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Der Erfolg von Bitcoin ist kein Zufall

Als Antwort auf den (unqualifizierten) Kommentar von Herrn Kaiser Kommentar auf Spiegel online.

Dennis Weidner

Dennis Weidner

January 10, 2022 6:23 PM

Der Erfolg von Bitcoin ist kein Zufall

Heutiges Geld ist durch keinerlei Sachwerte mehr gedeckt. Banknoten sind bedrucktes Papier – die Kenner unter Ihnen wissen, dass es sich im Fall des Euro eigentlich um Baumwolle handelt.
– Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank

Bitcoin kratzt an seinem Allzeithoch

Die Kryptowährung Bitcoin konnte in den letzten Wochen drastisch an Wert zulegen, kratzte zwischenzeitig sogar an ihrem Allzeithoch und pendelt sich momentan im Bereich der 19.000 $ ein.

Die Hochkonjunktur in der Krypto-Industrie lockt nun natürlich auch wieder Skeptiker an, wie schon zuvor, als der Preis $10.000, $5.000 , $1.000  oder $500 erreichte. Es wird wieder von einer “Bitcoin Blase” gesprochen. Anscheinend finden sich jedes Mal aufs neue “Experten”, die sich die Blöße geben wollen, zu zeigen selbst in 2020 immer noch nicht verstanden zu haben, was Bitcoin eigentlich ist.

Was kauft man mit einem Bitcoin?

„Wenn man einen Bitcoin kauft, dann erwirbt man damit einen Eintrag in einer Datenbank.“, so die vor einer Weile getätigte Aussage eines „Experten“. Und das ist auch richtig. Nur, dass dieser Eintrag in der Datenbank auf Grund seiner Eigenschaften einen intrinsischen Wert besitzt, ist neu. Denn im Unterschied zu normalen Datenbanken, ist diese Datenbank dezentralisiert, und das macht sie fälschungssicher, unlöschbar, nicht beschlagnahmbar und technisch revolutionär. Dass diese Eigenschaft nicht „Nichts“ ist, sondern zurzeit knapp 19.000 $ wert ist, wurde von so manch einem noch nicht verstanden.

Und das unterscheidet auch den Wert eines Bitcoins von dem Wert einer Rolle Klopapier. Ein Klopapier ist nicht fälschungssicher, ein Klopapier ist nicht unzerstörbar, ein Klopapier kann beschlagnahmt werden, ein Klopapier kann nicht innerhalb von Sekunden unabhängig von Ländergrenzen über den ganzen Globus verschickt werden. Das sind alles Eigenschaften, die einer normalen Rolle Klopapier fehlen. Und darum wird der Wert eines Klopapiers auch niemals knapp 19.000 $ betragen.

19.000 $ für einen Bitcoin? Wer kann sich das leisten?

Aber 19.000 $ für einen Eintrag? Ist das nicht viel zu hoch? Wer hat soviel Geld? Werden sich jetzt wahrscheinlich viele Leser fragen, weil viel zu selten erklärt wird, dass Bitcoin auch die Währungseigenschaft „Teilbarkeit“ besitzt. Es ist möglich 0.1 Bitcoin für 190 $ oder 0.00001 Bitcoin für 0.19 $ zu kaufen. Da es maximal 21 Millionen Bitcoins geben wird, wird nicht jeder Mensch des Planeten einen ganzen Bitcoin besitzen können. Solange man im aktuell richtigen Wechselkurs die Währung einkauft/verkauft, kann man genau den Wert umwechseln, denn man umwechseln möchte. Was übrigens ein Vorteil gegenüber Immobilien (die normalerweise sehr teuer sind) oder Aktien (die nur in bestimmten mehreren einer Zahl kaufbar sind) darstellt.

Exponentielles Wachstum ist schwer vorstellbar

Doch dieses exponentielle Wachstum kann nicht natürlich sein, oder? Das Tulpenfieber sollte uns doch gelehrt haben, dass Dinge, die so schnell im Wert steigen, wieder in sich zusammenfallen werden, oder nicht? (Im Übrigen – es gab gar kein Tulpenfieber –)

Aber wenn man sich wirklich mal durch den Kopf gehen lässt, was exponentielles Wachstum bedeutet, ist es denn wirklich so unwahrscheinlich? Wie viele Leute hatten vor 30 Jahren Internet? Wie viele Leute hatten vor 20 Jahren ein Handy? Wie viele hatten vor 10 Jahren Facebook? Wie viele Leute hatten vor 5 Jahren Bitcoin? Alles Dinge, die in den letzten Jahren exponentiell gewachsen sind, ohne danach wieder in der Versenkung zu verschwinden. Es gibt auch heute noch Internet, Handys und Facebook.

Der große Vorteil von Euro/Dollar ist, dass Staaten das Geld akzeptieren und es von Notenbanken ausgegeben wird, könnte man nun behaupten. Das mag zwar sein, Fakt ist jedoch auch, dass der Euro und der Dollar jedes Jahr gegenüber Sachwerten an Wert verlieren. Befürworter der Währung Bitcoin entscheiden sich bewusst für eine Währung, die nicht beliebig nachgedruckt werden kann, sondern für immer mathematisch begrenzt ist. Vielleicht ist nicht Bitcoin in der Blase, sondern der Euro oder Dollar?

Und natürlich ist es noch nicht möglich, mit Bitcoin ohne Umwege bei Aldi einzukaufen. Genauso wenig wie es möglich war, in den ersten Jahren des Internets mit Highspeed HD-Videos anzusehen. Bitcoin befindet sich wie alle neuen Technologien in der Entwicklung. Trotzdem kann man mit Bitcoin bezahlen, zum Beispiel bei Shopify oder Expedia oder aber an allen Akzeptanzstellen von Mastercard oder VISA mit der entsprechenden Krypto-Debitkarte. Man kann sogar Immobilien, Autos oder Yachten mit Bitcoin kaufen. Und jedes Jahr ermöglichen mehr und mehr Händler es, mit Bitcoin zu bezahlen.

Welche Vorteile hat Bitcoin gegenüber Gold?

Wenn man Bitcoin mit Gold vergleicht, dann sollte man wissen, was Bitcoin ist. Und wissen, dass Bitcoin im Gegensatz zu Gold wirklich physikalisch begrenzt ist. Für Gold wird man – sobald der finanzielle Anreiz groß genug ist – immer wieder neue Quellen erschließen. Für Bitcoin nicht. Die Summe von handelbarem Gold steigt, die Summe von Bitcoin bleibt gleich.

Und auch in einer Krisensituation ist es eventuell besser, Bitcoin statt Gold zu besitzen. Denn Gold kann geklaut werden und ist schlecht teilbar. Bitcoin hingegen ist teilbar und kann nur mit viel Aufwand geklaut werden. Die Eigenschaft, dass man aus Gold aber auch Schmuck machen kann, sollte in einer Situation in welcher Leute wirklich verhungern, keine Rolle spielen. In afrikanischen Ländern mit Hyperinflation wie zum Beispiel Zimbabwe hatte sich in Vergangenheit auch die Benutzung von Bitcoin und nicht die von Gold durchgesetzt.

Dass es riskanter ist, 1.000 € in Bitcoin zu investieren, anstatt in Aktien der Deutschen Telekom, sollte bei den aktuellen Kursschwankungen jedem Anleger klar sein. Dass man seinen Notgroschen nicht auf hochspekulative Produkte setzen sollte, auch.

Dennis Weidner
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