Das Drama um Sushiswap geht weiter. Letzte Woche haben wir berichtet, dass der Gründer des Projektes, Chef Nomi, alle seine SUSHI-Token verkauft und die Kontrolle des Projektes an FTX-CEO Sam Bankman-Fried (SBF) abgegeben hat. Der Token hat dabei massive Verluste erfahren und viele aus der Community warfen Chef Nomi Exit Scam vor.
Nun scheinen ihn Gewissensbisse geplagt zu haben. Über Twitter kündigte er an alle seine aus der Aktion gewonnen Ether (38.000) zurück an den Tresor überwiesen zu haben. Diese Transaktion bestätigt dies. Chef Nomi entschuldigte sich zudem für sein Verhalten und dafür, dass er ganz DeFi in ein schlechtes Licht gerückt habe. Er gestand ein das Projekt mit dem Verkauf seiner Token an den Rand des Untergangs gebracht zu haben und bedankte sich ebenfalls bei SBF, dass dieser das Ruder nochmal rumreisen und die Migration weiterführen konnte. Chef Nomi meinte noch, dass nun die Community entscheiden solle, wie viel ihm als Gründer und Initiator des Projektes zustünden.
I have returned all the $14M worth of ETH back to the treasury. And I will let the community decide how much I deserve as the original creator of SushiSwap. In any currency (ETH/SUSHI/etc). With any lockup schedule you wish.https://t.co/QwFj5SeeuQ
Ich habe alle ETH im Wert von 14 Millionen Dollar an den Gemeindetresor zurückgegeben. Und ich werde die Gemeinschaft entscheiden lassen, wie viel ich als ursprünglicher Schöpfer von SushiSwap verdiene. In jeder beliebigen Währung (ETH/SUSHI/etc). Mit jeder gewünschten Sperrfrist.
Hintergrund
Die Geschichte von Sushiswap ist wegen des Dramas momentan eine der populärsten im Kryptobereich. Sushiswap ist ein Fork von Uniswap einer renommierten Pool-Exchange Plattform auf Ethereum. Diese funktioniert ohne eigenen Token. Sushiswap hat den Code von Uniswap kopiert und den Governance-Token SUSHI eingeführt. Dieser wird unter anderem an jene ausgeschüttet, die Liquidität von Uniswap nach Uniswap bewegen.
Vor wenigen Tagen dann der Paukenschlag. Chef Nomi hat alle seine SWAP-Token aus dem Uniswap-Pool abgezogen und sie gegen Ethereum getauscht. Kurz darauf hat er die Kontrolle an SBF übergeben, welcher die Migration der Liquidität von Uniswap auf Sushiswap einige Tage vorverschoben hat. Chef Nomi hat für sein Vorgehen viel Kritik von Größen aus der DeFi-Szene wie Yearn-Entwickler Andre Cronje oder Compound-Gründer Rob Leshner ernten müssen. Dies könnte ihn am Ende zum Umdenken bewogen haben.
Less apology, more coding. Sushiswap needs you. Get back to work and build something that leaves a legacy. You chose Sushiswap over yourself, now just keep building!
Weniger Entschuldigen, mehr Coden. Sushiswap braucht dich. Mache dich wieder an die Arbeit und baue etwas auf, das ein Vermächtnis hinterlässt. Du hast Sushiswap dir selbst vorgezogen, jetzt baue einfach weiter!
Wegen der Anonymität von Chef Nomi ist es schwer hier Schlüsse zu ziehen. Ist alles Authentisch oder am Ende doch ein PR-Gag? Wir wissen es (noch?) nicht.
Wie schaut es derweil mit der Migration aus?
Die Migration der Pools von Uniswap zu Sushiswap ist mittlerweile abgeschlossen. Das Ergebnis jedoch nicht wie erwartet. Von den Sushiswap Smart Contracts werden gerade Token im Wert von 1,35 Mrd. $ verwaltet. Auf Uniswap sind jedoch noch rund 800 Mio. $. Es bleibt weiter spannend wie sich hier die Gewichte verteilen werden und ob womöglich beide Projekte eine Zukunft haben. Die Geschichte geht noch weiter.
