Der Markt ist am Toben und es ist wieder an der Zeit ein bisschen optimistischer zu werden. Wie steht es gerade um die Projekte? Welche haben mittel- bis langfristig Potential und warum?
1. Bitcoin
Die Mutter aller Kryptowährungen Bitcoin darf natürlich nie unterschätzt werden. Sie beherrscht den Markt momentan mit einer Dominanz vor rund 60%. Das heißt soviel wie, dass alle Bitcoins 1,5 mal mehr Wert haben, als alle anderen Kryptowährungen zusammengezählt. Seit über 10 Jahren beweist Bitcoin nun schon, dass das System funktioniert. Somit steckt in der Kryptowährung ein relativ großes Vertrauen.
Entwicklungsmässig wird gerade an Second Layer Lösungen, wie dem Liquidnetwork (eine Sidechain) und Lightning (ein Offchainprotokoll) gearbeitet. Ein großer Pluspunkt von Bitcoin ist sein Bekanntheitsgrad. Die meisten Neueinsteiger werden Bitcoin kaufen. Das gilt nicht nur für Privatanleger. Es gibt mehrere Unternehmen, die schon bald den Einstieg von institutionellen Investoren ermöglichen werden. Das erste Produkt das angeboten wird? Bitcoin.
Vorteile
Nachteile
2. Ethereum
Die Nummer zwei nach Marktkaptitalisierung. Ethereum hat das Konzept der Smart Contracts eingeführt. Jeder kann Programme schreiben und sie an die Blockchain senden. Mithilfe von Transaktionen kann man auf die Funktionen dieser Programme zugreifen und den Status der Blockchain verändern. Auf diese Weise ist es unter anderem möglich verschiedenste Token auf der Blockchain einfach und schnell zu erzeugen. Die Szenegröße Vitalik Buterin ist das Gesicht der (noch) vom Konsensmechanismus Proof of Work getriebenen Blockchain. Ethereum umfasst eine große starke Entwicklergemeinschaft. Joseph Lubin, einer der Mitbegründer, sagte kürzlich, dass in 18-24 Monaten neue Skalierungslösungen bereitstehen werden. Ende Juni soll angeblich der Code für das Proof of Stake Protokoll Casper bereit sein.
Vorteile
Nachteile
3. EOS
Die von Daniel Larimer konzipierte Blockchain beruht auf Delegated Proof of Stake. Im Unterschied zu Proof of Work kommt die Entscheidungsmacht nicht mehr von der Rechenleistung von Computern, sondern von den Tokenhaltern. Diese wählen mit ihren EOS-Token die Nodes, welche die Arbeit verrichten sollen, in Echtzeit. Im Moment ist die Anzahl der Blockproduzenten auf 21 festgesetzt. Über 500 (Zahl steigend) stehen auf Abruf bereit und können jederzeit gewählt werden. Zusätzlich gibt es ein On-Chain Referendumsystem. Jeder Tokenhalter kann Vorschläge machen und die EOS-Gemeinde darüber abstimmen.
EOS hat eine sehr starke und aktive Community. In über 10 Telegramgruppen werden täglich verschiedene Vorschläge und Ideen diskutiert. Man kann auf EOS seine Token vermehren, indem man sie über REX verleiht. Es gibt eine Firma, Block.One, die die Nodesoftware und dApps für EOS entwickelt. Diese hat 4 Mrd. $ beim ICO einnehmen können und dürfte somit für Jahrzehnte gerüstet sein. Am 1. Juni steht ein großes Ereignis in Washington D.C. an, bei dem Block.One seine Pläne für die Zukunft offenbaren wird. Das Ereignis wird live übertragen.
Vorteile
Nachteile
4. IOTA
Eine Blockchainprojekt, das hauptsächlich von Berlin aus entwickelt wird. Blockchainprojekt? Nein, nicht ganz. Um genau zu sein ist das Herz des Projekts ein sogenannter Tangle. Es gibt keine Blöcke, sondern jede Transaktion steht als eine abgeschlossene Einheit in der Datenbank. Sie enthält zwei Zeiger auf vorhergehende Transaktionen. So strickt sich ein Gewirr (Tangle), das der verteilten Datenbank ihren Namen gibt. Es gibt keine Miner, jedes Gerät minet selbst indem es zwei Transaktionen, die bereits im Tangle sind, bestätigt.
IOTA wird schon von Beginn an für das Internet der Dinge (IoT) optimiert. Daher auch der Name. In Zukunft sollen dann Maschinen mit IOTA-Transaktionen schnell und einfach kommunizieren können. Mit Qubic ist eine Plattform für Smart Contracts in Entwicklung, die die Funktionalität des Ökosystems enorm erweitern wird. Die IOTA Foundation (Stiftung) gibt laufend neue Partnerschaften bekannt und stellt neue Leute ein. Die größte erhoffte Ankündigung in nächster Zeit dürfte die Abschaltung des Koordinators sein, einer zentralen Instanz, die das Netzwerk schützt.
Vorteile
Nachteile
5. Komodo
Komodo ist ein Projekt mit einem großen Funktionsumfang. Das Herzstück ist der Komodocoin (KMD). An der Blockkette von KMD hängen eine Reihe anderer Blockchains, die ab und an ihren Blockhash (Fingerabdruck der gesamten Blockchain) in die Komodochain schreiben. Die Komodochain selbst schreibt den Hash jedes zehnten Blocks in die Bitcoinblockchain. So entsteht ein Ökosystem, das extrem sicher gegen Angriffe ist. Wenn jemand eine der Blockchains angreifen möchte, muss er auch Bitcoin angreifen. Diese Technologie nennt sich dPow (delayed Proof of Work). Es kommen ständig neue Projekte dazu, die sich Komodos Sicherheit zu Nutze machen. Unter den Blockchains ist eine besondere aus dem Hause Komodo. Pirate ist eine Privacychain, die ausschließlich getarnte Transaktionen zulässt, deren Sicherheitsgrad seinesgleichen sucht.
Zudem erlauben geschickte Parallelschaltungen von mehreren Blockchains eine hohe Skalierbarkeit. Ein weiteres mächtiges Werkzeug ist Komodos Barterdex. Eine dezentrale Exchange, die auf Atomic Swaps beruht. Der Tausch der Token findet dabei On-Chain statt, was den höchsten erreichbaren Grad an Dezentralisierung darstellt. Der Kopf hinter Komodo jl777 hat sich bereits erfolgreich mit vielen Problemen der Blockchain auseinandergesetzt. Von Orakeln (dezentrale Dateneingabe) über komplett dezentrale Spiele bis hin zur Implementierung von Smart Contracts. Bei Komodo steht demnächst ein Rebranding an. Wann genau, ist noch nicht bekannt. Es soll jedoch 2019 erfolgen.
Vorteile
Nachteile
Haftungsausschluss
Der Autor ist selbst in die genannten Kryptowährungen investiert. Er ist kein Finanzberater und bringt lediglich seine Meinung zum Ausdruck. Jeder, der eine Investition in Kryptowährungen in Erwägung zieht, sollte sich über diese, zu den hochriskanten Anlageklassen zählenden, Vermögenswerte umfassend informieren.
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