Der Großteil der Entwicklungen von DeFi-Projekten läuft derzeit auf Ethereum ab. Doch die letzten Tage haben gezeigt, dass die Blockchain schnell an ihre Grenzen kommen kann. Der Gaspreis hat sich nach Erreichen des Allzeithochs zwar wieder verringert, jedoch schwebt die Gefahr hoher Gaspreise wie ein Damoklesschwert über der Plattform. Nicht auszudenken was passiert, wenn ein bestimmtes Ereignis die Community dazu veranlasst panikartig ihr Kapital aus den DeFi-Projekten abzuziehen.
Vor wenigen Tagen hat der CEO von block.one, dem Unternehmen, das unter anderem die Software für das EOS Netzwerk entwickelt, einen etwas provokant formulierten Tweet gepostet:
Weniger leistungsfähige Plattformen sind schnell an ihre praktische Grenzen der Skalierbarkeit und Leistung gestoßen, fungierten jedoch als funktionales Testnetz für eine Vielzahl von #DeFi-Modellen. Willkommen zu #EOS’s konkurrenzloser Leistung, Entwicklerfreundlichkeit und Token-Halter-Ermächtigung.
Ethereum im jetzigen Zustand nicht nachhaltig
Selbst in der Kryptogemeinde, und die ist verglichen mit der Weltbevölkerung vernachlässigbar, gibt es realtive wenige die sich mit DeFi beschäftigen, bzw. die Plattformen nutzen. Dappradar zeigt rund 25.000 Adressen, welche zu Spitzenzeiten in 24 Stunden DeFi-Plattformen benutzt haben. Dabei gilt es zu beachten, dass jeder Nutzer mehrere Adressen haben kann, also von weniger Nutzern auszugehen ist.
Da stellt sich die Frage wie man hier auf Massenadoption kommen kann, wenn die Blockchain jetzt schon so überlastet ist bzw. die Transaktionskosten untragbar werden. Ein weiteres Problem ist, dass alle Projekte unter den hohen Transaktionskosten leiden und somit manche dApps auf der Blockchain unbrauchbar werden, sollten sie keine möglichen Rendite abwerfen.
Sharding hingegen erhöht die Kapazität der Basisschicht um das ~100-fache. Dies könnte zu einer 100-fachen Senkung der Gebühren führen, obwohl sie realistischerweise langfristig nicht ganz so stark abnehmen würde, da auch das Interesse der Menschen an der Nutzung von Äther (d.h. die Nachfrage) steigen würde.
Vitalik Buterin, der Kopf hinter dem Konzept von Ethereum, spricht ein realistisches Problem an. Bei 100-Facher Geschwindigkeit der Blockchain würde Ethereum hochgerechnet 2,5 Mio. Nutzer vertragen, was der Größe einer Großstadt entspricht. Massenadoption in globalem Ausmaß? Weit gefehlt. Buterin verweißt deshalb auf Offchain-Lösungen wie zk-Rollups, welche die Blockchain enorm entlasten könnten. Gepaart mit ETH 2.0 könnten zk-Rollups große Mengen an Transaktionen abfertigen. Die Technologie ist jedoch relativ neu und muss sich erst beweisen.
Wie steht es um “Großmaul” Blumer?
EOS hat für eine andere Architektur, die sich delegated Proof of Stake (dPoS) nennt. Die Tokenhalter delegieren ihre Stimmen zu (zurzeit) 543 möglichen Blockproduzenten. Die ersten 21 mit den meisten Stimmen schlagen die Blöcke vor und berechnen die Zustände der verteilten Datenbank. Dies sorgt für einen hohen möglichen Datendurchsatz. Der Rekord von EOS liegt zurzeit bei über 5.000 Transkaktionen pro Sekunde (TPS), was dem mehr als 300-fachen der aktuellen Leistung von Ethereum entspricht. Ein neues Ressourcenmodell, das zurzeit getestet wird, soll diese Leistung kurzfristig steigern und weitere Optimierungen sollen die TPS so bald wie möglich auf 20.000 bringen.
TPS sind bei Smart Contract Plattformen nicht unbedingt ein aussagekräftiges Maß. Eine Transaktion kann beliebig viele Rechenoperationen auslösen. Deshalb misst die Webseite “blocktivity.info” die Leistung einer Blockchain in Operationen pro Sekunde und dort ist EOS mit Abstand die Nr. 1.
EOS und DPoS Blockchains wie Tron, Cardano oder Tezos sind zwar deutlich schneller als das aktuelle Ethereum aber für Massenadoption wahrscheinlich immer noch zu langsam. Auch hier wird es langfristig Lösungen brauchen, indem man mehrere Chains verbindet oder auch sowas wie zk-Rollups nutzt.
Fazit
DeFi auf Ethereum zeigt das Potential, das dezentrale Finanzen für die Zukunft haben. Trotzdem ist das Ganze mehr oder weniger eine Spielwiese für frühe Einsteiger und zockfreudige Nutzer. In der jetzigen Form kann man Ethereum tatsächlich als eine Art Testnetz ansehen. Für Massenadoption haben jedoch alle Plattformen noch einen weiten Weg vor sich.
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