Seit 2013 leidet Venezuela unter einer starken Wirtschaftskrise. Einhergehend mit einer Hyperinflation, einer steigenden und enorm hohen Arbeitslosenquoten und sogar Engpässen in der Lebensmittelversorgung leidet das venezolanische Volk nun seit fast 7 Jahren.
Doch nun soll Schluss damit sein. Venezuela hat, zumindest laut Regierung, einen Plan.
Der Petro – Eine staatliche Kryptowährung
Der Petro wurde bereits 2018 eingeführt um der Inflation und Korruption im Land entgegen zu wirken, und somit die Wirtschaft zu stabilisieren. Er ist eine auf Öl gestützte Kryptowährung welche vom Staat ausgegeben wird. Außerdem erkennt die Regierung den Petro als zweite akzeptierte Währung im Land an.
Venezuela hofft hier aber nicht nur die eigene Wirtschaft wieder stabilisieren zu können, sondern versucht auch, sich so gegen die von den USA verhängten Sanktionen, welche es verbieten Gelder von anderen Staaten zu leihen, zu wehren.
Bisher ist es außerhalb Venezuelas auch nicht möglich den Petro zu kaufen. Somit sollen alle Außeneinflüsse welche dem Projekt schaden könnten, abgeschirmt werden.
Venezuelas erste staatliche Börse – Venezuela Exchange (VEX)
Sunacrip, die Behörde für Krypto-Assets und verwandte Aktivitäten, hat vor kurzem die erste staatliche Kryptobörse Venezuelas geöffnet. Erreicht wird die Venezuela Exchange (VEX) direkt über die Petro App. Die App bietet den Nutzern unter anderem auch die Funktion “Petro Pago” und “Petro Calculator”. Mit “Petro Pago” können die Venezolaner untereinander Zahlungen senden und empfangen.
Der “Petro Calculator” ermöglicht es, Fiat Währungen zu Kryptowährungen und umgekehrt, zu tauschen. Meist wird dieses Feature genutzt, um den weniger beliebten Bolivar gegen den neuen Petro zu tauschen. Natürlich kann der Petro auch wieder in eine Fiat Währung zurück getauscht werden.
Neu hinzugefügt wurde jetzt die Venezuela Exchange (VEX). Sie arbeitet mit einem P2P-System. Auf dieser Börse können Venezolaner nun vorerst 4 Kryptowährungen kaufen. Nämlich den Petro (PTR), Bitcoin (BTC), Litecoin (LTC) und auch Dash (DASH).
In Venezuela mit Kryptowährungen zu handeln ist allerdings nicht ganz so einfach und mühelos wie in anderen Ländern der Welt. Der venezolanische Staat führt nämlich ein Register (RISEC), in welchem sich jeder eintragen muss, der in Venezuela Kryptowährungen kaufen oder verkaufen möchte. Auf halbwegs legalem Wege in Venzuela anonym mit Kryptowährungen zu handeln ist also offiziell nicht möglich.
Kritik und Ausblick
Wie sich Venezuela und der Petro entwickelt hängt derzeit von verschiedenen Faktoren ab. Bisher muss noch viel verbessert werden. Denn der Petro ist weder dezentral noch untersteht er einer unabhängigen Stelle welche ihn ausgibt. Der Petro kann derzeit nämlich nur vom Staat über die Petro App ausgegeben werden.
Die Wertbeständigkeit der neuen Währung sollte an erster Stelle stehen. Dies ist aktuell durch die Kopplung an den Ölpreis aber nicht möglich. Des Weiteren stellt der Petro bis heute für den größten Teil der Bevölkerung noch keine wirkliche Alternative zum schwachen Bolivar dar. Denn viele Güter werden aufgrund der Hyperinflation nur noch auf dem Schwarzmarkt gehandelt, dessen Preise und Kurse in Bolivar gelten.
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