Bitcoin fällt unter 90.000 Dollar — Warum das passiert ist und was als Nächstes kommt
Bitcoin rutschte unter 90.000 Dollar wegen Liquidationen, aber fallende Inflation, das Ende von QT und mehr Liquidität deuten auf eine mögliche Erholung.
Warum der Bitcoin Kurs unter 90.000 Dollar gefallen ist
Der Rutsch unter 90.000 Dollar wurde hauptsächlich durch eine Kaskade von Long Liquidationen ausgelöst. Der Markt war stark gehebelt und schon ein kleiner Rückgang im Kurs hat Stop Loss Orders und erzwungene Verkäufe ausgelöst, was die Bewegung weiter beschleunigt hat. Der Zeitpunkt war ebenfalls ungünstig, da viele Trader vor der Veröffentlichung des Core PCE Inflationsberichts in den USA Risiko reduzieren wollten, da dieser Bericht traditionell für starke Schwankungen sorgt. Die Liquidität war weiterhin angespannt, weshalb selbst moderater Verkaufsdruck gereicht hat, um den Kurs schnell in die hohen 89.000 Dollar zu drücken.
Inflation kühlt ab und das Makro Umfeld dreht bullisch
Der bearish wirkende Move hielt nicht lange an. Kurz nach dem Dip wurde der Core PCE Wert veröffentlicht und lag bei 2.8 Prozent statt der erwarteten 2.9 Prozent. Das bestätigt, dass die Inflation weiter nachlässt. Die Erwartungen an Zinssenkungen wurden sofort stärker. Morgan Stanley rechnet mit einer Senkung um 25 Basispunkte im Dezember und White House Berater Kevin Hassett forderte die Fed öffentlich dazu auf, mit dem Senken der Zinsen zu beginnen. Gleichzeitig endete das quantitative Tightening offiziell, was einen deutlichen Wendepunkt für die globale Liquidität markiert. Historisch gesehen sind alle großen Bitcoin Bullenmärkte in Phasen von Liquiditätsexpansion entstanden, nicht in Zeiten von Verknappung.
Liquidität kehrt zurück: Stablecoins und institutionelle Nachfrage
Eine USDC Minting Aktion von 500 Millionen Dollar hat signalisiert, dass frisches Kapital in den Kryptomarkt fließen könnte. Solch große Stablecoin Mints gelten oft als Vorzeichen für bevorstehende Nachfrage. Auch Institutionen wurden schnell aktiv. BlackRock hat über 120 Millionen Dollar in Bitcoin zu Coinbase Prime transferiert, Vanguard hat den Zugang zu Bitcoin ETFs für 50 Millionen Kunden freigeschaltet und JPMorgan sowie Goldman Sachs haben ihre Kryptoaktivitäten mit neuen Produkten und Übernahmen erweitert.
Die Dominanz von USDT beginnt zu fallen, was zeigt, dass Kapital aus Stablecoins zurück in riskantere Assets fließt. Das Ganze verstärkt das Bild eines zunehmend positiven Liquiditätsumfelds.
Was als Nächstes für den Bitcoin Kurs wichtig wird
Wenn Bitcoin sich über der Zone von 90.000 Dollar hält, rücken die nächsten Bereiche bei 92.500 Dollar, 95.000 Dollar und schließlich die psychologische Marke von 100.000 Dollar in den Fokus. Der Dip wirkt immer mehr wie ein klassischer Liquiditäts Flush und weniger wie ein struktureller Einbruch. Falls der Kurs nochmal tiefer geht, liegt Unterstützung bei 88.000 Dollar und 86.500 Dollar. Aber das Makro Umfeld mit fallender Inflation, wachsender Stablecoin Liquidität, dem Ende von QT und der klaren institutionellen Nachfrage spricht aktuell eher für eine Erholung als für weiteren Abverkauf.
Der Kurs ist nicht gefallen, weil sich etwas an den Fundamentaldaten verschlechtert hat, sondern weil Leverage genau in dem Moment abgebaut wurde, in dem das Makro Umfeld bullisch gedreht hat.

Lisa Weber
Lisa Weber ist eine erfahrene Finanzjournalistin mit einem Fokus auf digitale Währungen und Blockchain-Technologien. Sie hat einen Hintergrund in Wirtschaftswissenschaften und mehr als fünf Jahre Erfahrung in der Berichterstattung über die Finanzmärkte.
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