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ICO und dann… nichts? Am Fallbeispiel: Gnosis

Heute möchten wir mal auf ein Thema aufmerksam machen, das uns sehr wichtig ist. Viele Projekte haben zu ICO Hochzeiten sehr viel Geld eingesammelt und bisher noch nichts erreicht oder das Geld für andere Ausgaben benutzt. Wir finden dass dies […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

February 23, 2020 4:36 PM

ICO und dann… nichts? Am Fallbeispiel: Gnosis

Heute möchten wir mal auf ein Thema aufmerksam machen, das uns sehr wichtig ist. Viele Projekte haben zu ICO Hochzeiten sehr viel Geld eingesammelt und bisher noch nichts erreicht oder das Geld für andere Ausgaben benutzt. Wir finden dass dies auch eine Art Vertrauensmissbrauch der Investoren ist und angesprochen werden sollte.

Wer schon vor Frühjahr 2017 in Kryptos war dem ist sicher Gnosis noch ein Begriff. Das Projekt stieß mit seiner Tokenausgabe direkt in den ICO-Hype und konnte, wie viele andere auch, die Goldgräberstimmung für sich nutzen. Der ICO war am 24. April 2017 und bereits nach wenigen Minuten ausverkauft. Dabei wurden 12,5 Mio $ eingenommen für rund 5% der Token die an Investoren ausgeschüttet wurden. Die Restlichen behielt das Team selber ein. Durch diese umstrittene Vorgehensweise erreichte Gnosis über Nacht eine Gesamtmarktkapitalisierung von rund 300 Mio. $ und war damit in aller Munde. Im Laufe des Jahres 2017 konnte der GNO Token preislich sogar seinen härtesten Kontrahenten Augur hinter sich lassen. Damals ohne funktionierendes Produkt.

Was ist das Ziel von Gnosis?

Gnosis Ziel soll es sein eine Plattform für dApps zu schaffen, die Wetten auf Ereignisse ermöglichen. Im Prinzip funktioniert das Ganze wie folgt: Jemand stellt eine klar definierte, im Idealfall widerspruchsfrei zu beantwortende Frage. Die Teilnehmer können dann auf die Antwort Geld wetten. Wettet man auf die Antwort auf die am Ende die meisten gewettet haben, gewinnt man das Geld der Gegenparteien. Der Sinn dahinter ist Menschen anzuregen ihr Wissen im wahrsten Sinne des Wortes preis zu geben und so an aussagekräftige Informationen zu gelangen. So die Theorie.

Wo steht Gnosis heute, nach dem ICO?

Es ist mittlerweile ruhiger geworden um Gnosis. Der Token hat viele Plätze auf coinmarketcap eingebüßt, an Relevanz verloren und kämpft darum nicht auf Seite 3 abzurutschen. Zudem hat der Konkurrent des Projektes Augur, mit ihren jetzt schon funktionierendem Prediction Market eigentlich die Vision von Gnosis bereits erfüllt. Auch ein durchschnittliches Handelsvolumen von rund 45000 $ am Tag lässt nichts mehr vom Glanz des einstigen Hypes erahnen.

Auch besorgniserregend: Während man auf Augur schon aktiv Wetten abschließen kann scheint sich Gnosis eher Dingen zuzuwenden die nicht direkt was mit der Umsetzung der Plattform zu tun haben. Das Geld scheint für andere Dinge ausgegeben zu werden – Rücksicht auf die ICO Investoren? Fehlanzeige.

Doch was macht dann Gnosis eigentlich mit dem ganzen Funding? Viel Geld wenig passiert?

Ganz und gar nicht – Gnosis benutzt das Geld nur anderweitig. Die Vision des Whitepapers scheint in den Hintergrund geraten zu sein. Zudem scheint die Entwicklung insgesamt etwas schwerfällig voranzuschreiten. Dazu gehört unter anderem der Start ihres Coworking Spaces Fullnode (welches man für horrende Preise mieten kann).

Die Arbeiten an ihrer DEX DutchX (von der im Whitepaper zur Zeit des ICOs nichts zu finden war) gehören dagegen schon zu den größeren Vollzugsmeldungen in ihrer jüngeren Geschichte. Zudem wird das Geld auch dafür verwendet Entwickler Konferenzen zu veranstalten anstatt das versprochene Produkt zu liefern. So wird laut CEO auch die dAppCon vom Geld der Investoren finanziert. Es stellt sich die Frage was das alles mit dem Unternehmen zu tun hat in das die Anleger damals investiert haben!?

Man kann sich auch einmal Fragen “Braucht es das?”. Braucht man einen ICO um den Bau eines Coworking-Spaces zu finanzieren? Braucht es eine weitere erfolglose DEX? Gnosis “Exit scamed” seine Investoren nicht indem sie nichts machen, sie folgen aber auch nicht dem im Whitepaper vorgegebenen Weg. Sie enttäuschen ihre Investoren indem sie andere Dinge machen als besprochen waren und hoffen dass sie vergessen werden. Die eingesammelten Millionen werden irgendwie anderweitig verbraucht. Denn Wetten kann man bei Gnosis jedenfalls bislang auf nichts, allenfalls auf die Geduld der Investoren. Und Community? Auch eine Community ist Fehlanzeige. Telegram und sonstige Channels sind wie ausgestorben.

30+ Millionen in Fiat, 50 Leute, fast 6 Millionen Euro pro Jahr – kein Produkt

Dabei hätte Gnosis die Ressourcen. Laut CEO auf Medium hat Gnosis mehr als 30+ Millionen Dollar in Fiat zur Verfügung. Fünfzig Leute arbeiten wohl an dem Projekt und die jährlichen Kosten belaufen sich auf fast 6 Millionen Euro. Doch wofür? Es gibt kein Produkt und keine aktive Community! Man sollte davon ausgehen, dass 30 Millionen Dollar genug Geld sind um nach fast 2 Jahren, die ursprüngliche Vision umzusetzen?! Es scheint als spiele Gnosis nur noch beim Geld ausgeben ganz oben mit.

Und das ist unglaublich schade! Und einer der Gründe warum ICOs leider nicht immer funktionieren. Wieso auch arbeiten wenn man Unsummen von Millionen frei Haus bekommen hat ohne irgendetwas zu leisten? Man ist ja eh schon reich…

 

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Lukas Mantinger
Artikel Von

Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

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