Im Großen und Ganzen unterscheidet sich das Traden von Kryptowährungen nur in wenigen Aspekten vom klassischen Devisenhandel. Man kann sich eine x-beliebige Kryptowährung kaufen, diese dann gegen andere Coins / Token auf Börsen tauschen und auch wieder gegen eine gewünschte FIAT-Währung, im besten Fall mit Profit, verkaufen. Was den Kryptomarkt lediglich vom Devisenhandel unterscheidet, ist eine noch höhere Volatilität und weniger Liquidität. Zusätzlich ist der Krypto-Markt 24/7 verfügbar, während der Großteil des Devisenhandels nur unter der Woche, ebenfalls 24 Stunden am Tag, stattfindet. Es gibt viele Möglichkeiten, um im Krypto-Trading aktiv zu werden, doch ist nicht jede für jeden Marktteilnehmer die passende. Es folgen die grundlegenden Trading-Methoden.
Buy & Hold
Buy & Hold beschreibt die beliebteste aller Anlagestrategien für Privatpersonen. Das liegt vermutlich daran, dass es die einfachste und zeitsparendste Methode von allen ist. Im Grunde tut man dabei nichts anderes als sich eine Kryptowährung wie Bitcoin auf einer Handelsplattform zu kaufen, diese dann am besten an ein Hardwarewallet zu senden und einfach eine Zeit lang zu warten und darauf zu spekulieren, dass der Kurs sich vervielfacht oder zumindest etwas Profit abwirft.
Man spart sich Zeit, Geld und Stress, da einen die kurzfristigen Marktbewegungen nicht interessieren müssen, weil man ja langfristig investiert, und auch nicht andauernd Transaktionsgebühren für Käufe und Verkäufe anfallen, wie es etwa beim Day-Trading der Fall ist. Dabei ist jedoch nicht zu vergessen, dass eine Buy & Hold Strategie kaum etwas bringt, wenn man einfach blind drauflos kauft ohne sich vorher zumindest etwas mit den Fundamentaldaten der einzelnen Projekte, in die man eine Investition tätigen möchte, beschäftigt.
Trading mit Hebel
Beim Hebel Trading leiht ein Trader sich von einer Börse oder anderen Nutzern gegen Zinsen einen Vermögenswert seiner Wahl, um das Kapital, mit dem er handelt, zu hebeln und somit auch höhere Gewinne einzufahren. Dafür muss er jedoch eine bestimmte Marge (Sicherheitsleistung) hinterlegen, sodass der Trade im Falle einer negativen Kursentwicklung abgesichert ist. Die Höhe der Marge steht im direkten Zusammenhang mit dem gewählten Hebel. Entscheidet man sich z. B. dafür 10.000 $ mit einem Hebel von 10 zu investieren, beträgt die Investitionssumme 10.000 $ + 90.000 $ Fremdkapital, also 100.000 $. Bedeutet, man erwirtschaftet bei einem Kursanstieg von 20 % nicht nur 2.000 $, sondern 20.000 $, was jedoch auch für Kursverluste gilt.
Hier gehen wir genauer auf das Margin Trading ein.
Long und Short
Long und Short sind zwei Grundbegriffe aus dem Krypto-Trading. Wenn ein Trader “long” geht bedeutet das, dass er kürzlich einen Kauf getätigt hat und auf eine positive Kursentwicklung spekuliert. “Short” gehen bedeutet einen Leerverkauf zu starten, also auf fallende Kurse zu wetten. Dafür leiht man sich den Vermögenswert, bei welchem man einen anstehenden Kursabfall vermutet, und verkauft diesen in der Hoffnung, dass man ihn zu einem späteren Zeitpunkt zu einem niedrigeren Preis wieder erwerben und zurückgeben kann.
