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Die MakerDAO, Grundlage dezentraler Finanzdienstleistungen

Die MakerDAO ist der erste Mechanismus zur Erzeugung eines dezentralen Stablecoins auf der Ethereum Blockchain. Das Projekt wurde kurz nach dem Erscheinen von Ethereum 2015 gestartet und hat sich zum führenden DeFi Projekt überhaupt entwickelt. Obwohl das Konzept nicht gänzlich […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

January 19, 2021 4:23 PM

Die MakerDAO, Grundlage dezentraler Finanzdienstleistungen

Die MakerDAO ist der erste Mechanismus zur Erzeugung eines dezentralen Stablecoins auf der Ethereum Blockchain. Das Projekt wurde kurz nach dem Erscheinen von Ethereum 2015 gestartet und hat sich zum führenden DeFi Projekt überhaupt entwickelt.

Obwohl das Konzept nicht gänzlich neu ist (dezentrale Stablecoins auf verschiedene Assets wurden z. B. auch von Bitshares implementiert), so hat sich die MakerDAO doch von diesen durch ihren Grad an Reife abgehoben. Bis heute konnte der DAI, der Coin, der den Wert des US-Dollars abbildet, nicht nachhaltig gebrochen werden und sein versprechen halten.

Wie funktioniert die MakerDAO?

Wie bereits erwähnt, nennt sich der Stablecoin, den die MakerDAO Plattform verwendet, DAI. DAI bildet den Wert des US-Dollars nach. Theoretisch kann jedoch mit diesem System der Wert jedes x-beliebigen fungiblen Assets, wie Rohstoffen, Nationalwährungen oder auch Wertpapiere abgebildet werden.

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Um die Wertstabilität zu erreichen, werden Ether in einen Smart Contract gesperrt. Diese Ether haben einen höheren Wert als die DAI, die dieser Smart Contract erzeugt. Damit sind die DAI abgesichert. Sollte der Wert des Ether zu weit fallen, wird die Position (CDP für Collateralized Depth Position) im Smart Contract liquidiert. Dies geschieht über Anreize für Teilnehmer der Plattform, welche in diesem Status einen Profit daraus schlagen, wenn sie die Position liquidieren.

Für die Liquidierung der Position müssen die DAI, die der Smart Contract erzeugt hat, wieder zurückbezahlt werden. Sobald dies geschieht werden die DAI wieder vernichtet und die gesperrten Ether freigegeben.

Der Anreiz DAI zu erzeugen ist die Spekulation auf einen steigenden Ether Kurs. Braucht nämlich ein Etherhalter Dollar, kann er entweder seine Ether verkaufen oder eben eine CDP bei der MakerDAO eröffnen. Sollte er mit der Spekulation richtig liegen, kann er später die Dollars der MakerDAO zurückzahlen und hat profitiert. Geht der Preis jedoch in die andere Richtung und die Position muss zwangsliquidiert werden, kann man mit dem MakerDAO-System mehr Verluste einfahren, als wenn man die nötigen Ether verkauft hätte.

Viele DAI Nutzer kriegen von diesen Mechanismen gar nichts mit, für sie sind die auf dem Markt frei zirkulierenden DAI einfach ein Token, der einen Dollar Wert ist. Die Marktschwankungen werden durch folgende Anreize reguliert. Wenn der Wert des DAI unter einen Dollar fällt, entsteht ein Anreiz DAI zu kaufen und CDP zu liquidieren, da man für das Auflösen der CDP ja dann entsprechend weniger bezahlt. Umgekehrt, ist ein DAI mehr als ein Dollar wert, gibt es Anreize CDP zu eröffnen und die DAI für echte Dollar zu erkaufen. So wird Verknappung provoziert, wenn das Angebot zu hoch ist und Inflation, wenn das Angebot zu klein ist.

Seit Mitte November gibt es Multicollateral bei der MakerDAO. Das heißt, es können mehrere Token gleichzeitig hinterlegt werden und nicht nur Ether, um CDPs zu eröffnen.

Die MakerDAO ist eine DAO und wird von den Maker-Tokenholdern dezentral verwaltet. Der Maker-Token kann auf vielen Kryptobörsen gekauft werden. Er hat weitere Funktionen (siehe Artikel am Ende).

Die Verwendung von DAI im DeFi Bereich

Seine dezentrale Natur macht DAI zu einem ganz besonderen Stablecoin. Dieser kann und wird bereits vielfach in weiteren dApps als stabiles Asset verwendet werden bzw. verwendet. Zum Beispiel brauchen Kreditplattformen oder dezentrale Versicherungen stabile Währungen, um geschäftstauglich zu sein. Mit volatilen Kryptowährungen sind nachhaltige Geschäfte so gut wie unmöglich. DAI stellt eine gute Alternative zu den zentral verwalteten Stablecoins wie Tether dar. Bei DAI vertraut man dem Code und den von ihm dargestellten Mechanismen und nicht einer zentralen Instanz.

Somit machen dApps wie die MakerDAO die Sicherheit der Dezentralität im System erst komplett. Wenn es nämlich auch nur ein Glied gibt, welches Schwachpunkte aufweist, überträgt sich dies auf die gesamte Kette. Was nützt die dezentrale Kreditvergabe, die scheinbare Sicherheit, die scheinbare alleinige Verantwortung des Schlüsselbesitzers, wenn dann das Unternehmen Tether in Konkurs geht, dessen Stablecoins verwendet wurden?

In diesem Artikel findest du eine genauere Beschreibung, wie die MakerDAO funktioniert.

CryptoTicker hatte jüngst das Vergnügen mit Gustav Arentoft zuständig für die Geschäftsentwicklung in Europa zu sprechen und den jüngsten Stand um das Projekt zu erfahren (Englisch). Sieh dir das Video an:

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Lukas Mantinger
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Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

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