Wer hätte vor einem halben Jahr, im November 2018, gedacht, dass der Bitcoin Kurs gut ein halbes Jahr später wieder zurückkommt? Wohl die wenigsten. Heute gegen 02:30 Uhr war es dann soweit, der Bitcoin durchbrach, den in der Kryptoszene als bedeutend empfundenen, Widerstand bei 6.000$ (~5.350 Euro). Damit wurde eine große Zahl von Kritikern, die einen starken Abprall bei dieser Marke voraussagten, aus dem Meinungsmarkt geschwemmt.
Nach dem langen Bärenmarkt im Jahre 2018 machte der Bitcoinkurs im vergangenen Februar die erste bullisch anmutende Aufwärtsbewegung. Langsam kämpfte sich der Preis nach oben und wurde Anfang April mit einem starken Impuls auf über 5.000$ (~4.500 Euro) katapultiert. Er konnte den Schwung beibehalten und stieg weiter bis auf 5.500$ (~4.900 Euro). Am 25. April gaben Bitfinex und Tether den Pessimisten noch einmal eine Chance, Bitcoin vor der 6.000$ (~5.350 Euro) Grenze aufzuhalten. Diese wurde auch umgehend genutzt. Doch noch bevor die FUD-Maschinerie in den sozialen Medien und auf Youtube richtig warm laufen konnte, gelang es dem Preisverfall bei 5.200$ (~4.650 Euro) zu stoppen. Bitcoin erholte sich schnell wieder von dem, als übertrieben wichtig und verzerrt dargestellten, Vorfall und der Markt erkannte in welche Richtung er eigentlich wollte. Nach einer kurzen Verschnaufpause in der 5.900er Zone und der gestrigen schlechten Nachricht des Binancehacks, ging es dann heute geradewegs durch die 6.000$ (~5.350 Euro) durch. Momentan bewegt sich der Preis um die 6.100$ (~5.500 Euro).
Warum steigt der Bitcoin Kurs?
Die Stimmung in der Kryptogemeinde ist seit dem Bärenmarkt wesentlich optimistischer geworden. Die größte Angst ist vorüber und die Investoren auf der Seitenlinie werden nach und nach nervöser.
Die wichtigste Meldung dieser Tage ist wohl die Ankündigung von Fidelity Digital Assets, einer Firma, die das Investieren für institutionelle Investoren wesentlich vereinfachen soll, dass der Handel auf ihrer Plattform in den nächsten Wochen losgehen werde.
Die Meldung kam kurz nachdem die Ergebnisse einer Umfrage bei über 400 institutionellen Anlagefirmen in den USA veröffentlicht wurden. Sie zeigen ein großes Interesse der Großanleger an digitalen Vermögenswerten. Es sind zudem Informationen durchgesickert, dass die CFTC bald den Handel mit Ethereumfutures starten werde. Ein weiteres Instrument, um institutionellen Investoren den Umgang mit Kryptowährungen zu vereinfachen.
Die weitreichenden Nachrichten, dass Facebook oder Samsung einen eigenen Coin auf den Markt bringen wollen, sorgen sicher für eine allgemeine Sensibilisierung dem Thema Krypto gegenüber.
Aus technischer Sicht machen alle Projekte Fortschitte. Bitcoin wartet mit der Skalierungslösung Lightning auf. Ethereum kündigte an, dass der Code für das lang ersehnte Proof of Stake Protokoll Casper Ende Juni bereit stehen wird. EOS hat am 1. Juni eine große Ankündigung in Washington D.C., die Live übertragen werden soll. Das Ökosystem um die Kryptowährungen wächst und gedeiht stetig und viele Projekte, die den Bärenmarkt überdauert haben, stehen solide dar.
Wie geht es weiter?
Niemand kann die Zukunft vorhersagen, trotzdem lassen sich einige Dinge abschätzen. Mit dem Fall der 6.000$ (~5.350 Euro) Marke erhöht sich die Wahrscheinlichkeit wieder ein bisschen, dass wir den Boden nach dem Bullrun 2017 schon gesehen haben. Wer schon immer in Kryptowährungen investieren wollte, sollte sich langsam die Frage stellen, ob er er noch auf günstigere Preise warten will bzw. wie günstig er sie sich vorstellt. Wie schnell sich ihre Preise ändern können, haben die Kryptowährungen in ihrer Geschichte schon des Öfteren eindrucksvoll demonstriert.
Haftungsausschluss
Der Autor ist selbst in Kryptowährungen investiert. Er ist kein Finanzberater und bringt lediglich seine Meinung zum Ausdruck. Jeder, der eine Investition in Kryptowährungen in Erwägung zieht, sollte sich über diese, zu den hochriskanten Anlageklassen zählenden, Vermögenswerte umfassend informieren.
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