Beispiel: Trader ABC leiht sich von Trader XY 10 Bitcoins, um diese zum aktuellen Kurs von 10.000 $ zu verkaufen, weil er einen Kursrutsch auf 8.000 $ erwartet. Wenn nun wirklich die 8.000 $ Marke erreicht wird, kauft Trader ABC die 10 Bitcoins zurück und sendet sie an XY. Da er für den Verkauf von XYs Bitcoins 100.000 $ erhalten hat, aber nur 80.000 $ für die erneute Beschaffung aufwenden musste, entsteht bei ABC ein Gewinn von 20.000 $. Logischerweise will der Verleiher auch etwas daran verdienen und es fallen Gebühren an, die vom Gewinn abgezogen werden müssen.
Natürlich läuft das heutzutage etwas anders ab und die entsprechenden Handelsplattformen sorgen dafür, dass niemand Bitcoins für die Durchführung solcher Leerverkäufe mehr hin und her senden muss. Stattdessen wird das Ganze intern über die Plattformen abgewickelt und der Nutzer bekommt zwar die geliehenen Beträge angezeigt, kann diese aber auch nicht von der Plattform weg transferieren.
Aktives Trading
Hinter dem Begriff aktives Trading stecken mehrere Anlagestrategien. Im Allgemeinen benötigt es dafür deutlich mehr Zeit, Wissen und Analysetätigkeit als für das klassische Buy and Hold. In Zeiten des Devisen-, Aktien- und Anleihenhandels gibt es Unmengen von Möglichkeiten die Märkte zu analysieren und seine Schlüsse daraus zu ziehen. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass es sich um Märkte mit deutlich höherer Liquidität und geringerer Volatilität handelt und man deshalb nicht unbedingt jede Strategie des klassischen Börsenhandels einfach auf den Krypto-Markt kopieren und anwenden kann.
Wenn man sich also für das aktive Trading entscheidet, wird man dazu genötigt werden immer Up-to-Date zu bleiben und vermutlich im Stundentakt oder zumindest in regelmäßigen Abständen die Kursverläufe, relevanten Nachrichten, Berichte und Auswertungen verschiedener Quellen zu observieren.
Day Trading, Swing Trading oder doch Trend Trading?
Beim Day Trading führt ein Händler Trades mit einer Laufzeit von ein paar Stunden bis maximal 1 Tag aus. Er kauft bspw. Bitcoin morgens um 08:30 Uhr bei einem Kurs von 11.750 $ und verkauft ihn, wenn alles geklappt hat, am selben Tag abends gegen 18:00 Uhr für 12.000 $.
Wenn ein Trader seine Positionen länger als 24 h laufen lässt, dann handelt es sich dabei nicht mehr um Day-, sondern Swing-Trading. Ein Swing Trader geht davon aus, dass der Kurs eines bestimmten Vermögenswertes nicht linear steigt oder fällt, sondern immer gewissen Schwankungen unterliegt, die er ausnutzt, um tief ein- und hoch auszusteigen. Die Positionen werden in der Regel 1 bis 4 Tage gehalten.
Dann ist da noch das Trend Trading, hierbei schauen Trader auf mittelfristige Trends, um ein Asset über mehrere Wochen oder Monate zu halten. Hierfür benötigt es ebenfalls viel Analyseaufwand und Geduld.
Fazit
Trading-Strategien werden angewendet, um Emotionen aus dem Handel so gut es geht auszuschließen und sich nur an die festgelegten Regeln und Prinzipien zu halten. Damit sorgt man dafür, dass man nicht aus Angst oder Freude heraus Entscheidungen über Kauf und Verkauf trifft, über die man sich im Nachhinein als emotionsgetriebene Fehlentscheidung ärgern würde. Grundsätzlich ist es zu empfehlen sich erst einmal zu informieren, bevor man mit irgendeiner der genannten Strategien beginnt zu investieren. Für Anfänger ist eine Buy & Hold Strategie in den meisten Fällen vorerst das Beste, um mit dem Markt vertraut zu werden.
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