JPMorgan, die größte Bank der USA, war seither ein harscher Bitcoinkritiker. Kryptoveteranen sind die bitcoinfeindlichen Zitate, die der aktuelle CEO von JPMorgan, Jamie Dimon, immer wieder von sich gab, wohlbekannt. Nun endlich hat sich das Blatt klar gewendet.
Am Freitag meinte das Unternehmen in einer Notiz, dass BTC noch wesentliches Aufwärtspotential habe, da es mit Gold als Alternative konkurriere. Selbst das Greifen eines bescheidenen Anteils des 10-mal höher bewerteten Goldmarktes müsste mindestens zu einer Verdoppelung oder Verdreifachung des Bitcoinpreises führen, so die Bank.
Selbst eine bescheidene Verdrängung von Gold als ‘alternative’ Währung auf längere Sicht würde eine Verdoppelung oder Verdreifachung des Bitcoin-Preises bedeuten.
BTC hat sich in den bald 11 Jahren seiner Existenz verblüffend gut geschlagen und ist zu einer alternativen Anlageklasse geworden. Dieser Trend wird sich nach JPMorgen in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen und der digitale Vermögenswert gegenüber Gold an Bedeutung gewinnen.
Jamie Dimons Zitate über Bitcoin in den letzten Jahren
- 23. Januar 2014: Bitcoin ist ein furchtbarer Wertspeicher
- 5. November 2015: Bitcoin wird nicht überleben
- 20. Januar 2016: Bitcoin geht nirgendwo hin
- 12. September 2017: Bitcoin ist Betrug
- 12. Oktober 2017: Ich werde nicht mehr über Bitcoin reden
- 9. Januar 2018: Ich bereue diesen Kommentar gemach zu haben (Bitcoin ist Betrug)
Analysten vermuten, dass JPMorgan wegen der Nachrichten einiger gewichtiger Unternehmen, die nun auf BTC setzen, seine Haltung anpassen musste, um sein Geschäft nicht zu gefährden. Vor wenigen Wochen hat das Unternehmen Microstrategy bekannt gegeben 425 Mio. $ seines Kapitals in BTC angelegt zu haben. Daraufhin investierte das Unternehmen Square 50 Mio. $ in die Kryptowährung. Weitere Unternehmen sind dem Beispiel mittlerweile gefolgt und es scheint sich ein Trend abzuzeichnen.
Kryptowährungen haben nicht nur deshalb einen Wert, weil sie als Wertspeicher dienen, sondern auch wegen ihres Nutzens als Zahlungsmittel. Je mehr Wirtschaftsakteure in Zukunft Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren, desto höher ist ihr Nutzen und Wert.
Auch PayPals Ankündigung am Mittwoch, nun den Handel mit Kryptowährungen anzubieten, dürfte JPMorgan unter Druck gesetzt haben. PayPals Nachricht trieb den Preis um rund 10 % nach oben.
JPMorgans nun klar bullische Positionierung gegenüber Bitcoin reiht sich in eine Serie stark positiver Nachrichten rund um die Kryptowährung. Bereits im Mai hat das Unternehmen angekündigt Bankdienstleistungen für Coinbase und Gemini anzubieten, was bereits auf eine sich ändernde Haltung der Großbank gegenüber dem Kryptobereich hindeutete.