethereum haben, weshalb das Unternehmen beschlossen hat, zu warten, bis sich der Staub ein wenig gelegt hat. Tom Jessop, derzeitiger Leiter des FDAS und ehemaliger Geschäftsführer von Goldman Sachs, sagte, dass in einer vom Unternehmen durchgeführten Umfrage 20 Prozent der 450 teilnehmenden Institutionen (Hedgefonds, Family Offices, Finanzberater, Risikokapitalgeber, Kryptounternehmen usw.) eine Krypto-Investitionsbeteiligung hatten.
Aktuell werden die Dienste von Fidelity nur wenigen ausgewählten Kunden in einem Soft Launch oder einem Sandbox-Ansatz angeboten und zunächst getestet. Nach Überprüfung des Feedbacks soll dann eine Entscheidung über den weiteren Verlauf des Rollouts getroffen werden. Der Service richtet sich jedoch grundsätzlich nur an institutionelle Investoren und nicht an Privatkunden.
JPM Coin
JP Morgan hat einen alternativen Weg gewählt, um in die Kryptowelt einzusteigen. Sie integrieren die Technologie in die täglichen Aktivitäten. Kürzlich hat JP Morgan eine Stablecoin namens JPM (JP Morgan) getestet, der an den US-Dollar gebunden ist. Obwohl jeder JPM Coin dem US-Dollar Preis entspricht, hat die Bank deutlich gemacht, dass es sich nicht um ein gesetzliches Zahlungsmittel handelt. JPM Coin arbeitet auf einer Version des Ethereum-Netzwerks namens Quorum. Die Plattform wurde in Zusammenarbeit mit dem Ethereum-Startup EthLab entwickelt. Quorum ist das Rückgrat der JPM-Münze. Es ist eines der ersten Projekte aus einer Arbeitsgruppe der Bank, dem so genannten Blockchain Center of Excellence. Die Bank konnte bereits einen Testlauf durchführen, bei dem ein Asset von einem institutionellen Konto auf ein anderes übertragen wurde. Damit war der Test ein voller Erfolg. Dieses Projekt richtet sich jedoch ebenfalls ausschließlich an institutionelle Kunden und nicht an Privatkunden.
Kryptowährungen brauchen Regulierung
Für die meisten institutionellen Anleger ist die mangelnde Regulierung der Kryptobranche ein großes Problem. Dadurch wird eine Situation geschaffen, in der die Investoren zwar eigentlich investieren wollen, aber trotzdem zögern. Neben der Regulierung und den Sicherheitsaspekten ist die Verwirrung durch die Besteuerung ein weiteres Problem. Es fehlt an einer soliden Gesetzgebung die den Anlegern das Leben erleichtert. Das schafft Potenzial für zukünftige Rechtsprobleme und -streits. Auch wenn Hardcore-Krypto-Enthusiasten jede Art von Regulierung verdammen werden, sind sich die besonneneren einig, dass neue Regelungen notwendig sein werden, damit die Branche reifen und wachsen kann. Länder die Kryptoaktivitäten bereits sehr umfangreich unterstützen sind dabei, neue Gesetze und Regularien zu erlassen, aber auch das geschieht in wirklich langsamen Tempo.
Positiv zu bemerken ist, dass viele Länder wie Japan neue rechtliche Rahmenbedingungen für die Branche geschaffen haben und diese Länder derzeit einen Krypto-Boom erleben.
Während viele große Namen versuchen, institutionelle Investoren für Krypto zu gewinnen, findet ein weiterer Wettlauf zwischen Binance, Coinbase und anderen Börsen statt. Aber dieses mal geht es über das Werben um Privatkunden hinaus. Alle großen Börsen versuchen institutionelle Anleger anzulocken indem sie ihnen mehr Funktionen bieten. Z. B. Optionen zum Kauf von Krypto mit Kredit- und Debitkarte (Binance) oder die Option zum Auszahlen von Geld auf ein Paypal-Konto (Coinbase). Auf beiden Seiten, der institutionellen und der Retail-Seite, wird hart an dem Kampf für Akzeptanz gearbeitet, und die Unternehmen führen neue Funktionen und Produkte mit hoher Geschwindigkeit ein. Welche Funktion oder Regulierung der letzte entscheidende Schritt ist, der Krypto in den Mainstream bringt, bleibt jedoch abzuwarten.
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