Mutmaßliche Täter des Bitfinex Hacks verhaftet

Abseits der revolutionären Technologien ist die Krypto-Industrie leider auch für die immer wieder vorkommenden spektakulären Exchange-Hacks, Verbrechen und SIM-Swapping Vorfälle aus aller Welt bekannt. Durch das Fehlen von länderübergreifenden Regulationen ist dieser noch junge Markt sehr anfällig für solche Vorkommnisse. Die den Kryptowährungen zugrunde liegende Blockchain-Technologie ermöglicht es, dass Nutzer ihre Transaktionen bei Bedarf über ein paar Umwege nicht zurückverfolgbar machen können, sodass die Ermittlungen der Behörden nach einem Verbrechen meistens im Sand verlaufen.

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Mutmaßliche Täter festgenommen – Crypto News

In Jerusalem wurden vor kurzem zwei israelische Brüder von der Einheit für Cyberkriminalität der Polizei verhaftet. Ihnen wird das Betreiben eines mutmaßlichen Phishing-Systems vorgeworfen. Es gibt einige Unklarheiten in Bezug auf die Höhe der erbeuteten Gelder. Während die israelische Nachrichtenagentur Ynet berichtete, dass die zwei Täter knapp 100 Millionen Dollar erwirtschaften konnten, schrieb Finance Magnates über mittlere zweistellige Millionenbeträge. Die israelischen Behörden sollen auch eine Verbindung zwischen den Brüdern und dem Bitfinex Hack aus dem Jahr 2016 hergestellt haben, bei dem Bitcoin mit einem damaligen Wert von 65 Mio. $ gestohlen wurden.

Wie gingen sie vor?

Die israelische Nachrichtenagentur Posta berichtete, dass das Duo die Krypto-Wallets der Opfer mit einem einfachen Phishing-System leergeräumt haben. Sie sollen in Gruppen der Messaging-App Telegram Links zu angeblichen Krypto-Trading Webseiten gepostet haben, welche jedoch von ihnen manipuliert worden sind und eigentlich nur dazu dienten, dass die Opfer ihre Private-Keys eingaben, sodass die Brüder diese auslesen konnten und Zugang zu den Wallets erhielten. Sie mussten also die Coins nur noch über nicht zurückverfolgbare Wege an ihr Wallet senden.

Während die in diesem Fall angewandte Methode zum Stehlen der Coins ans Licht kam, prüfen die Ermittler noch weitere Möglichkeiten wie die Täter hätten vorgehen können. Einer der beiden soll über außerordentlich gute technische Fähigkeiten verfügen und ein ehemaliger Rekrut eines israelischen Verteidigungskommandos, das junge Leute mit sehr guten akademischen Leistungen einsetzt, sein.

Der Bitfinex Hack

Wie schon erwähnt wurde die Kryptobörse Bitfinex im Jahr 2016 Opfer eines spektakulären Hacks, bei dem 119.756 Bitcoin gestohlen und nie wieder komplett zurückgeholt wurden. Dies stellt den größten Hack in der Krypto-Geschichte seit Mt.Gox dar.

In den darauffolgenden Jahren geriet Bitfinex immer wieder in Probleme und wurde öffentlich an den Pranger gestellt. Diese Probleme entstanden nicht zuletzt durch Bitfinex Verstrickungen mit dem Unternehmen Tether Ltd., welches den beliebten US-Dollar Stablecoin USDT auf den Markt gebracht hat. Als Crypto Capital, die Bank von Bitfinex, in Zahlungsschwierigkeiten geriet und Bitfinex nicht an 850 Mio. $ Kundengelder herankam, lieh man sich einfach 850 Mio. $ von Tether, um die Verluste verschwinden zu lassen.

Wie es im Fall der festgenommen Hacker weitergeht und ob sie schlussendlich wegen des mutmaßlichen Angriffs auf Bitfinex verurteilt werden können, bleibt noch offen. Der Polizeisprecher äußerte jedenfalls, dass man seit 2017 an der Aufklärung arbeitet.

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