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Korreliert der Bitcoinkurs mit der Notenbankpolitik der FED?

2022 droht das Jahr der Zinserhöhungen zu werden. Wie reagiert der Bitcoin darauf? Wir analysieren die Korrelation des Kurses mit den Zinsen.

Tim Ramminger

Tim Ramminger

January 18, 2022 10:11 AM

Korreliert der Bitcoinkurs mit der Notenbankpolitik der FED?

Nachdem die Inflation in den USA auf 7 Prozent schoss, entschloss sich die amerikanische Notenbank FED, im neuen Jahr den Leitzins zu erhöhen. Die Reaktion des Bitcoin war ein deutlicher Kursrutsch nach Veröffentlichung des FED-Protokolls. In den nächsten zwei Jahren rechnen Experten mit bis zu zehn Zinserhöhungen. Wie wird der Bitcoin darauf reagieren?

Veränderungen des Leitzinses

Eine Veränderung des Leitzinses durch die Notenbank hat grundsätzlich weitreichende ökonomische Folgen. Geld entsteht durch Schuld. Die Senkung des Leitzinses führt somit zu mehr Liquidität im Markt, da die Aufnahme von Schulden Geld schafft, welches in den Markt gelangt. Zudem führen niedrige Zinsen zu einem geringeren Diskontierungssatz (Abzinsungsfaktor). Dies führt dazu, dass zukünftige Unternehmensgewinne in der Gegenwart mehr wert sind. Dadurch steigen vor allem unprofitable Aktien. Bei einer Erhöhung des Leitzinsen wird die Aufnahme von Schulden teurer, es fließt weniger Liquidität in den Markt. Doch hat dies etwas mit dem Bitcoin zu tun?

Der Bitcoin und der Zins

Zinsen verändern auch die Wechselnurse zwischen Währungen. Durch eine Senkung der Zinsen im Dollarraum steigt der Europreis im Verhältnis zum Dollar.

Weniger Zinsen-> Mehr Dollar im Markt-> Dollar verliert an Wert.

Diese Beobachtung lässt sich laut der Bundesbank auch für den Bitcoin treffen.

„Dass geldpolitische Impulse der EZB eine Wirkung auch auf die Preise von Krypto-Token in Euro haben sollten, liegt damit ebenfalls nahe. Ebenso wie der Euro durch eine geldpolitische Lockerung des Eurosystems etwa gegenüber dem US-Dollar an Wert verliert (der Preis des US-Dollar steigt also gemessen in Euro an), ist davon auszugehen, dass auch die Euro-Preise anderer Vermögenswerte und Güter zunehmen, so auch der Euro-Preis von Bitcoin.“

Fällt der Bitcoin wenn die Zinsen steigen?

Laut Annahmen der Bundesbank liegt dies nahe. Im Zitat wird eine Situation beschrieben, in der die Zinsen fallen und dadurch der Bitcoin-Euro-Kurs steigt. Da derzeit jedoch das Gegenteil, also steigende Zinsen, der Fall sind, liegt es nahe, dass der aktuelle Kursverfall des Bitcoin-Euro-Kurses eine Reaktion auf steigende Zinsen der Fall ist. Da der Bitcoinkurs im Verhältnis zu einer in der Höhe noch unbekannten Zinsveränderung der FED stark gefallen ist, scheint dies eine Überreaktion im Markt zu sein.

Überreaktion oder Kalkül?

Tatsächlich ist im Bericht der Bundesbank vermerkt, dass der Bitcoin zwar von Zinsveränderungen betroffen sein könnte, allerdings nur geringfügig. Die Studie legt nahe, dass ein steigender Kurs bei sinkenden Zinsen vor allem als Schutz gegen eine ausufernde Notenbankpolitik gesehen werden könnte. Da Anleger bei steigenden Zinsen mehr Möglichkeiten zu Diversifikation haben ist es nur logisch, dass Anleger das Risiko aus dem Depot nehmen wollen und Bitcoins abstossen.

Tim Ramminger
Artikel Von

Tim Ramminger

Tim ist Experte für Aktien und ETFs bei Cryptoticker, mit besonderem Interesse für Techaktien.

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